04.12.2018 15:49:45
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MÄRKTE USA/Zurückhaltung dominiert wieder an der Wall Street
Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den Kursgewinnen zu Wochenbeginn kehrt am Dienstag an der Wall Street wieder die Skepsis zurück. Die Einigung zwischen den USA und China beim G20-Gipfel beschränke sich lediglich darauf, in den kommenden 90 Tagen auf weitere Strafzölle zu verzichten, heißt es aus dem Handel. Dies habe schon zu Beginn der Woche für viele Akteure nicht besonders überzeugend geklungen. Die Gewinne im Zuge der globalen Erleichterungsrally an der Wall Street waren zu Wochenbeginn hinter denen in Asien und Europa zurückgeblieben. Nun geben die globalen Aktienmärkte wieder nach.
Der Dow-Jones-Index verliert 0,4 Prozent auf 25.731 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 0,3 Prozent nach unten, der Nasdaq-Composite büßt 0,5 Prozent ein. Am Mittwoch findet an der Wall Street kein Handel statt, aufgrund des nationalen Gedenktages für den verstorbenen Ex-Präsidenten George H.W. Bush. Die Agenda der Konjunkturdaten ist am Dienstag leer.
Verhandlungen zwischen USA und China dürften schwierig bleiben
In den in der kommenden Woche anstehenden ersten Verhandlungen soll der als China-Kritiker bekannte Handelsbeauftragte des US-Präsidenten, Robert Lighthizer, das Zepter für die USA in die Hand nehmen, heißt es am Markt. "Dies verspricht kein ruhiges Fahrwasser für die bevorstehende Verhandlungsrunde zu werden", so Analyst Hao Zhou von der Commerzbank. Derweil soll US-Finanzminister Steven Mnuchin zu verstehen gegeben haben, dass Peking konkrete Versprechungen in den Verhandlungen eingehen müsse, ergänzt der Teilnehmer.
"Ich habe noch nicht mit vielen Leuten gesprochen, die wieder bereit sind in den Markt zu investieren", so Aktien-Händler Michael Antonelli von R.W. Baird & Co. "Der Handelskonflikt ist lediglich eine Ablenkung vom derzeit eigentlichen Problem - der sich abschwächenden Konjunktur", ergänzt der Teilnehmer.
Dollar weiter schwach - Euro klettert über 1,14 USD
Die Dollar-Schwäche setzt sich fort. Gegenüber Yen und Euro verliert der Greenback weiter an Boden. Der Euro überwindet im Verlauf die Marke von 1,14 Dollar. Das Tageshoch von 1,1421 Dollar kann die Devise aber nicht ganz verteidigen und liegt aktuell bei 1,1397 Dollar.
Obwohl das Risikoumfeld fragil bleibe, wovon der Dollar aufgrund seines Status als sicherer Hafen meist profitiere, spreche aktuell wenig für eine starke Erholung, sagt Commerzbank-Analystin Thu Lan Nguyen. Das liege vor allem an den zuletzt eher taubenhaften Tönen aus den Reihen der US-Notenbank. Insbesondere Fed-Vizechef Richard Clarida scheine bemüht, den Markt auf ein langsames Auslaufen des Zinserhöhungszyklus vorzubereiten.
Das Pfund erhält gleich von zwei Seiten Rückenwind. Zu einen hat im Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof um die Brexit-Erklärung der zuständige Generalanwalt die Ansicht vertreten, dass für Großbritannien eine einseitige Rücknahme möglich ist. Artikel 50 des EU-Vertrags zum Austritt aus der Union lasse dies zu. Daneben ist der britische Einkaufsmanagerindex für das Baugewerbe von 53,2 auf 53,4 gestiegen und hat sich damit den achten Monat in Folge über der Expansionsschwelle von 50 gehalten. Das Pfund notiert bei 1,2763 Dollar, verglichen mit 1,2720 am Vorabend. im Tageshoch lag das Pfund schon bei 1,2840 Dollar.
