04.01.2016 22:44:47
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MÄRKTE USA/Wall Street mit schwachem Jahresauftakt
NEW YORK (Dow Jones)--Für die Wall Street hat das neue Jahr so begonnen, wie das alte aufgehört hatte: mit Verlusten. Schwache chinesische Konjunkturdaten hatten neue Beweise für die Schwäche der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt geliefert. Dazu gesellten sich später enttäuschende US-Wirtschaftsdaten, die bei den Anlegern an der Wall Street Zweifel an der Tragfähigkeit des heimischen Aufschwungs weckten. Und nicht zuletzt trieb der Konflikt zwischen Saudi-Arabien und Iran die Anleger aus dem Aktienmarkt.
Der Dow-Jones-Index verlor 1,6 Prozent auf 17.149 Punkte, hatte aber im Tagestief bei 16.958 Punkten gestanden. Für den S&P-500 und den Nasdaq-Composite ging es um 1,5 Prozent bzw 2,1 Prozent nach unten. Umgesetzt wurden 1,11 Milliarden (Donnerstag: 753 Millionen) Aktien. Dabei waren Kursverlierer mit 2.163 klar in der Überzahl. Nur 1.005 Werte gingen mit Gewinnen aus der Sitzung; unverändert schlossen 61 Titel.
Händler wollten trotz der heftigen Verluste nicht von Panik sprechen. Die Verkäufe verliefen in geordneten Bahnen, auch wenn es für einen Montag ungewöhnlich lebhaft zugehe, sagte Ryan Larson, Leiter des Aktienhandels bei RBC Global Asset Management. Derartige Volatilität dürfte im Jahr 2016 aber noch häufig zu erleben sein, prognostizierte er.
In den USA war zwar der Markit-Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes in zweiter Lesung etwas weniger deutlich als erwartet zur Erstveröffentlichung gesunken, doch der ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe und Daten zu den Bauausgaben verfehlten die Erwartungen.
In China war der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das Produktionsgewerbe im Dezember gefallen. Der bereits am Freitag veröffentlichte offizielle Einkaufsmanagerindex war zwar leicht gestiegen, verfehlte jedoch die Erwartungen. Beide Indizes lagen unter der Expansionsschwelle und signalisieren damit ein Schrumpfen der Wirtschaft.
Verstärkt wurden die Sorgen durch die Abwärtsfahrt des Renminbi. Chinas Notenbank hat den Referenzkurs des Yuan zum Dollar so niedrig wie zuletzt 2011 festgelegt. Vor diesem Hintergrund wurden an der Wall Street böse Erinnerungen an das Jahr 2008 wach, als die Kurse letztmalig einen so schwachen Jahresstart hingelegt hatten. "Die Schlappe in China setzt die Märkte weltweit unter Druck", hieß es bei Investec. An der chinesischen Leitbörse in Schanghai brachen die Kurse um knapp 7 Prozent ein, weshalb der Handel gemäß neuer Regeln vorzeitig eingestellt wurde. Damit drohen am Dienstag weitere Verluste.
Händler verwiesen auf den Umstand, dass in China nicht nur Konjunktursorgen gespielt worden seien. Auch rein chinesische Faktoren wie das Auslaufen von Haltefristen bei Großaktionären hätten ihren Teil zum Absturz beigetragen. Insofern seien die Verluste nicht eins zu eins auf den US-Markt übertragbar.
Als Belastungsfaktor für den Aktienmarkt wurden aber auch die Spannungen zwischen den wichtigen Ölförderländern Saudi-Arabien und Iran genannt. Sollten die Auseinandersetzungen zwischen Sunniten und Schiiten, wie in weiten Teilen der Region Nahost zu beobachten, die beiden Staaten voll erfassen, wäre dies ein schwerer Schlag für die globale Ölversorgung, hieß es mahnend im Handel.
