Prognosen bestätigt |
10.05.2016 11:55:40
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Milder Winter und Kali-Preisdruck belasten K+S
Händler und Analysten zeigten sich in ersten Reaktionen positiv überrascht. Das Unternehmen habe dank des Salzgeschäfts ein hervorragendes Quartal hinter sich, schrieb Analyst Lutz Grüten von der Commerzbank in einer ersten Einschätzung. Zudem habe K+S von Kostensenkungen profitiert. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) habe die Erwartungen übertroffen, obwohl der Umsatz darunter gelegen habe. Aus Sicht der Baader Bank ist die Quartalsbilanz unterdessen durchwachsen ausgefallen. Das Kali-Umfeld hält Analyst Markus Mayer für unsicher.
Von Januar bis März sackte der Umsatz bei den Hessen im Jahresvergleich um gut ein Fünftel auf knapp 1,1 Milliarden Euro ab. Sowohl das Auftausalz- als auch das Kaligeschäft litten unter geringeren Absatzmengen. Der operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und vor Bewertungsveränderungen von Derivaten (Ebit I) ging insgesamt um fast ein Drittel auf 218,4 Millionen Euro zurück. Bei dieser Kennzahl werden etwa Kosten für die Wechselkursabsicherung herausgerechnet. Unter dem Strich blieb ein bereinigter Gewinn von 147,9 Millionen Euro, gut ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor.
Die Schwäche des Kalimarktes habe ihre Spuren hinterlassen, sagte Steiner. Im Vergleich zum Wettbewerb habe sich K+S wegen der durch das Salzgeschäft verfolgten Zwei-Säulen-Strategie und der Spezialitäten im Kaligeschäft aber gut behauptet. "K+S bleibt ein Unternehmen mit sehr guten Perspektiven", betonte der Manager. Am Mittwoch muss er sich der Kritik der Aktionäre auf der Hauptversammlung stellen.
K+S steht von vielen Seiten unter Druck: Der Preisverfall auf den Kali-Märkten hält an und seit der abgewehrten Übernahme durch den kanadischen Konkurrenten Potash im Oktober hat sich auch der Aktienkurs nicht grundlegend erholt. Mit dem bevorstehenden Chefwechsel und der Anklage von Topmanagern kamen zuletzt weitere Baustellen hinzu. K+S stemmt zudem mit dem Bau einer milliardenschweren Kalimine in Kanada seine größte Investition. Die Mine liege im Zeit- und Kostenplan. Sie soll den Betrieb im Sommer aufnehmen.
In Deutschland stehen zudem wichtige Genehmigungen für die Beseitigung von Abwässern an. Der Konzern hofft weiter auf eine Erlaubnis für die Abwasserversenkung im Sommer. Derzeit sorgt das Niedrigwasser in der Werra erneut für Produktionseinbußen. K+S muss die Einleitung drosseln und hat deshalb erneut Kurzarbeit eingeführt. Trotz des Stillstands habe K+S aber seine Verpflichtungen erfüllt.
Im laufenden Jahr stellt sich der Konzern weiterhin auf Rückgänge aller wichtigen Kennzahlen ein. Wegen deutlich niedrigerer Durchschnittspreise im Düngergeschäft und einem niedrigeren Absatzvolumen dürften die operativen Ergebnisse (Ebitda und Ebit I) "deutlich" unter dem Vorjahreswert liegen, bekräftigte der Konzern. Der Umsatz dürfte dabei moderat zurückgehen. An den Langfristzielen hält der Konzern ebenfalls fest. Im Jahr 2020 sei weiter ein Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von rund 1,6 Milliarden Euro zu erwarten, nach 1,1 Milliarden im vergangenen Jahr. Dabei setzt K+S auf ein kräftiges Wachstum im Salzgeschäft.
/jha/stbKASSEL (dpa-AFX)
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