03.09.2020 14:47:41
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MÄRKTE USA/Verschnaufpause nach Rekordserie erwartet
NEW YORK (Dow Jones)--Nach der Rekordserie der zurückliegenden Tage dürften die US-Börsen am Donnerstag eine Pause einlegen. Vor allem bei den zuletzt überdurchschnittlich starken Technologiewerten zeichnen sich Gewinnmitnahmen ab. Der Nasdaq-Future liegt vorbörslich gut 1 Prozent im Minus. Der S&P-Future zeigt sich dagegen nur etwas leichter.
Zwar stützt übergeordnet die Flut des billigen Geldes die Märkte, auch in Verbindung mit der Hoffnung auf die baldige Verfügbarkeit eines Impfstoffs gegen Corona, doch bestehen gleichzeitig einige Belastungsfaktoren fort. So hat sich der Handelsstreit zwischen den USA und China nochmals verschärft. Die US-Regierung plant neue Sanktionen gegen chinesische Diplomaten, worauf die chinesische Botschaft in Washington den USA die Verletzung internationaler Konventionen vorwarf.
Innenpolitisch geht das Gezerre um weitere Unterstützungsmaßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise weiter. Daneben läuft der Präsidentschaftswahlkampf auf Hochtouren.
Die Wahl rücke näher und der Handelsstreit USA-China sei noch nicht beigelegt, sagt Altaf Kassam, Leitender Investmentstratege bei State Street Global Advisors. Das sei mit großer Unsicherheit verbunden. Nach Meinung des Strategen ist es nach dem guten Lauf der Aktienkurse nur normal, dass die Börse nun eine Verschnaufpause einlegt.
Daneben gilt es eine Fülle von Konjunkturdaten zu verarbeiten. Positiv überraschten die vor der Startglocke veröffentlichten Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Ihre Zahl ging in der vergangenen Woche stärker zurück als erwartet und entfernte sich dabei deutlicher nach unten von der 1-Million-Marke. Auch die Produktivität außerhalb der Landwirtschaft wuchs im zweiten Quartal überraschend deutlich, wie aus der zweiten Lesung der Daten hervorging. Dagegen weitete sich das Handelsbilanzdefizit im Juli unerwartet stark aus. Nach Handelsbeginn folgen die Einkaufsmanagerindizes von Markit und ISM für den Servicessektor.
Euro erholt sich nach US-Daten etwas
Der Euro erholt sich nach den US-Daten, nachdem er zeitweise unter 1,18 Dollar gefallen war. In dem Zusammenhang mit dem Rücksetzer im frühen Handel interessant ist ein "FT"-Artikel, laut dem sich die EZB zunehmend Sorgen wegen der Euro-Stärke macht. Ein teurerer Euro drückt auf die ohnehin nur geringe Inflation. Die nächste EZB-Sitzung ist kommende Woche.
Der festere Dollar drückt die Preise an den Rohstoffmärkten. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI verbilligt sich um 1,9 Prozent auf 40,74 Dollar. Der Brentpreis gibt um 2,3 Prozent auf 43,42 Dollar nach. Der am Mittwoch gemeldete deutliche Rückgang der US-Ölvorräte sei allein den Hurrikans Laura und Marco geschuldet gewesen und somit ein Einmaleffekt, merken die Analysten der Commerzbank dazu an. Die Lagerbestände seien trotz der vorübergehenden Förderausfälle noch vergleichsweise hoch. Sie lägen 14 Prozent über dem Durchschnitt der vergangenen fünf Jahre.
Gold wird ebenfalls verkauft. Neben dem festeren Dollar verweisen Marktteilnehmer auf die zuletzt überwiegend ermutigenden Konjunkturdaten und die Erwartung, dass bald eine Impfung gegen Corona möglich sein wird. Der Preis für die Feinunze sinkt um 0,3 Prozent auf 1.937 Dollar.
Am Anleihemarkt tut sich derweil nicht viel. Die Zehnjahresrendite steht kaum verändert bei 0,65 Prozent.
Gewinnmitnahmen nach guten Zahlen von Ciena und Campbell
Unter den Einzelwerten an der Börsen fallen Ciena vorbörslich mit einem Minus von 7,6 Prozent auf. Der Anbieter von Netzwerksystemen und Software hat in seinem dritten Geschäftsquartal mit Umsatz und Gewinn die Erwartungen des Marktes übertroffen, rechnet aber damit, dass die Corona-Krise noch über mehrere Quartale hinweg Auftragslage und Umsatz negativ beeinflusst. Das scheinen Anleger als Aufruf zu Gewinnmitnahmen zu verstehen, nachdem die Aktie an den Tagen vor Bekanntgabe der Zahlen gut gelaufen war.
Auch die Aktien von Campbell Soup werden trotz überraschend guter Quartalszahlen verkauft und verlieren 2,8 Prozent. Die Umsatzprognose des für seine Dosensuppen berühmten Unternehmens liegt über dem Analystenkonsens, die Gewinnprognose deckt sich mit den Erwartungen des Marktes. Auch hier dürften Gewinnmitnahmen im Spiel sein.
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US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 0,13 -0,4 0,14 -106,9
5 Jahre 0,25 0,8 0,25 -167,0
7 Jahre 0,45 0,6 0,45 -179,4
10 Jahre 0,65 0,8 0,65 -179,1
30 Jahre 1,38 0,6 1,38 -168,3
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:11 Mi, 17:35 % YTD
EUR/USD 1,1840 -0,12% 1,1801 1,1836 +5,6%
EUR/JPY 125,97 +0,09% 125,44 125,60 +3,3%
EUR/CHF 1,0781 -0,15% 1,0777 1,0779 -0,7%
EUR/GBP 0,8914 +0,40% 0,8876 0,8895 +5,3%
USD/JPY 106,43 +0,24% 106,27 106,12 -2,2%
GBP/USD 1,3285 -0,51% 1,3297 1,3305 +0,3%
USD/CNH (Offshore) 6,8368 +0,04% 6,8456 6,8339 -1,9%
Bitcoin
BTC/USD 10.776,01 -5,33% 11.369,26 11.346,76 +49,5%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 40,74 41,51 -1,9% -0,77 -28,9%
Brent/ICE 43,42 44,43 -2,3% -1,01 -29,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.936,78 1.942,80 -0,3% -6,03 +27,6%
Silber (Spot) 27,11 27,53 -1,5% -0,41 +51,9%
Platin (Spot) 908,98 909,60 -0,1% -0,63 -5,8%
Kupfer-Future 2,97 3,00 -1,1% -0,03 +5,3%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/cln/mgo
(END) Dow Jones Newswires
September 03, 2020 08:48 ET (12:48 GMT)
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