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Neue Rahmenbedingungen 28.08.2018 09:03:46

Mexiko-Handelspakt lindert Bedenken der Autohersteller

Mexiko-Handelspakt lindert Bedenken der Autohersteller

Angesichts der Sorgen der Autobranche vor einem Handelskonflikt der beiden Länder und den Drohungen von US-Präsident Donald Trump gegen einzelne Hersteller wird die Branche nun aufatmen.

Der nun geschlossene Vertrag, quasi eine Neufassung des nordamerikanischen Freihandelsabkommens Nafta, sieht einen höheren US-Anteil an einem gefertigten Auto vor, damit dieses zollfrei in die USA eingeführt werden kann. Zudem müssen die Autohersteller sicherstellen, dass 40 bis 45 Prozent der Fahrzeugkomponenten von Arbeitern gefertigt wurden, die mindestens 16 US-Dollar je Stunde verdienen.

Diese Regelung zielt aus Sicht von Washington darauf ab, verstärkt Jobs in der US-Produktion zu schaffen. Autohersteller, die diese neuen Kriterien nicht erfüllen, müssen dem neuen Vertrag zufolge einen Zoll von 2,5 Prozent zahlen, sobald das Fahrzeug die Grenze überquert.

Tritt Kanada dem Deal bei?

Autokonzerne und Zulieferer haben sich nach den Äußerungen von Trump auf das Schlimmste vorbereitet. Der US-Präsident hatte damit gedroht, den Pakt zu beenden, der nun schon seit 24 Jahren in Kraft ist. Trump hatte auch explizit deutsche Hersteller wie Mercedes oder BMW dafür kritisiert, Autos weiter in Mexiko zu fertigen beziehungsweise fertigen zu wollen und günstig in die USA zu importieren.

Nach der Einigung zwischen den USA und Mexiko ist aber weiter offen, ob Kanada dem Deal beitritt. In dem Land werden ebenfalls viele Autos produziert, die dann in den USA verkauft werden. Trump hatte gedroht, die Autos aus Kanada mit einem Strafzoll zu belegen, wenn er in zukünftigen Verhandlungen keine akzeptablen Bedingungen erreichen kann.

Grundsätzlich zeigen sich Automobilhersteller nun aber vorsichtig optimistisch, dass der Deal zwischen den USA und Mexiko den Weg für ein umfassenderes Abkommen mit Kanada ebnen könnte. "Wir sind optimistisch, dass das neue Abkommen die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen und nordamerikanischen Automobilindustrie erhalten und fördern wird", sagte Matt Blunt, Präsident des American Automotive Policy Council, der die drei großen amerikanischen Hersteller General Motors, Ford und Fiat Chrysler vertritt.

US-Autoaktien legen deutlich zu

An der Börse reagierten Investoren erfreut auf den neuen Handelsvertrag zwischen den USA und Mexiko: Die Aktien von General Motors (GM) und Fiat Chrysler verteuerten sich um jeweils 4,8 Prozent, Ford legte um 3,2 Prozent zu. Die deutschen Hersteller verzeichnen am Dienstag im frühen Handel leichte Zuwächse.

Vergangenes Jahr wurden etwa 2,3 Millionen Autos, die in Mexiko gefertigt wurden, in den USA verkauft. Zusätzlich kamen 1,8 Millionen in Kanada gefertigte Fahrzeuge, wie aus Daten von LMC Automotive hervorgeht. Zusammen entspricht dies knapp ein Viertel der insgesamt in den USA verkauften Autos und Nutzfahrzeuge 2017.

Seit der Gründung der Nordamerikanischen Freihandelszone hat die Autobranche zweistellige Milliardenbeträge in neue Werke in Mexiko investiert, wo die Arbeitskosten niedriger sind. Mexiko wurde somit zu einem wichtigen Exportland, aus dem Autos nicht nur in die USA, sondern weltweit exportiert werden.

Strafzoll ist kein Problem

Kristin Dziczek, Branchenexpertin vom Center for Automotive Research in Ann Arbor, geht davon aus, dass der Großteil der von GM, Ford und Fiat Chrysler in den USA verkauften Autos in Nordamerika gefertigt werden. "Das sind (somit) größtenteils gute Nachrichten für die Big 3", meint die Expertin. "Es gibt nur eine Handvoll von Autos, die unter der Schwelle von 40 bis 45 Prozent liegen bei in die USA importierten Wagen aus Mexiko", wie etwa dem Honda HR-V oder dem Nissan Sentra.

Die Autohersteller dürften angesichts der neuen Rahmenbedingungen kaum Arbeitsplätze oder die Produktion in die USA verlagern, meint der Berater und frühere GM-Manager Warren Browne. Ein Zoll von 2,5 Prozent für Fahrzeugimporte aus Mexiko könnte nach seiner Einschätzung leicht kompensiert werden. Die meisten Unternehmen würden ihre Entscheidungen über die Teile, die in einem Auto verbaut werden, weiter auf Basis von Arbeitskosten und der Logisitk treffen, sagt Browne.

WASHINGTON (Dow Jones)

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