Infineon-Aktie auf 15-Jahreshoch: Ausblick überzeugt Anleger

Für das Gesamtjahr per 30. September 2017 prognostiziert Infineon bei einem für das zweite Halbjahr unterstellten Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,10 einen Anstieg des Umsatzes von 8 bis 11 Prozent, vorher waren es 4 bis 8 Prozent. Im Mittelpunkt der Spanne werde nun eine Segmentergebnis-Marge von voraussichtlich etwa 17 Prozent statt vorher 16 Prozent erwartet.

Damit beschleunigt sich die Geschäftsentwicklung, nachdem der Chiphersteller in seinem ersten Geschäftsquartal nur ein Umsatzplus von 6 Prozent und eine Marge von 15 Prozent geschafft hatte.

Infineon kündigte an, aufgrund der stärker als erwarteten Entwicklung von Umsatz und Auftragseingang seien nun höhere Investitionen in Fertigungsanlagen notwendig. Daher plane das Unternehmen nun Investitionen in Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte einschließlich aktivierter Entwicklungskosten von etwa 1,05 Milliarden Euro nach bisher 950 Million Euro. Darin enthalten seien wie bisher circa 35 Millionen Euro für einen Erweiterungsbau am Hauptsitz von Infineon in Neubiberg.

An der Börse kommt die Prognoseerhöhung gut an. Die Kursgewinne haben Infineon auf den höchsten Stand seit 15 Jahren getrieben. "Jetzt zieht natürlich die Marke von 20 Euro den Kurs an", sagt ein Händler. Am frühen Nachmittag notieren die Aktien bei 18,52 Euro, ein Plus von 8,3 Prozent und damit auf einem 15-Jahreshoch. Innerhalb des letzten Jahres haben sie sich damit um rund die Hälfte verteuert.

Käufe habe der optimistischere Ausblick von Infineon auch bei STMicroelectronics ausgelöst, deren Kurs um 2,1 Prozent zulegt, sagte der Händler. Auch an der Wall Street könnten Papiere von Herstellern von Chips für mobile Anwendungen und für den Automobilsektor zulegen, vermutet der Händler. DJG/bam/mgo Dow Jones Newswires