Ölpreise legen weiter zu
Die Ölpreise setzen ihre Erholungsrally der Vortage fort, geben den Großteil ihrer Tagesgewinne aber wieder ab. Brentöl erhöht sich um 0,7 Prozent auf 62,13 Dollar je Barrel. Anfang Oktober lag der Preis noch bei rund 85 Dollar. WTI steigt um 0,3 Prozent auf 53,11 Dollar. Vor dem am Donnerstag beginnenden Opec-Treffens mehren sich Spekulationen, dass dort Förderkürzungen vereinbart werden, zumal sich Saudi-Arabien und Russland darauf am Rande des G20-Treffens am vergangenen Wochenende weitgehend bereits verständigt haben. Hinzu kommt der schwächelnde Dollar als Preistreiber. Er macht das in Dollar gehandelte Öl für Käufer aus dem Nichtdollarraum billiger.
Auch für den Goldpreis geht es weiter aufwärts. Die Feinunze verteuert sich um 0,9 Prozent auf 1.241 Dollar und notiert damit auf dem höchsten Niveau seit fünf Wochen. Hier hilft weiterhin der schwächere Dollar. Zudem profitiert das Edelmetall von der anhaltenden Unsicherheit in Bezug auf den Brexit und den Verhandlungen zwischen den USA und China.
Die Notierungen am Anleihemarkt legen noch etwas zu. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduziert sich um 1,8 Basispunkte auf 2,95 Prozent. Am Vortag war sie erstmals seit September wieder unter die Marke von 3,00 Prozent gefallen.
Cronos schießen mit Altria-Gesprächen nach oben
Unter den Einzelwerten legen Cronos um 5,2 Prozent zu. Der Cannabis-Produzent verhandelt mit dem Tabakkonzern Altria über ein mögliches Investment des Marlboro-Herstellers in das kanadische Unternehmen. Noch sei aber keinerlei Übereinkunft erzielt worden, und es sei keineswegs sicher, dass die Gespräche in einer wie auch immer gearteten Transaktion münden würden, gab Cronos zu bedenken. Die Titel von Altria steigen um 0,7 Prozent.
Die Aktie des Apple-Zulieferers Cirrus Logic fällt um 4,8 Prozent. Das Unternehmen hatte den Ausblick für das dritte Geschäftsquartal aufgrund der jüngsten Schwäche des Mobilfunkmarktes gesenkt. Für die Apple-Aktie geht es um 1,9 Prozent nach unten.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 25.730,59 -0,37 -95,84 4,09
S&P-500 2.781,43 -0,32 -8,94 4,03
Nasdaq-Comp. 7.406,06 -0,48 -35,45 7,28
Nasdaq-100 7.022,70 -0,56 -39,44 9,79
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,82 0,0 2,82 161,3
5 Jahre 2,82 -0,3 2,82 89,2
7 Jahre 2,87 -0,9 2,88 62,6
10 Jahre 2,95 -1,8 2,97 50,6
30 Jahre 3,22 -3,3 3,25 15,3
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 9:39 Mo, 17:07 % YTD
EUR/USD 1,1397 +0,38% 1,1387 1,1359 -5,1%
EUR/JPY 128,64 -0,29% 128,63 128,98 -4,9%
EUR/CHF 1,1346 +0,12% 1,1339 1,1329 -3,1%
EUR/GBP 0,8929 +0,07% 0,8915 0,8913 +0,4%
USD/JPY 112,86 -0,67% 112,96 113,56 +0,2%
GBP/USD 1,2763 +0,30% 1,2769 1,2744 -5,6%
Bitcoin
BTC/USD 4.018,42 +2,9% 4.008,77 3.882,12 -70,6%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 53,11 52,95 +0,3% 0,16 -8,0%
Brent/ICE 62,13 61,69 +0,7% 0,44 -1,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.241,39 1.230,82 +0,9% +10,57 -4,7%
Silber (Spot) 14,64 14,38 +1,8% +0,26 -13,5%
Platin (Spot) 804,05 809,00 -0,6% -4,95 -13,5%
Kupfer-Future 2,80 2,80 -0,1% -0,00 -16,5%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
December 04, 2018 09:49 ET (14:49 GMT)
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Cronos | 1,97 | -1,89% |