14.07.2020 18:50:39
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MÄRKTE USA/Wall Street erholt sich in nervösem Geschäft
NEW YORK (Dow Jones)--An der Wall Street läuft am Dienstag der nächste Stimmungswechsl im Sitzungsverlauf: Hatten Anleger im späten Geschäft das Vortages den Mut verloren und für Verkaufsdruck gesorgt, scheint es diesmal umgekehrt zu sein. Nach einem verhaltenen Start ziehen die Kurse nun an. Der Dow-Jones-Index gewinnt bis zum Mittag US-Ostküstenzeit 1,1 Prozent auf 26.368 Punkte, der S&P-500 liegt 0,4 Prozent im Plus und der Nasdaq-Composite gibt ganz knapp ab. Allerdings hatte die technologielastige Nasdaq schon sehr viel deutlicher im Minus gelegen - auch hier zeigt der Pfeil nach oben.
Dabei gibt es genügend Gründe, die zur Vorsicht mahnen: 41 US-Bundesstaaten und Regionen zeigen in den vergangenen zwei Wochen steigende Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Kalifornien hat deshalb bereits mit neuen Abriegelungsmaßnahmen reagiert, allerdings hatte die Wall Street darauf bereits am Vortag negativ reagiert. Die Spannungen zwischen China und den USA nehmen derweil zu, womit Händler die Schwäche des Technologiesektors erklären. Die US-Regierung weist Chinas Ansprüche im Südchinesischen Meer zurück und schlägt sich klar auf die Seite der Anrainerstaaten. China hat indes Sanktionen gegen das US-Unternehmen Lockheed Martin erlassen, nachdem eine Rüstungslieferung nach Taiwan von der US-Regierung genehmigt worden ist. Die Titel verlieren 0,2 Prozent.
"Da die Märkte ein rosiges Erholungsszenario einpreisen, haben die jüngsten Hürden die Risikobereitschaft gebremst. Aber wir glauben, dass die Märkte durch die vor uns liegenden Risiken nicht völlig entgleisen und allmählich voranschreiten werden", sagt Marktstrategin Esty Dwek von Natixis Investment Managers. Im Blick stehen die Quartalsberichte der drei Großbanken JP Morgan, Wells Fargo und Citigroup. Das Bild ist dabei buntgescheckt, aber insgesamt eher freundlich. Während JP Morgan überzeugt, verschreckt Wells Fargo mit einem Verlust die Investoren. Händler sprechen von einer "extremen Enttäuschung". JP Morgan steigen um 0,5 Prozent, Citigroup verlieren 1,9 Prozent. Zwar liegt das Ergebnis über Marktschätzung, gleichwohl beträgt der Gewinnrückgang noch immer 73 Prozent. Well Fargo stürzen um 4,5 Prozent ab.
Delta schwach - Boeing gesucht
Neben den Banken hat auch Delta Air Lines über das abgelaufene Quartal berichtet. Der Verlust der Fluglinie fiel höher aus als befürchtet, die Aktie verliert 3,4 Prozent. Die Boeing-Aktie ist dagegen gesucht, nachdem der Flugzeughersteller einen Auftrag des US-Verteidigungsministeriums erhalten hat. Der Kurs legt um 0,7 Prozent zu.
Walt Disney wird den Themenpark in Hongkong wieder schließen, nachdem er erst vor knapp einem Monat wieder geöffnet worden war. Grund ist der Anstieg neuer Corona-Infektionen in der Stadt und neue Abriegelungen in der chinesischen Sonderverwaltungszone. Die Aktie dreht mit dem Stimmungsumschwung am Gesamtmarkt 1,8 Prozent ins Plus.
Moderna darf auf den Beginn einer großangelegten Phase-3-Studie für einen Impfstoff gegen den Coronavirus um den 27. Juli hoffen. Die Titel ziehen um 2,9 Prozent an. Der schweizerische Pharmakonzern Roche beteiligt sich an der Entwicklung des Kinasehemmers Pralsetinib des US-Unternehmens Blueprint Medicines. Der Kurs gewinnt 3,9 Prozent.
