27.01.2015 15:16:32
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MÄRKTE USA/Schwache Quartalsbilanzen verderben die Kauflaune
Eine Fülle enttäuschender Zahlenausweise großer US-Unternehmen verdirbt den Anlegern an der Wall Street am Dienstag die Stimmung. Dazu gesellen sich negative Vorgaben der europäischen Börsen. Die Futures auf die großen US-Aktienindizes tendieren vorbörslich leichter.
Ob die Konjunkturdaten des Tages den Markt wieder gen Norden lenken oder wenigstens die Verluste mildern können, ist fraglich. Die vorbörslich veröffentlichten Daten zum Auftragseingang bei langlebigen Wirtschaftsgütern im Dezember waren deutlich schlechter als erwartet. Statt des von Volkswirten prognostizierten Anstiegs um 0,3 Prozent meldete das US-Handelsministerium einen Rückgang um 3,4 Prozent. Später folgen noch der Case-Shiller-Hauspreisindex und die Neubauverkäufe für November sowie der Index des Verbrauchervertrauens für Januar.
Wegen eines heftigen Schneesturms, der den Nordosten der USA heimsucht, werden viele Marktteilnehmer ihre Arbeitsplätze nicht erreichen können. Die Umsätze werden daher voraussichtlich eher dünn ausfallen, was die Kursbewegungen verstärken dürfte.
An den europäischen Börsen kommt es nach dem jüngsten steilen Anstieg zu Gewinnmitnahmen. Händler sind jedoch ungebrochen zuversichtlich, dass die lockere Geldpolitik der EZB die Aktienmärkte in Europa nach einem kleinen Rücksetzer weiter nach oben tragen wird.
In den USA läuft unterdessen die Bilanzsaison auf Hochtouren. Vorbörslich hat unter anderem Caterpillar über den Verlauf des vierten Quartals berichtet. Ein unerwartet deutlicher Gewinnrückgang und ein pessimistischer Ausblick drücken den Kurs der Aktie um 5,3 Prozent. Der Baumaschinenhersteller gilt als Konjunkturindikator, weshalb seine negativen Ertragserwartungen umso schwerer wiegen.
DuPont hat beim Ergebnis die eigenen Erwartungen und die Konsensschätzung der Analysten erfüllt. Allerdings setzte das Unternehmen aufgrund ungünstiger Wechselkurse weniger um als im Vorjahreszeitraum. Vorbörslich gibt die Aktie um 1,5 Prozent nach.
Auch Procter & Gamble hat der starke Dollar das Ergebnis verhagelt. Die Restrukturierungsbemühungen des Unternehmens genügten nicht, um das zu kompensieren. Die Aktie fällt vorbörslich um 2,5 Prozent.
Die schon am Vortag nach Börsenschluss in den USA veröffentlichten Zahlen von Microsoft und United Technologies waren mit Enttäuschung aufgenommen worden. Während Microsoft bei den meisten Kennziffern im Rahmen der Erwartungen abschnitt, riefen vor allem die knapp unter den Schätzungen gebliebenen Lizenzumsätze Enttäuschung hervor.
Bei United Technologies kam ein gesenkter Ausblick, den das Unternehmen mit dem festeren Dollar begründete, nicht gut an. Die Microsoft-Aktie wird um fast 8 Prozent niedriger taxiert, für United Technologies geht es um 2,5 Prozent nach unten. Nach Börsenschluss folgen noch Quartalsausweise von Apple, AT&T und Yahoo.
Am Anleihemarkt drücken steigende Kurse die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihen um drei Basispunkte auf 1,80 Prozent.
Gold macht nach den Gewinnmitnahmen vom Montag wieder etwas Boden gut. Die Feinunze steigt um 5 Dollar auf 1.284 Dollar.
Der Ölpreis legt ebenfalls leicht zu. Das Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI kostet mit 45,35 Dollar etwa 0,5 Prozent mehr als am Vorabend.
Der Euro setzt seine Erholung fort. Er kostet 1,1330 Dollar. Am Montag um die gleiche Zeit waren es 1,1250 Dollar. Händler hatten die Gemeinschaftswährung, die am Montag auf den tiefsten Stand seit zwölf Jahren gefallen war, als überverkauft bezeichnet. Die Kombination aus einem stabilen Aktienmarkt und wieder steigenden Renditen für US- und deutsche Staatsanleihen hätten für mehr Risikoappetit gesorgt, was letztlich auf dem Dollar laste, meinen die Analysten von Barclays. Sie glauben aber, dass der Dollar zum Euro bald wieder zulegen wird.
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