Am Ölmarkt profitierten die Preise indessen nicht nachhaltig von der Eskalation zwischen Saudi-Arabien und Iran, die ihre diplomatischen Beziehungen abgebrochen haben. Vielmehr ließen die schwachen Wirtschaftsdaten aus den USA und China eine konjunkturbedingt sinkende Nachfrage befürchten, die das bestehende Überangebot verschärfen würde. US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 0,8 Prozent bzw 0,28 Dollar auf 36,76 US-Dollar, der Preis für global stärker gehandeltes europäisches Referenzöl der Sorte Brent sank um 0,2 Prozent bzw 0,06 Dollar auf 37,22 Dollar. Sollte sich der saudisch-iranische Konflikt allerdings zuspitzen, könnte der Ölpreis einen enormen Satz nach oben machen, meinte Naeem Aslam, Analyst bei AvaTrade.
Angesichts der an den globalen Finanzmärkten zu beobachtenden steigenden Risikoscheu waren die vermeintlich sicheren Anlagehäfen Renten, Gold und Yen bzw. Dollar gesucht. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um 3 Basispunkte auf 2,24 Prozent. Der Dollar fiel zum Yen, der als typische Fluchtwährung in unsicheren Zeiten gesucht ist, und stieg zum Euro. Letzterer sackte zeitweise auf 1,0781 Dollar ab nach einem Tageshoch bei 1,0947. Im späten US-Handel notierte die Gemeinschaftswährung wieder bei rund 1,0830 Dollar.
Der Preis für die Feinunze Gold kletterte zum Settlement um 1,4 Prozent bzw 15 Dollar auf 1.075,20 Dollar. Neben den jüngsten Spannungen im Nahen Osten waren es auch Wachstumssorgen, die Gold stützten. Neben enttäuschenden Wirtschaftsdaten aus China und den USA gab es zudem solche aus Indien. Sollte sich das globale Wachstum deutlicher abschwächen, könnte die US-Notenbank den Zinserhöhungszyklus langsamer angehen als eingepreist - was wiederum positiv für Gold gewertet wird.
Am Aktienmarkt stiegen Baxalta um 5,5 Prozent. Am Mark machten Spekulationen die Runde, der irische Pharmakonzern Shire stehe kurz vor Abschluss einer Übernahme seines US-Wettbewerbers und habe sein Gebot erhöht. Tesla fielen dagegen um 6,9 Prozent. Zwar hat der Elektroautobauer in den letzten drei Monaten 2015 bei den Auslieferungen einen Quartalsrekord verbucht. Bei den eigenen Prognosen erreichte der Konzern damit aber nur den unteren Rand der zuvor genannten Spanne. Acadia Healthcare verloren 2,9 Prozent. Das Unternehmen übernimmt das britische Branchenunternehmen Priory Group für 1,887 Milliarden US-Dollar.
Die jüngste Diskussion um eine Verschärfung der Waffengesetze in den USA verhalf den Aktien der Branche gegen den Trend zu kräftigen Kursgewinnen. Smith & Wesson verteuerten sich um 5,9 Prozent und Sturm Ruger um 3 Prozent.
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.148,94 -1,58 -276,09 S&P-500 2.012,66 -1,53 -31,28 Nasdaq-Comp. 4.903,09 -2,08 -104,32 Nasdaq-100 4.497,86 -2,08 -95,41Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 1% 2-year 99 30/32 up 2/32 1,036% -3,2BP 1 1/4% 3-year 99 27/32 up 2/32 1,302% -2,4BP 1 3/4% 5-year 100 2/32 up 5/32 1,734% -3,2BP 2 1/8% 7-year 100 12/32 up 6/32 2,065% -3,1BP 2 1/4% 10-year 100 2/32 up 9/32 2,245% -3,2BP 3% 30-year 100 8/32 up 16/32 2,987% -2,7BP
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 13.29 EUR/USD 1,0828 -0,36% 1,0867 1,0890 EUR/JPY 129,33 -1,08% 130,74 131,16 EUR/CHF 1,0858 -0,05% 1,0863 1,0824 USD/JPY 119,43 -0,72% 120,29 120,43 GBP/USD 1,4717 -0,14% 1,4738 1,4830 Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln
(END) Dow Jones Newswires
January 04, 2016 16:14 ET (21:14 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 04 14 PM EST 01-04-16
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