05.02.2014 22:47:32
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MÄRKTE USA/Wall Street nach uneinheitlichen Daten kaum verändert
Von Florian Faust
Uneinheitliche Konjunktursignale haben am Mittwoch eine Trendfindung an der Wall Street erschwert. Überwogen in der ersten Sitzungshälfte ganz klar die Verluste, schien sich im späten Geschäft die Stimmung zu drehen. Der Aktienmarkt erholte sich, der Dow-Jones-Index schaffte gar den zwischenzeitlichen Sprung ins Plus. Schwachen Arbeitsmarktdaten standen positive Signale aus dem Dienstleistungssektor gegenüber. Zunächst sorgten die Daten des privaten Dienstleisters ADP für Ernüchterung. Statt der erwarteten 189.000 neuen Stellen im Privatsektor gab es im Januar lediglich 175.000.
Doch dann leitete ein positiver ISM-Index für den Dienstleistungssektor die Erholung des Aktienmarktes ein. Der viel beachtete Index war im Januar gestiegen - etwas stärker als prognostiziert. Der Dow-Jones-Index verlor 5 Punkte auf 15.440, im Tagestief war er bis auf 15.341 Zähler gefallen. S&P-500 sowie der Nasdaq-Composite gaben 0,2 bzw. 0,5 Prozent nach, hatten aber auch schon deutlich tiefer im Minus gelegen. Umgesetzt wurden 0,76 (Vortag: 0,83) Milliarden Stück. Auf 1.275 (2.117) Kursgewinner kamen 1.804 (999) -verlierer, unverändert schlossen 113 (107) Titel.
Da die US-Notenbank die Gesundung des US-Arbeitsmarktes zum Maßstab für ihre künftige Geldpolitik erkoren hatte, kochten mit den schwachen ADP-Daten wieder die Spekulationen hoch, die Federal Reserve könnte sich bei der Straffung der Geldpolitik doch etwas mehr Zeit lassen als bislang angenommen. Der eigentliche Lackmustest für diese Spekulation stand erst am Freitag mit Veröffentlichung des offiziellen Arbeitsmarktberichtes für Januar an.
Marktteilnehmer, die auf eine weitere Unterstützung durch die Fed setzten, bewegten sich auf dünnem Eis. Denn wichtige Vertreter der US-Notenbank ließen kaum einen Zweifel daran, dass die Tage der Dollarflut gezählt sind. Charles Plosser, Fed-Präsident aus Philadelphia, plädierte am Mittwoch sogar für einen beschleunigten Ausstieg aus dem Wertpapierkaufprogramm. Er betonte die Inflationsrisiken. Sein Kollege aus Atlanta, Dennis Lockhart, blies ins selbe Horn und prognostizierte ein Ende des Programms zum Jahresende, sofern die Wirtschaft wächst.
"Der Markt wartet auf Superman. Am Freitag brauchen wir wirklich überzeugende Arbeitsmarktdaten für eine nachhaltige Trendwende am Aktienmarkt, danach sieht es aber nach den ADP-Daten nicht unbedingt aus", blieb Portfolioverwalter Brian Jacobsen von Wells Fargo Funds Management skeptisch.
Am Aktienmarkt richteten sich die Augen auf das Papier des Pharmagiganten Merck & Co. Der Konzern hat zwar bei einem erneuten Umsatzrückgang im Schlussquartal weniger verdient als erwartet, seine Zielsetzung im Gesamtjahr aber erreicht. Die Aktie schloss knapp im Plus, da auch der Ausblick zu gefallen wusste. Die Aktien des Einzelhändlers Ralph Lauren drehten nach zunächst positiv aufgenommenen Geschäftszahlen ins Minus und büßten 3,5 Prozent ein. Nach einem Gewinneinbruch von 64 Prozent im vierten Quartal brachen die Titel des Logistikers C.H. Robinson Worldwide um 9,3 Prozent ein. Nicht nur die Arbeitsmarktdaten von ADP sorgten am Markt für Missgunst, auch die Geschäftszahlen des Unternehmens überzeugten Anleger nicht. Die Titel verbilligten sich um 1,9 Prozent. Nach der Schlussglocke ließen sich Twitter (minus 0,5 Prozent) und Walt Disney (plus 1,0 Prozent) in die Bücher schauen.
Am Devisenmarkt bewegte sich der Dollar kaum, der Euro kostete mit 1,3535 Dollar wenig mehr als am Vortag. Der Goldpreis nahm zunächst Fahrt auf. Die Feinunze stieg bis auf das Tageshoch von 1.274 Dollar, fiel anschließend aber auf 1.258 Dollar zurück, nachdem am Vortag Notierungen unter 1.250 Dollar aufgerufen worden waren. Dagegen profitierten die US-Staatsanleihen nicht von den schwachen Arbeitsmarktdaten. Die gegenläufige Rendite der zehnjährigen US-Titel stieg entsprechend um 6 Basispunkte auf 2,68 Prozent.
Der Ölpreis geriet mit den US-Lagerbestandsdaten im Verlauf etwas unter Druck. Der Preis für ein Fass US-Leichtöl der Sorte WTI fiel bis zum Handelsende auf 97,38 Dollar nach einem Tageshoch von 98,27 Dollar. Zum Vortag bedeutete dies allerdings einen Anstieg um 0,2 Prozent. Für ein Fass der europäischen Referenzsorte Brent wurden um 0,4 Prozent mehr verlangt, der Preis kletterte auf 106,25 Dollar. Während in den USA die Ölvorräte auf Wochensicht weniger stark als erwartet zulegten, sanken sie dagegen im wichtigen Öldrehkreuz von Cushing. Hier war es der höchste Rückgang seit August 2013 und der erste seit fünf Wochen.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 15.440,23 -0,03 -5,01 S&P-500 1.751,64 -0,20 -3,56 Nasdaq-Comp. 4.011,55 -0,50 -19,97 Nasdaq-100 3.454,89 -0,44 -15,31DEVISEN zuletzt '+/- % Mi, 8.20 Uhr Di, 17.23 Uhr EUR/USD 1,3535 0,20% 1,3509 1,3501 EUR/JPY 137,1782 0,22% 136,8761 136,9820 EUR/CHF 1,2230 0,10% 1,2218 1,2225 USD/JPY 101,3500 0,02% 101,3320 101,4650 GBP/USD 1,6308 -0,09% 1,6323 1,6295 === Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf
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February 05, 2014 16:17 ET (21:17 GMT)
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