04.01.2019 14:52:46

MÄRKTE USA/Payrolls und neue Handelsgespräche dürften Börse stützen

NEW YORK (Dow Jones)--An den US-Börsen zeichnet sich zum Wochenausklang nach den heftigen Verlusten des Vortags eine Gegenbewegung ab. Der S&P-Future tendiert vorbörslich 1,1 Prozent höher. Nachdem für Montag neue Gespräche zwischen den USA und China angekündigt wurden, schöpfen Anleger wieder Hoffnung auf eine Beilegung des Handelskonflikts. Überdies sind die offiziellen Arbeitsmarktdaten für Dezember überraschend stark ausgefallen.

Am Donnerstag hatten enttäuschende Konjunkturdaten und die Umsatzwarnung von Apple die Aktienkurse an der Wall Street auf Talfahrt geschickt. Apple hatte die niedrigere Umsatzprognose mit einem schwächeren Absatz in China als Folge des Handelsstreits begründet. Nicht zuletzt deshalb dürfte die Erleichterung groß sein, dass nun wieder Bewegung in den Streit kommt, der sich zuletzt festgefahren hatte. Das chinesische Handelsministerium bestätigte am Freitag, dass der stellvertretende US-Handelsbeauftragte Jeffrey Gerrish am Montag und Dienstag China besuchen werde.

Diese Nachricht wurde schon an den meisten asiatischen und europäischen Börsen positiv aufgenommen, ebenso wie positive Konjunktursignale aus China. Dort war der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den Dienstleistungssektor im Dezember klar im expansiven Bereich geblieben und dazu leicht gestiegen. Überdies kündigte der chinesische Premierminister Li Keqiang Maßnahmen an, um der heimischen Wirtschaft auf die Sprünge zu helfen. Unterstützung kommt auch von der chinesischen Zentralbank, die den Mindestreservesatz für die Banken senkte.

Allerdings müssen die US-Anleger einige heimische Wirtschaftsdaten verarbeiten, wobei vor allem der vorbörslich veröffentlichte Arbeitsmarktbericht für Dezember im Fokus steht. Er fiel erheblich besser aus als erwartet, was allerdings die Daten des privaten Dienstleisters ADP vom Donnerstag schon angedeutet hatten. Die Begeisterung an der Börse dürfte sich daher in Grenzen halten.

Im Dezember wurden außerhalb der Landwirtschaft 312.000 Arbeitsplätze geschaffen, während Volkswirte mit 176.000 gerechnet hatten. Die Arbeitslosenquote lag mit 3,9 Prozent über der Konsensschätzung von 3,6 Prozent. Die Stundenlöhne stiegen im vergangenen Monat etwas stärker als erwartet um 0,4 Prozent.

Die Daten dürften am Markt die Überzeugung stärken, dass die US-Notenbank an ihrem geldpolitischen Kurs festhält. Zuletzt hatten eher enttäuschende Konjunkturdaten Zweifel aufkommen lassen, ob die Fed mit ihren Zinserhöhungen fortfahren wird.

Neben den Arbeitsmarktdaten steht der Markit-Einkaufsmanagerindex für Dezember in zweiter Lesung zur Veröffentlichung an.

Das Thema Haushaltsstreit bleibt ebenfalls präsent. Am Freitag treffen sich Vertreter des US-Kongresses mit US-Präsident Trump, um eine Lösung für den Streit zu finden, der etliche US-Behörden und öffentliche Einrichtungen derzeit lahmlegt.

Konjunkturoptimismus und Opec-Kürzungen treiben Ölpreise

Für den Ölmarkt sind die wöchentlichen Lagerbestandsdaten der US-Regierung interessant, die für 17.00 Uhr MEZ angekündigt sind. Die am Vorabend veröffentlichten Daten des Branchenverbands API weisen auf einen Abbau der Vorräte hin, was den Ölpreis zusätzlich stützt, der ansonsten von den Förderkürzungen der Opec und positiven Nachrichten aus China profitiert. Letztere zerstreuen Befürchtungen, dass der Rohstoffhunger der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt nachlassen könnte. Der Preis für ein Barrel US-Leichtöl der Sorte WTI steigt um 2,2 Prozent auf 48,11 Dollar. Brentöl verteuert sich um 2,5 Prozent auf 57,33 Dollar.

Gold und Staatsanleihen sind mit der wiedererwachten Risikofreude der Anleger nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen am Anleihemarkt die Zehnjahresrendite um 6 Basispunkte auf 2,62 Prozent steigen. Die Feinunze Gold ermäßigt sich um 0,4 Prozent auf 1.289 Dollar.

Der Dollar legt nach dem überraschend starken Beschäftigungsaufbau zu. Der Euro sinkt im Gegenzug auf etwa 1,1380 Dollar. Vor Veröffentlichung der Daten notierte er bei rund 1,14 Dollar. Zur japanischen Währung steigt der Dollar auf 108,30 von 108 Yen.

Unternehmensnachrichten sind rar. Die Apple-Aktie macht nach ihrem Einbruch um rund 10 Prozent am Vortag im vorbörslichen Handel nun 1,3 Prozent gut.

Unter den Nebenwerten springen Esperion um gut 9 Prozent nach oben. Das Unternehmen erhält von Daiichi Sankyo Europe für die Vermarktung des Wirkstoffs Bempedoic Acid zur Senkung der Cholesterinwerte eine Vorabzahlung von 300 Millionen Dollar und Meilensteinzahlungen von bis zu weiteren 900 Millionen Dollar.

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US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 2,44 6,0 2,38 124,1

5 Jahre 2,44 8,4 2,36 51,7

7 Jahre 2,51 7,6 2,43 26,1

10 Jahre 2,62 6,0 2,56 17,2

30 Jahre 2,94 3,9 2,90 -12,6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 9:03 Mi, 17:20 % YTD

EUR/USD 1,1384 -0,09% 1,1363 1,1357 -0,7%

EUR/JPY 123,21 +0,43% 122,19 124,11 -2,0%

EUR/CHF 1,1254 +0,09% 1,1218 1,1224 -0,0%

EUR/GBP 0,8997 -0,22% 0,9059 0,9018 -0,0%

USD/JPY 108,27 +0,54% 107,50 109,30 -1,3%

GBP/USD 1,2649 +0,11% 1,2543 1,2593 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 3.783,62 -0,32% 3.843,00 3.830,26 +1,7%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 48,11 47,09 +2,2% 1,02 +6,0%

Brent/ICE 57,33 55,95 +2,5% 1,38 +5,9%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.289,31 1.294,00 -0,4% -4,69 +0,5%

Silber (Spot) 15,75 15,73 +0,1% +0,02 +1,6%

Platin (Spot) 799,80 798,50 +0,2% +1,30 +0,4%

Kupfer-Future 2,61 2,57 +1,5% +0,04 -0,9%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/cln/bam

(END) Dow Jones Newswires

January 04, 2019 08:53 ET (13:53 GMT)

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