17.01.2020 15:48:44

MÄRKTE USA/Konjunkturoptimismus hält Aktien auf Rekordkurs

NEW YORK (Dow Jones)--Konjunkturoptimismus hält die Rally der US-Börsen auch am Freitag am Laufen. Die Rekordstände vom Donnerstag wurden schon bei Handelsbeginn wieder übertroffen. Der Dow-Jones-Index steigt aktuell um 0,1 Prozent auf 29.321 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite legen ebenfalls um jeweils 0,1 Prozent zu.

Ihre Zuversicht schöpfen die Anleger unter anderem aus neuen chinesischen Konjunkturdaten, nachdem am Vortag bereits robuste US-Daten Kauflaune aufgebracht hatten. Die Industrieproduktion im Reich der Mitte stieg im Dezember so deutlich wie seit neun Monaten nicht mehr und übertraf damit die Erwartungen des Marktes.

In den USA wurden am Freitag ebenfalls neue Industrieproduktionsdaten veröffentlicht, die aber im Rahmen der Erwartungen lagen. Die Produktion ging im November um 0,3 Prozent zurück, was sich mit der Konsensschätzung von Ökonomen deckte. Allerdings wurde das für November zunächst gemeldete Wachstum etwas nach unten revidiert.

Eine halbe Stunde nach Handelsbeginn steht noch der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan für Januar auf der Agenda.

Überraschend viele Baubeginne im Dezember

Vor der Startglocke wurden schon die Daten zu Baugenehmigungen und -beginnen im Dezember veröffentlicht. Demnach wurden im vergangenen Monat überraschend viele Bauprojekte in Angriff genommen. Die Zahl der Baubeginne stieg um 16,9 Prozent, während Ökonomen ein Plus von nur 0,4 Prozent erwartet hatten. Die Genehmigungen gingen hingegen um 3,9 Prozent zurück, hier hatte die Konsensprognose auf einen Rückgang um 1,5 Prozent gelautet.

Geschäftszahlen kommen unter anderem vom Ölexplorationskonzern Schlumberger. Das Unternehmen hat im vierten Quartal zwar aufgrund von Sonderbelastungen einen Gewinnrückgang verzeichnet, aber dennoch besser abgeschnitten als erwartet. Die Aktie steigt daraufhin um 2,3 Prozent.

Schon am Donnerstag nach Börsenschluss hatte Progress Software Zahlen vorgelegt, die sehr gut ankommen. Die Aktie klettert um 6,7 Prozent nach oben.

Für die Gap-Aktie geht es um 0,6 Prozent nach oben. Der Modekonzern hat seine Aufspaltungspläne ad acta gelegt, nachdem vor einem Jahr angekündigt worden war, die Billigmarke Old Navy in eine eigenständige Börsengesellschaft auszugliedern. Nun habe man operative Ineffizienzen und Bereiche für Verbesserungen entdeckt, weshalb man den Plan wieder fallengelassen habe und die Wachstumsmarken Old Navy und Athleta stärken wolle, so CEO Robert Fisher. Die Marke Old Navy trägt fast die Hälfte der Gap-Umsätze. Gap teilte weiter mit, der Chef seiner Flaggschiff-Marke Gap, Neil Fiske, werde das Unternehmen verlassen. Außerdem erwartet Gap nun einen geringeren Umsatzrückgang als zuletzt angenommen.

Snap steigen um 3,6 Prozent. Die UBS hat die Aktie des Betreibers eines Instant-Messaging-Dienstes auf "Buy" hochgestuft. Ebay verlieren dagegen 1,2 Prozent, nachdem Wells Fargo die Titel auf "Underweight" abgestuft hat.

Ölpreise steigen weiter - Euro fällt

Die guten chinesischen Konjunkturdaten treiben die Ölpreise noch etwas nach oben. China ist das Land mit dem weltweit größten Ölverbrauch. Das Barrel US-Rohöl der Sorte WTI verteuert sich um 0,2 Prozent auf 58,66 Dollar. Brent legt um 0,4 Prozent zu auf 64,90 Dollar.

