08.01.2019 14:55:43
|
MÄRKTE USA/Wall Street dank Trump vor freundlichem Start
Von Florian Faust
NEW YORK (Dow Jones)--Der Optimismus über einen glimpflichen Ausgang des Handelsstreits zwischen China und den USA scheint am Dienstag an der Wall Street anzudauern. Bereits am Vortag hatte diese Hoffnung die Kurse getragen. Der Aktienterminmarkt deutet auf eine freundliche Handelseröffnung am Kassamarkt hin. Die zweitägigen Gespräche zwischen Chinesen und Amerikanern in Peking werden fortgesetzt.
Befeuert werden die Hoffnungen auf eine Annäherung durch einen Tweet von US-Präsident Donald Trump. Dort heißt es, dass die Handelsgespräche mit China sehr gut liefen. US-Handelsminister Wilbur Ross hatte bereits zuvor signalisiert, dass eine Lösung für alle strittigen Punkte gefunden werden könne, mit der die USA und China gleichermaßen leben könnten.
Doch stützen gerade auch die zuletzt schwachen Konjunkturdaten den US-Aktienmarkt. Denn schwache Daten werden als Beleg für eine weniger straffe US-Geldpolitik interpretiert. Befeuert werden diese Spekulationen vom Präsident der US-Notenbankfiliale in Atlanta. Raphael Bostic empfiehlt für das laufende Jahr nur noch eine Zinserhöhung. Nur bei einem sehr guten Ausgang des US-China-Streits wären noch zwei Erhöhungen gerechtfertigt. Allerdings ist der Notenbanker derzeit nicht stimmberechtigt im Offenmarktausschuss.
Samsung-Schlagzeilen lassen Anleger kalt
"Die Kernkatalysatoren stellen die Handelsgespräche zwischen den USA und China. Investoren setzen auf Fortschritte, die für eine Erholung der Aktienkurse sprechen. Aber auch die jüngsten Kommentare der Fed helfen angesichts der Erwartungen geringer steigender Zinsen", sagt Chefanalyst Konstantinos Anthis von ADSS.
Vom Gewinneinbruch beim südkoreanischen Technologieschwergewicht Samsung Electronics zeigen sich die Kurse der US-Branchengrößen weitgehend unbeeindruckt. Apple, Facebook, Microsoft, IBM und Netflix werden vorbörslich alle mit Aufschlägen gehandelt und legen bis zu 1,5 Prozent zu. Nach dem jüngst gesenkten Ausblick von Apple verschrecke die Nachricht aus Südkorea nicht mehr, heißt es im Handel.
Die Aktien von Cree verbessern sich um 3,7 Prozent. Das Unternehmen hat einen Großauftrag vermeldet. Die Cree-Tochter Wolfspeed soll STMicroelectronics mit Siliziumkarbid-Wafern für "eine Viertelmilliarde Dollar" beliefern. Der Auftrag ist auf mehrere Jahre angelegt.
Trotz der Aussicht auf weniger Zinserhöhungen in den USA legt der Dollar zu. Erstmals seit den taubenhaften Kommentaren von US-Notenbankgouverneur Jerome Powell in der vergangenen Woche zieht der Greenback damit wieder etwas an. Der ICE-Dollarindex klettert um 0,1 Prozent. Der Optimismus der Handelsgespräche stütze den Dollar, heißt es. Der Euro fällt auf 1,1440 nach Wechselkursen um 1,1476 am Vorabend in New York. Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im Dezember deutlicher als erwartet eingetrübt.
Steigende Aktienkurse und ein zulegender Dollar lassen den Goldpreis zurückkommen. Die Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit lassen den Glanz des Edelmetalls etwas verblassen, die Feinunze verbilligt sich um 0,7 Prozent auf 1.280 Dollar. Belastet wurde Gold auch von sinkenden Importen physischen Goldes in Indien. Die Nachfrage in dem wichtigen Absatzland ist 2018 das fünfte Jahr in Folge gesunken.
