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17.02.2023 17:53:00
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Mercedes-Benz-Aktie steigt: Mercedes macht deutlich mehr Gewinn - Aktienrückkaufprogramm in Milliardenhöhe
Für das laufende Jahr zeigte sich der Stuttgarter Autokonzern anlässlich der Jahrespressekonferenz zurückhaltend: Der Konzernumsatz wird bei stabilen Autoverkäufen auf Vorjahresniveau erwartet. Die Rendite im Autogeschäft sieht Mercedes-Benz unter Vorjahr zwischen 12 und 14 (2022: 14,6) Prozent.
Im abgelaufenen Gesamtjahr steigerte Mercedes-Benz den weiteren Angaben zufolge den Umsatz um 12 Prozent auf 150,02 Milliarden Euro. Im Schlussquartal kletterten die Erlöse um 16 Prozent auf 41,0 Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT kletterte 2022 um 20 Prozent auf 20,655 Milliarden Euro, im Schlussquartal leicht um 1 Prozent auf 5,071 Milliarden Euro. Die Rendite im Autogeschäft erreichte im Quartal 13,4 (Vorjahr 15,7) Prozent. Unter dem Strich stieg der Konzerngewinn im Quartal um zwei Drittel auf 3,72 Euro je Aktie beziehungsweise 13,55 (10,00) Euro im Gesamtjahr.
Verhaltener Ausblick
Der Autobauer Mercedes-Benz stellt die Aktionäre nach dem fulminanten Lauf im vergangenen Jahr für 2023 auf weniger Gewinn in den wichtigsten Bereichen ein. Die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern in der Autosparte dürfte zwischen 12 und 14 Prozent liegen und damit gegenüber dem Vorjahreswert von 14,6 Prozent zurückgehen, teilte der Dax (DAX 40)-Konzern am Freitag in Stuttgart mit. Zwar rechnet das Unternehmen mit einer leicht positiven Entwicklung der Nettopreise, das Gebrauchtwagengeschäft wird hingegen unter dem Vorjahr erwartet. Die Prognosen insgesamt seien mit einer außergewöhnlichen Unsicherheit behaftet. Analysten rechnen für das laufende Jahr im Autogeschäft mit einer operativen Marge im oberen Bereich der Prognosespanne. Der Umsatz des Konzerns soll nach dem Plan des Managements auf Vorjahresniveau liegen. Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern werde wohl leicht sinken.
Mercedes-Benz plant Aktienrückkaufprogramm in Milliardenhöhe
Der Autobauer Mercedes-Benz will in großem Stil eigene Aktien am Markt zurückkaufen. Beginnend ab März sollen Papiere im Wert von bis zu 4 Milliarden Euro über einen Zeitraum von bis zu zwei Jahren über die Börse erworben und anschließend eingezogen werden, wie der DAX 40-Konzern am Donnerstagabend in Stuttgart mitteilte.
Mit den beiden größten Aktionären, der staatlichen chinesischen Firma Beijing Automotive Group Co Ltd (BAIC), und dem ebenfalls chinesischen Geely-Konzern, hat Mercedes-Benz vereinbart, dass diese ihren Anteil an der Mercedes-Benz Group jeweils unter zehn Prozent halten werden. Dafür veräußerten sie anlässlich der Durchführung des Aktienrückkaufprogramms anteilig Aktien, hieß es von Mercedes.
Mercedes-Finanzchef Harald Wilhelm hatte im Oktober angedeutet, dass Mercedes angesichts voller Kassen Spielraum für eine erhöhte Rückgabe von Kapital an die Anleger besitze. Einige Analysten wie Horst Schneider von der Bank of America hatten daher bereits auf einen solchen Schritt spekuliert.
BAIC ist der Partner von Mercedes im chinesischen Gemeinschaftsunternehmen BBAC und hält derzeit als größter Einzelaktionär der Schwaben knapp zehn Prozent der Anteile. Der Autokonzern Geely mit seinem Chef und Milliardär Li Shufu liegt mit 9,7 Prozent knapp dahinter.
Anleger und Analysten erfreut
Mercedes-Benz hat am Freitag die Anleger vor allem mit dem Ausblick auf 2023 zu Aktienkäufen animiert. Die Papiere des Autoherstellers stiegen am Vormittag auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr. Mit zuletzt plus 2,84 Prozent auf 74,64 Euro waren sie der stärkste Wert im recht schwachen DAX.
Seit Jahresanfang steht bislang ein Plus von 22 Prozent zu Buche und seit dem Zwischentief von Mitte Oktober, das den Beginn des Aufwärtstrends markiert, beläuft sich der Kursgewinn sogar auf fast die Hälfte. Ende Oktober hatte Mercedes-Benz die Anleger mit Quartalszahlen und einem angehobenen Ergebnisausblick schon einmal überzeugt.
Im nun genannten Margenziel für das Autogeschäft 2023 spiegele sich vor allem die Preissetzungsmacht der Stuttgarter wider, merkte Analyst Jose Asumendi von JPMorgan an. Diese könne zur Folge haben, dass das Unternehmen das obere Ende des genannten Zielkorridors erreicht. Umsatz und operativer Gewinn (Ebit) aus dem vierten Quartal seien besser als erwartet.
Dass Mercedes bei der Prognose für 2023 nur von stagnierendem Volumenwachstum ausgehe, sieht Analyst Patrick Hummel von der UBS nicht als Malus, sondern als Hinweis auf eine anhaltend starke Preisdisziplin. Dies dürfte am Markt gut ankommen, so seine Einschätzung.
Bereits am Vorabend vor der Zahlenvorlage hatte Mercedes-Benz seinen Aktionären einen milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt, und mit der regulären Dividende ging das Unternehmen auch etwas über die Erwartungen von Experten hinaus. Mit den angekündigten Ausschüttungen zeige sich der Konzern als das wettbewerbsfähigste Investoren-freundliche Unternehmen im Segment Luxusautos, so Experte Asumendi. Die Dividende und die Aktienrückkäufe belegten die Zuversicht des Managements in das eigene Geschäftsmodell.
STUTTGART (dpa-AFX) / STUTTGART (Dow Jones)
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