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Wegen politischer Lage 18.12.2014 20:18:32

Milliardendeal zwischen BASF und Gazprom geplatzt

Wegen des schwierigen politischen Klimas zwischen Russland und dem Westen hat der Chemiekonzern BASF SE bei der Neuausrichtung seines Öl- und Gasgeschäfts einen Rückschlag erlitten: Der DAX-Konzern kündigte an, den vor gut zwei Jahren mit Gazprom vereinbarten milliardenschweren Tausch von Vermögensgegenständen nicht zu vollziehen, darüber sei man mit Gazprom überein gekommen. Das hat Auswirkungen auf die Ergebnisse für 2013 und 2014 der BASF SE.

BASF wollte sich eigentlich aus dem margenschwachen Geschäft mit Gashandel und -speicherung zurückziehen und den Anteil an dem mit Gazprom betriebenen Joint Venture an den russischen Gasmonopolisten abgeben. Im Gegenzug hätten sich die Russen mit 50 Prozent an der Explorations- und Fördertochter Wintershall Noordzee beteiligt. Der Tausch war für Ende des Jahres vorgesehen.

Im Jahr 2013 trugen diese Aktivitäten rund 12 Milliarden Euro zum Umsatz und rund 500 Millionen Euro zum Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von BASF bei.

Die Förderung von Öl und Gas ist attraktiver für BASF, weil der Konzern hier mit seiner technologischen Kompetenz punkten kann, um auch in geographisch und geologisch schwierigen Gebieten wie etwa Sibirien nach Rohstoffen zu suchen. Der Gashandel ist wegen des scharfen Wettbewerbs dagegen für BASF kaum noch attraktiv.

Das Gashandelsgeschäft wurde bereits bilanziell umgegliedert. Durch die Absage müssen nun Abschreibungen und das anteilige Ergebnis gebucht werden. Das führt zu Aufwendungen in Höhe von 113 Millionen Euro für 2013 und 211 Millionen Euro für 2014. Das bereinigte operative Ergebnis vor Sondereinflüssen des vergangenen Jahres liegt damit bei rund 7,1 Milliarden Euro.

Für das laufende Geschäftsjahr wird das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) nun voraussichtlich nur noch leicht steigen. Wegen des erwarteten Sonderertrags aus der Veräußerung hatte BASF einen deutlichen Anstieg in Aussicht gestellt. Das Ziel, ein bereinigtes EBIT leicht über dem Niveau des Vorjahres zu erzielen, erscheine noch erreichbar.

"Wir bedauern, dass der Asset-Swap nicht abgeschlossen wird. Wir werden unsere mehr als 20-jährige Zusammenarbeit mit Gazprom in unseren bestehenden Joint Ventures fortsetzen", sagte BASF-Vorstandschef Kurt Bock.

Die BASF-Aktie reagierte kaum auf die Nachricht und zeigte sich im Frankfurter Spezialistenhandel kaum verändert gegenüber dem Xetra-Schlusskurs. Ein Händler verwies auf das positive Gesamtmarktumfeld, dass auch die BASF-Aktie stützt. Zudem sei die Aktie zuvor schon abgestraft worden.

Mitarbeit: Stefanie Haxel und Claudia Nehrbaß.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/mgo/sha

Von Matthias Goldschmidt

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