28.02.2023 18:12:40

MÄRKTE USA/Wall Street uneinheitlich - Anhaltende Zinssorgen

NEW YORK (Dow Jones)--Nach der leichten Erholung zu Wochenanfang zeigt sich die Wall Street am Dienstag mit einer uneinheitlichen Tendenz. Es sind die erneuten Zinssorgen, die den Markt belasten. Weitere Anzeichen dafür, dass sich die hohe Inflation in den entwickelten Volkswirtschaften als hartnäckig erweist, treiben die Renditen am Anleihemarkt erneut in die Höhe und setzten Aktien leicht unter Druck. So zeigen aktuelle Daten aus Frankreich und Spanien, dass die Verbraucherpreise dort stärker als erwartet gestiegen sind. Auch die am vergangenen Freitag veröffentlichten US-Preisdaten waren höher als erwartet ausgefallen, was zu deutlichen Kursverlusten geführt hatte.

Der Dow-Jones-Index verliert am Mittag (Ortszeit) 0,5 Prozent auf 32.729 Punkte. Der S&P-500 reduziert sich um 0,1 Prozent. Der Nasdaq-Composite steigt dagegen um 0,1 Prozent. Marktteilnehmer erwarten zudem verstärkte Positionsanpassungen zum Monatsende.

"Im Februar setzte sich zunehmend die Erkenntnis durch, dass die US-Wirtschaft bisher nicht ausreichend auf die Zinserhöhungen der Fed reagiert", so Seema Shah, Chief Global Strategist bei Principal Asset Management. "Das bedeutet, dass sich der Arbeitsmarkt weiter verknappt hat und dass der Inflationsdruck immer noch hoch ist und nicht nachlassen wird", ergänzt die Teilnehmerin. Es sei der Fed zwar gelungen, die Inflation im Jahresvergleich von ihrem Höchststand von 9,1 Prozent im Juni auf 6,4 Prozent im Januar zu senken, doch die nächste Etappe nach unten dürfte ein härterer Kampf werden.

Die veröffentlichten US-Konjunkturdaten fielen schwächer als erwartet aus. Der Index des Verbrauchervertrauens ging im Februar zurück, während die Analysten einen Anstieg erwartet hatten. Die Stimmung der Einkaufsmanager aus dem Großraum Chicago hat sich im Februar entgegen der Prognose der Ökonomen eingetrübt.

Nach Handelsschluss werden noch die wöchentlichen US-Rohöllagerdaten des privaten American Petroleum Institute (API) vorgelegt.

Zoom Video nach Zahlen fester

Unter den Einzelwerten legen Zoom Video Communications um 1,8 Prozent zu. Der Betreiber einer Video-Kommunikationsplattform hatte mit dem Umsatz im vierten Quartal und dem Ausblick positiv überrascht.

Der Ölkonzern Chevron (-0,9%) erhöht sein Ziel für Aktienrückkäufe in diesem Jahr ab dem zweiten Quartal auf 17,5 Milliarden US-Dollar. Außerdem wurde die Prognose für den Aktienrückkauf auf eine Spanne zwischen 10 und 20 Milliarden Dollar pro Jahr angehoben.

Die europäischen Kartellwächter sind nicht länger der Ansicht, dass der iPhone-Hersteller Apple (-0,1%) seine Marktmacht beim Vertrieb von Musik-Streaming-Apps missbraucht. Die EU-Kommission teilte mit, dass sich ihre Bedenken nun nur noch auf vertragliche Beschränkungen konzentrieren, die Apple den App-Entwicklern auferlegt habe.

Goldman Sachs zieht "strategische Alternativen" für ihr Geschäft mit Verbraucher-Plattformen, zu dem der Spezialkreditgeber GreenSky und Kreditkarten-Partnerschaften mit Apple und General Motors gehören, in Erwägung. Ob ein Verkauf von GreenSky oder eine Beendigung der Karten-Partnerschaften konkret angedacht ist, sagte CEO David Solomon in seiner Rede auf dem Investorentag nicht. Die Aktie verliert 2,2 Prozent.

Hims & Hers Health, Betreiber einer Telemedizin-Plattform, verdoppelte den Umsatz nahezu im vierten Quartal und verzeichnete erstmals mehr als eine Million Kunden. Für das laufende Jahr hat sich das Unternehmen weiteres Wachstum zum Ziel gesetzt. Mit der Aktie geht es um 20,6 Prozent nach oben.

Ölpreise und Anleiherenditen steigen

Am Devisenmarkt zeigt sich der Dollar wenig verändert. Der Euro steigt mit hohen Inflationsdaten aus Europa leicht. Die Gemeinschaftswährung klettert aktuell auf 1,0608 Dollar nach einem Tagestief bei 1,0582. Die jüngsten Inflationsdaten aus Frankreich und Spanien sprächen klar für eine weitere Straffung der Geldpolitik, heißt es.

Die Ölpreise legen zu. Die Preise für die Sorten Brent und WTI steigen um bis zu 2,4 Prozent. Stützend wirke die Hoffnung auf eine höhere Nachfrage aus China nach der Wiedereröffnung des Landes, heißt es.

Am Anleihemarkt legen die Renditen nach dem Vortagesrückgang nun wieder zu, kommen von den Tageshochs aber wieder leicht zurück. Die Rendite 10-jähriger Papiere steigt um 1,8 Basispunkte auf 3,93 Prozent. Der Anstieg erfolge im Einklang mit den steigenden Renditen in Europa, so Analyst Gregory Faranello von AmeriVet. Es werde mit weiteren Zinserhöhungen der Notenbanken gerechnet.

Der Goldpreis klettert auf den höchsten Stand seit zwei Monaten. Der Preis für die Feinunze erhöht sich um 0,8 Prozent auf 1.828 Dollar.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 32.728,88 -0,5% -160,21 -1,3%

S&P-500 3.979,30 -0,1% -2,94 +3,6%

Nasdaq-Comp. 11.477,25 +0,1% 10,27 +9,7%

Nasdaq-100 12.059,11 +0,0% 1,32 +10,2%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,80 +1,3 4,79 37,9

5 Jahre 4,18 +0,9 4,17 18,0

7 Jahre 4,08 +1,3 4,07 11,4

10 Jahre 3,93 +1,8 3,92 5,4

30 Jahre 3,94 +1,4 3,93 -2,8

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:17 Uhr Mo, 17:25 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0608 +0,0% 1,0587 1,0594 -0,9%

EUR/JPY 144,32 -0,1% 144,38 144,32 +2,8%

EUR/CHF 0,9942 -0,3% 0,9931 0,9934 +0,5%

EUR/GBP 0,8764 -0,3% 0,8793 0,8809 -1,0%

USD/JPY 136,06 -0,1% 136,38 136,23 +3,8%

GBP/USD 1,2104 +0,4% 1,2041 1,2026 +0,1%

USD/CNH (Offshore) 6,9519 -0,1% 6,9611 6,9663 +0,4%

Bitcoin

BTC/USD 23.472,14 -0,0% 23.389,19 23.327,80 +41,4%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 77,49 75,68 +2,4% +1,81 -3,8%

Brent/ICE 83,99 82,45 +1,9% +1,54 -2,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.827,58 1.812,75 +0,8% +14,83 +0,2%

Silber (Spot) 20,85 20,63 +1,1% +0,22 -13,0%

Platin (Spot) 959,40 942,93 +1,7% +16,48 -10,2%

Kupfer-Future 4,09 4,01 +2,1% +0,08 +7,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros/err

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February 28, 2023 12:13 ET (17:13 GMT)

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