14.06.2022 22:06:40
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MÄRKTE USA/Wall Street vor Fed-Entscheid etwas stabilisiert
NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street hat sich am Dienstag nach der Talfahrt der vergangenen Sitzungen etwas stabilisiert. Von einer Trendwende, auch mit Blick auf neue Inflationsdaten, wollten Händler aber nicht sprechen. Zuvor hatte der marktbreite S&P-500 in nur vier Tagen getrieben von Zins-, Inflations- und Reszessionsängsten knapp 10 Prozent eingebüßt und in den Bärenmarktmodus geschwenkt. "Die Stimmung ist schlecht. Die Geschichte verheißt nichts Gutes für den Markt, wenn er in den Bärenmarkt abrutscht", konstatierte Analyst Michael Mullaney von Boston Partners.
Die Inflation zog indes weiter an, die US-Erzeugerpreise stiegen aber immerhin nicht deutlicher als ohnehin befürchtet. Der Anstieg der Kernerzeugerpreise blieb knapp unter der Markterwartung. Der Dow-Jones-Index verlor 0,5 Prozent auf 30.365 Punkte, der S&P-500 büßte 0,4 Prozent ein und der Nasdaq-Composite erholte sich leicht um 0,2 Prozent. An der New Yorker Börse wurden 1.319 (Montag: 187) Kursgewinner gezählt, ihnen standen 1.995 (3.169) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 120 (78) Titel.
Zins- und Inflationsängste dominierten unverändert den Markt. Auch mit Blick auf den am Mittwoch anstehenden Zinsentscheid der US-Notenbank wollten Anleger keine Risiken eingehen. Seit die Mai-Daten zu den Verbraucherpreisen mit einem unerwartet deutlichen Anstieg den Markt verschreckt hatten, ging es an der Wall Street stetig abwärts. Die hohe Inflationsrate schürte Befürchtungen, die US-Notenbank werde die Zinsen noch forscher erhöhen als bislang vermutet und damit die Wirtschaft in eine Rezession treiben. Viele Marktteilnehmer rechneten für Mittwoch mittlerweile mit einem Zinsschritt um 75 Basispunkte, obwohl die Fed bislang eine Erhöhung um 50 Basispunkte signalisiert hatte.
"Meiner Meinung nach wäre eine überraschende Anhebung um 75 Basispunkte eine glückliche Fügung. Die Frage ist nun, ob die Wirtschaft eine Rezession vermeiden kann", sagte Investmentstrategin Nancy Tengler von Laffer Tengler Investments. Laut Händlern hängt von der Antwort auf diese Frage das weitere Marktgeschehen ab. Der NFIB-Index für die Stimmung im Kleingewerbe sank im Mai geringfügig und wie erwartet, erreichte damit aber dennoch den niedrigsten Stand seit April 2020.
Dollar und Renditen marschieren weiter
Der Dollar stieg nach den Preisdaten weiter, nachdem er über Nacht bereits ein 19-Jahreshoch erreicht hatte - befeuert von Spekulationen über eine aggressivere Anhebung der Zinssätze durch die Fed. Der Dollar-Index zog gestützt von erneut gestiegenen Marktzinsen um weitere 0,4 Prozent an.
Der Rentenmarkt blieb unter Druck. Die an den Vortagen rasant gestiegenen Renditen zogen weiter an. Die Zehnjahresrendite kletterte auf das höchste Niveau seit 2011. Die Zinsstrukturkurve zeigte sich wieder etwas steiler, gleichwohl blieb der Abstand zwischen den Renditen zwei- und zehnjähriger US-Staatsanleihen einer von wenigen Basispunkten. Es drohte weiter eine inverse Zinskurve, bei der Anleihen mit kurzen Laufzeiten höher rentieren als Langläufer. Dies wird am Markt gemeinhin als Vorbote einer Rezession gesehen.
Die Ölpreise gaben anfängliche Gewinne ab - belastet von optimistischen Aussagen aus dem Iran auf eine mögliche Einigung im Atomstreit. Eine solche könnte zum Abbau von Sanktionen führen und mehr iranisches Erdöl auf den Markt bringen. Die Ölpreise hatten zunächst deutlicher angezogen. Die Opec hatte ihre Ölbedarfsprognose für 2022 weitgehend unverändert belassen, aber die Prognose des Angebots gesenkt. Zudem berichtete das Kartell von einem Rückgang der Fördermenge aufgrund deutlich gesunkener libyscher Öllieferungen.
Der feste Dollar und die anziehenden Marktzinsen belasteten erneut den Goldpreis, dieser sank auf ein Vierwochentief.
Fedex erhöht Quartalsdividende um mehr als 50 Prozent
Unter den Einzelwerten machten Oracle einen Kurssprung von 10,5 Prozent. Der Softwarekonzern hatte im vierten Geschäftsquartal überraschend positiv abgeschnitten. Bei Boeing (+5,4%) wurden Kennziffern zu Auslieferungen und Bestellungen positiv aufgenommen. Die Aktionäre des Paketdienstes Fedex können sich über eine deutlich höhere Dividende freuen. Die Quartalsdividende wird um 53 Prozent angehoben. Der Kurs sprang um 14,4 Prozent nach oben.
Abercrombie & Fitch schlossen unverändert. Die Modekette hatte vor der Investorenveranstaltung am Dienstag mittel- und langfristige Ziele veröffentlicht, die zunächst wohlwollend aufgenommen wurden. Anschließend kam der Kurs zurück. Restrukturierungspläne und die damit verbundenen Belastungen drückten Coinbase um 0,8 Prozent. Die Kryptobörse baut 1.100 Arbeitsplätze, rund 18 Prozent der Belegschaft, ab.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 30.364,83 -0,5% -151,91 -16,4%
S&P-500 3.735,59 -0,4% -14,04 -21,6%
Nasdaq-Comp. 10.828,35 +0,2% 19,12 -30,8%
Nasdaq-100 11.311,69 +0,2% 23,37 -30,7%
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 3,41 +6,0 3,35 268,4
5 Jahre 3,59 +10,9 3,48 232,9
7 Jahre 3,58 +12,6 3,45 213,6
10 Jahre 3,48 +11,4 3,36 196,5
30 Jahre 3,43 +8,3 3,35 153,3
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:11 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0412 +0,0% 1,0419 1,0434 -8,4%
EUR/JPY 140,76 +0,6% 140,38 139,96 +7,6%
EUR/CHF 1,0427 +0,4% 1,0385 1,0399 +0,5%
EUR/GBP 0,8687 +1,3% 0,8565 0,8578 +3,4%
USD/JPY 135,19 +0,6% 134,72 134,14 +17,4%
GBP/USD 1,1985 -1,2% 1,2169 1,2165 -11,4%
USD/CNH (Offshore) 6,7552 -0,4% 6,7540 6,7702 +6,3%
Bitcoin
BTC/USD 22.186,04 -3,6% 22.915,37 23.100,82 -52,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 118,37 120,93 -2,1% -2,56 +62,6%
Brent/ICE 120,47 122,27 -1,5% -1,80 +59,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.807,64 1.819,20 -0,6% -11,56 -1,2%
Silber (Spot) 20,99 21,08 -0,4% -0,09 -10,0%
Platin (Spot) 922,27 936,28 -1,5% -14,01 -5,0%
Kupfer-Future 4,13 4,21 -1,9% -0,08 -7,0%
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Kontakt zum Autor: maerkt.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf
(END) Dow Jones Newswires
June 14, 2022 16:07 ET (20:07 GMT)
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