Der Euro fällt zum Dollar zurück auf gut 1,11, nachdem er am Donnerstag in der Spitze noch 1,1173 Dollar gekostet hatte. Händler verweisen auf Befürchtungen, dass es zu neuen Handelsstreitigkeiten kommen könnte. EU-Handelskommissar Phil Hogan hatte das Phase-1-Handelsabkommen zwischen den USA und China kritisiert. Dieses sei weder dem Wettbewerb noch der Beschäftigungslage zuträglich. Hogan kündigte außerdem Gegenmaßnahmen an für den Fall, dass die USA Strafzölle auf Importe aus der EU erheben sollten. Der Handelskommissar deutete an, dass die Handelsgespräche zwischen EU und USA einige Zeit dauern dürften. Derek Halfpenny von MUFG sagt dazu, dass die Spannungen zwischen den USA und der EU rasch eskalieren könnten, wenn es nicht binnen ein oder zwei Wochen zu einer Einigung komme.

Die UBS sieht den Euro längerfristig hingegen von dem US-chinesischen Handelsabkommen profitieren. Denn damit verringerten sich Unsicherheiten um das globale Wachstum. Kurzfristig sei aber ein Rücksetzer unter 1,11 Dollar möglich. Der Dollar dürfte davon profitieren, dass am Markt Zinssenkungserwartungen in den USA ausgepreist würden, weil sich das globale Wachstum berappele und damit das Zinssenkungsrisiko sinke.

Staatsanleihen sind derweil nicht gefragt. Sinkende Notierungen lassen die Zehnjahresrendite um 1,9 Basispunkte auf 1,83 Prozent steigen. Die Feinunze Gold verteuert sich um 0,4 Prozent auf 1.558 Dollar.

===

INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 29.320,87 0,08 23,23 2,74

S&P-500 3.320,96 0,13 4,15 2,79

Nasdaq-Comp. 9.363,88 0,07 6,75 4,36

Nasdaq-100 9.131,67 0,07 6,67 4,56

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 1,57 -0,4 1,58 36,9

5 Jahre 1,63 0,3 1,63 -29,3

7 Jahre 1,75 1,2 1,73 -50,3

10 Jahre 1,83 1,9 1,81 -61,5

30 Jahre 2,29 3,6 2,26 -77,3

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:33 Do, 17:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1102 -0,32% 1,1138 1,1132 -1,0%

EUR/JPY 122,27 -0,35% 122,77 122,62 +0,3%

EUR/CHF 1,0743 -0,04% 1,0754 1,0742 -1,0%

EUR/GBP 0,8512 -0,06% 0,8517 0,8517 +0,6%

USD/JPY 110,15 -0,02% 110,24 110,16 +1,3%

GBP/USD 1,3042 -0,26% 1,3079 1,3071 -1,6%

USD/CNH (Offshore) 6,8633 -0,20% 6,8697 6,8763 -1,5%

Bitcoin

BTC/USD 8.795,12 +1,03% 8.919,25 8.639,01 +22,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,66 58,52 +0,2% 0,14 -3,9%

Brent/ICE 64,90 64,62 +0,4% 0,28 -1,7%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.558,16 1.552,55 +0,4% +5,61 +2,7%

Silber (Spot) 18,05 17,95 +0,6% +0,10 +1,1%

Platin (Spot) 1.021,30 1.004,90 +1,6% +16,40 +5,8%

Kupfer-Future 2,86 2,85 +0,5% +0,02 +2,3%

===

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/cln/ros

(END) Dow Jones Newswires

January 17, 2020 09:49 ET (14:49 GMT)

Analysen zu Snap Inc. (Snapchat)mehr Analysen

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

eBay Inc. 63,47 0,78% eBay Inc.
Gap Inc. 22,68 2,74% Gap Inc.
Progress Software Corp. 62,00 0,81% Progress Software Corp.
Schlumberger N.V. (Ltd.) 42,90 7,79% Schlumberger N.V. (Ltd.)
Snap Inc. (Snapchat) 10,53 -4,41% Snap Inc. (Snapchat)