Ölpreisrally setzt sich fort
Anders als bei Gold steigen die Erdölpreise unverdrossen weiter. Die jüngste Ölpreisrally könnte die längste seit 18 Monaten werden - seit sechs Sitzungen steigen die Preise nun schon. Sinkende Exporte aus Saudi-Arabien und die Hoffnung auf ein Ende des Handelskonflikts mit steigender Rohölnachfrage treiben die Preise. US-Leichtöl der Sorte WTI verteuert sich um 1,5 Prozent auf 49,26 Dollar, europäisches Referenzöl der Sorte Brent um 1,4 Prozent auf 58,13 Dollar.
Die steigende Risikoneigung wegen der Hoffnungen im Handelsstreit belastet indes den Rentenmarkt. Ähnlich wie am Goldmarkt schichten Anleger aus vermeintlich sicheren Häfen um in risikoreichere Anlagen. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen steigt damit um 0,7 Basispunkt auf 2,70 Prozent.
===
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 2,57 2,9 2,54 136,3
5 Jahre 2,55 1,5 2,54 62,9
7 Jahre 2,60 0,9 2,59 35,5
10 Jahre 2,70 0,7 2,70 25,8
30 Jahre 2,98 -0,8 2,99 -8,7
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8.25 Uhr Mo, 17.30 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1437 -0,34% 1,1437 1,1465 -0,2%
EUR/JPY 124,45 -0,20% 124,75 124,40 -1,0%
EUR/CHF 1,1238 -0,05% 1,1226 1,1245 -0,2%
EUR/GBP 0,8980 +0,05% 0,8952 0,8989 -0,2%
USD/JPY 108,80 +0,13% 109,07 108,49 -0,8%
GBP/USD 1,2739 -0,37% 1,2773 1,2756 -0,2%
Bitcoin
BTC/USD 4.067,00 +1,67% 3.991,75 4.014,75 +9,4%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 49,34 48,52 +1,7% 0,82 +8,7%
Brent/ICE 58,10 57,33 +1,3% 0,77 +7,3%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.280,68 1.289,26 -0,7% -8,59 -0,2%
Silber (Spot) 15,61 15,66 -0,3% -0,05 +0,8%
Platin (Spot) 821,95 821,00 +0,1% +0,95 +3,2%
Kupfer-Future 2,65 2,64 +0,5% +0,01 +0,7%
===
Kontakt zum Autor: florian.faust@wsj.com
DJG/DJN/flf/bam
(END) Dow Jones Newswires
January 08, 2019 08:56 ET (13:56 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Apple Inc.mehr Nachrichten
14.01.25 |
Dienstagshandel in New York: NASDAQ Composite zum Ende des Dienstagshandels schwächer (finanzen.at) | |
14.01.25 |
NYSE-Handel: S&P 500 notiert zum Handelsende im Plus (finanzen.at) | |
14.01.25 |
NASDAQ 100 aktuell: NASDAQ 100 fällt letztendlich zurück (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Zuversicht in New York: So performt der Dow Jones nachmittags (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Dienstagshandel in New York: S&P 500 am Dienstagnachmittag in der Gewinnzone (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Gewinne in New York: NASDAQ 100 am Nachmittag im Aufwind (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Freundlicher Handel in New York: NASDAQ Composite präsentiert sich fester (finanzen.at) | |
14.01.25 |
Börse New York in Rot: Dow Jones zeigt sich am Dienstagmittag schwächer (finanzen.at) |
Analysen zu Apple Inc.mehr Analysen
06.01.25 | Apple Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
06.01.25 | Apple Neutral | UBS AG | |
03.01.25 | Apple Neutral | UBS AG | |
02.01.25 | Apple Neutral | UBS AG | |
16.12.24 | Apple Overweight | JP Morgan Chase & Co. |
Aktien in diesem Artikel
Apple Inc. | 226,00 | -1,25% | |
IBM Corp. (International Business Machines) | 210,90 | -0,80% | |
Meta Platforms (ex Facebook) | 573,70 | -3,34% | |
Microsoft Corp. | 401,80 | -1,41% | |
Netflix Inc. | 822,00 | 0,67% |