10.01.2018 09:36:45

Microsoft stoppt Update-Auslieferung für AMD-Prozessoren

Von Robert McMillan und Ted Greenwald

NEW YORK (Dow Jones)--Tage nachdem der Chipbauer Advanced Micro Devices (AMD) angedeutet hat, dass seine Prozessoren kaum von den signifikanten Sicherheitslücken betroffen sind, gerät der Intel-Wettbewerber in Schwierigkeiten. Wie Microsoft in einem Support-Beitrag schrieb, haben sich einige Kunden beschwert, dass ihre PCs mit AMD-Prozessoren unbrauchbar gewesen seien, nachdem sie die neuesten Sicherheitspatches für das Windows-Betriebssystem aufgespielt hätten. Microsoft hat deswegen die Updates, die vor den Sicherheitslücken schützen sollen, bei den mit AMD-Chips ausgestatteten PCs erstmal gestoppt. Der Konzern schiebt die Schuld für die Probleme von sich und erklärte: Nach einer Untersuchung sei festgestellt worden, dass einige AMD-Chipsätze nicht mit der Dokumentation übereinstimmten, die zuvor an Microsoft übermittelt worden sei, um Maßnahmen gegen die Chipsatz-Schwachstellen, die als Spectre und Meltdown bekannt sind, zu entwickeln.

In den beiden Tagen der vergangenen Wochen, als das Sicherheitsproblem bei Prozessoren bekannt wurde, rutschte der Kurs der Intel-Aktie ab, währen die Aktie von AMD Kursgewinne verzeichnete. Ein Sprecher von AMD mit Sitz im kalifornischen Sunnyvale sagte zu diesem Zeitpunkt, die Sicherheitslücken stellten für die Prozessoren seiner Firma ein Risiko von "fast Null" dar. Das Problem betreffe "eine kleine Teilmenge älterer Prozessoren, die vor 2009 verkauft wurden", so der Sprecher weiter. AMD und Sicherheitsforscher erklärten, der Konzern sei von dem Sicherheitsproblem namens Meltdown nicht betroffen. Microsoft hatte nun aber Notfall-Patches gegen eine andere Variante namens Spectre verteilt, die die AMD-Prozessoren betreffen.

Es sei wahrscheinlich, dass dies in den kommenden Monaten ein immer wichtiger werdendes Sicherheitsproblem sein werde, weil die Forscher immer mehr darüber in Erfahrung brächten, sagte Paul Kocher, ein unabhängiger Sicherheitsforscher, der zu denjenigen gehört, die die Spectre-Schwachstellen entdeckt haben. "Sobald die Meltdown-Patches installiert sind, sehe ich keinen signifikanten Sicherheitsunterschied zwischen Intel und AMD bei diesen Problemen", fügte er hinzu. AMD hätte besser dokumentieren sollen, wie Softwarehersteller Patches für die AMD-Hardware entwickeln sollten, sagte er weiter. Zudem hätte der Konzern die Sicherheitsprobleme, die mit seinen Produkten verbunden sind, deutlicher erläutern müssen, so Kocher und verweist darauf, dass die Wettbewerber Intel und ARM Holdings eine viel detailliertere Dokumentation der Sicherheitsprobleme bereit gestellt hätten.

"Microsoft hat Zugang zu unserer Prozessorarchitektur-Dokumentation, die im Wesentlichen das ist, was benötigt wird. Und wir haben uns regelmäßig an den Meetings mit den Technikern beteiligt, um zu helfen, seit die Probleme veröffentlicht wurden", sagte der Sprecher von AMD.

Störungen sind aber jederzeit möglich, wenn Software-Updates durchgeführt werden. "Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Windows-Update ein Problem hat", sagt Patrick Moorhead, Analyst bei Moor Insights & Strategy. "Aber es ist offensichtlich keine positive Sache."

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

DJG/DJN/cbr/brb

(END) Dow Jones Newswires

January 10, 2018 03:37 ET (08:37 GMT)

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