Dollar erneut abwärts
Der Goldpreis steigt wieder dank der Dollarschwäche - um 0,3 Prozent auf 1.809 US-Dollar. Die Gewinnmitnahmen an der Marke von 1.800 Dollar seien abgeschlossen, heißt es. Die US-chinesischen Spannungen und die neuen Abriegelungen in den USA lüden zu Goldkäufen ein.
Am Devisenmarkt gibt der Dollar zwischenzeitliche Tagesgewinne wieder ab, der ICE-Dollarindex verliert 0,1 Prozent. Der Euro springt über die Marke von 1,14 Dollar. Die Analysten von Metzler gehen davon aus, dass der Euro in den kommenden Tagen die Marke von 1,14 Dollar testen werde. Denn für das Währungspaar sei "nicht nur die erwartete Unterstützung aus Brüssel maßgeblich, sondern auch eine generelle Schwäche - oder besser Lethargie - des Greenback", so die Analysten.
Ähnlich wie Gold befeuert der schwache Dollar auch die Ölpreise, die ins Plus drehen. Gebremst wird der Erdölmarkt von der Sorge, dass die Gruppe Opec+ die Förderbegrenzungen aufweichen könnte. Auch die Spannungen zwischen den USA und China sowie der Vormarsch des Coronavirus in den USA und anderen Ländern bremsen den Preis. Die Sorte WTI verteuert sich 0,5 Prozent auf 40,29 Dollar, Brent um 0,5 Prozent ab auf 42,94 Dollar.
Anleihen stehen angesichts der Verunsicherung auf den Kauflisten. Steigende Notierungen sorgen für ein Minus der Zehnjahresrendite um 1,5 Basispunkte auf 0,60 Prozent.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.368,42 1,08 282,62 -7,60
S&P-500 3.168,08 0,41 12,86 -1,94
Nasdaq-Comp. 10.389,12 -0,02 -1,73 15,79
Nasdaq-100 10.595,34 -0,06 -6,87 21,32
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,15 2,0 0,13 -105,7
5 Jahre 0,27 -1,3 0,28 -165,7
7 Jahre 0,45 -1,3 0,46 -179,6
10 Jahre 0,60 -1,5 0,62 -184,2
30 Jahre 1,29 -2,1 1,31 -177,9
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:34h Mo, 17:51 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1408 +0,55% 1,1344 1,1365 +1,7%
EUR/JPY 122,29 +0,48% 121,65 121,90 +0,3%
EUR/CHF 1,0705 +0,20% 1,0678 1,0695 -1,4%
EUR/GBP 0,9090 +0,60% 0,9045 0,9010 +7,4%
USD/JPY 107,20 -0,07% 107,31 107,26 -1,5%
GBP/USD 1,2549 -0,07% 1,2542 1,2614 -5,3%
USD/CNH (Offshore) 7,0093 +0,10% 7,0118 6,9979 +0,6%
Bitcoin
BTC/USD 9.224,51 -0,23% 9.193,01 9.280,76 +27,9%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 40,33 40,10 +0,6% 0,23 -30,8%
Brent/ICE 43,00 42,72 +0,7% 0,28 -31,2%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.809,18 1.803,43 +0,3% +5,75 +19,2%
Silber (Spot) 19,18 19,13 +0,3% +0,06 +7,5%
Platin (Spot) 826,50 832,50 -0,7% -6,00 -14,4%
Kupfer-Future 2,91 2,94 -1,1% -0,03 +3,3%
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/flf/raz
(END) Dow Jones Newswires
July 14, 2020 12:51 ET (16:51 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
Blueprint Medicines Corp | 105,85 | 0,33% | |
Boeing Co. | 168,56 | 1,47% | |
Citigroup Inc. | 78,11 | 1,13% | |
Delta Air Lines Inc. | 65,06 | 2,76% | |
JPMorgan Chase & Co. | 252,85 | -0,63% | |
Moderna Inc | 34,35 | -2,15% | |
Walt Disney | 104,52 | 1,85% | |
Wells Fargo & Co. | 74,49 | -0,44% |
Indizes in diesem Artikel
NASDAQ Comp. | 19 756,78 | 0,64% |