16.09.2015 22:45:48

MÄRKTE USA/Kauffreude hält an - Ölpreise kräftig erholt

   NEW YORK (Dow Jones)--Den zweiten Tag in Folge haben sich die Investoren an der Wall Street am Mittwoch kauffreudig gezeigt. Einen Tag vor der Zinsentscheidung der US-Notenbank rechnen offenbar immer mehr Börsianer mit einem unveränderten Zinssatz nahe Null. Auch bei den Volkswirten schwindet die Zahl derer, die ein Anziehen der Zinszügel erwarten. Derzeit rechnen nur noch 46 Prozent der Ökonomen mit einem solchen Schritt - Anfang August waren es noch 82 Prozent. Es ist der wohl wichtigste Termin des Jahres für die Märkte rund um den Globus, seit Monaten fiebert die Finanzwelt der Entscheidung entgegen.

   Der Dow-Jones-Index gewann 0,8 Prozent auf 16.740 Punkte. Der S&P-500 stieg um 0,9 Prozent auf 1.995 Punkte, der Nasdaq-Composite rückte um 0,6 Prozent auf 4.889 Punkte vor. Der Umsatz zog an auf 885 (Dienstag: 779) Millionen Aktien. Auf 2.417 (2.170) Kursgewinner kamen an der NYSE 750 (966) -verlierer, unverändert gingen 88 (106) Titel aus dem Handel.

   Die US-Verbraucherpreise für den August sind gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozent gesunken. Vor allem die drastisch gefallenen Ölpreise verursachten den ersten Rückgang seit Januar. Hier hatten Ökonomen mit einer Stagnation gerechnet. Für die Kernteuerung, welche die volatilen Preise für Energie und Lebensmittel außen vor lässt, wurde ein Plus von 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat gemeldet. Das entsprach den Prognosen von Volkswirten.

   Die Ölpreise setzten ihre Erholung vom Vortag mit verstärkter Wucht fort. Die vom U.S. Department of Energy mitgeteilten wöchentlichen Rohöl-Lagerbestände in den USA sind überraschend um 2,1 Millionen Barrel gesunken. Experten hatten mit einem Anstieg gerechnet. Zuvor hatten bereits die US-Lagerdaten des American Petroleum Institute einen Rückgang auf Wochensicht aufgezeigt. "Der jetzt deutlich werdende Rückgang in der US-Produktion sollte das Überangebot in Amerika verringern", sagt die Commerzbank. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI legte um 5,2 Prozent zu auf 46,94 Dollar. Mit dem Ölpreis verteuerten sich auch die Ölwerte. So ging es im Dow mit Chevron und Exxon um jeweils rund 2 Prozent nach oben.

   Auch der Goldpreis stieg deutlich. Auch hier setzten Teilnehmer offenbar darauf, dass die US-Notenbank am Donnerstag stillhält. Niedrige Zinsen sind üblicherweise ein Kaufgrund für Gold. Die Feinunze kostete 1.120 Dollar und damit 16 Dollar mehr als noch am Dienstag.

   Der Dollar konnte zwischenzeitliche Gewinne gegenüber dem Euro nicht behaupten. Mit den US-Verbraucherpreisen gab er diese wieder ab. Die schwache Inflation erschwert es den US-Währungshütern, die angestrebte Zinswende einzuleiten - eine schlechte Nachricht für den Dollar. Die Gemeinschaftswährung lag bei 1,1287 Dollar, nach Ständen um 1,1270 Dollar am Vorabend. Im Tagestief war der Euro bis auf 1,1214 Dollar gefallen.

   An den US-Anleihemarkt kehrte nach dem Ausverkauf am Vortag Ruhe ein. Die Papiere gaben aber nochmals etwas nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere stieg um zwei Basispunkte auf 2,30 Prozent.

   Stärkster Dow-Wert waren General Electric mit Gewinnen von 2,5 Prozent. Credit Suisse hat die Aktie auf ihre Focus List genommen und gleich neun Gründe für einen Kauf des Werts angeführt, darunter die anstehenden Veräußerungen sowie mögliche neue Akquisitionen nach dem Abschluss des Alstom-Deals. Die Dividenrendite liege bei 4 Prozent.

   FedEx hat die Gewinnprognose nach unten korrigiert, nachdem der Gewinn des Logistikunternehmens im ersten Geschäftsquartal etwas weniger gestiegen ist als die Analysten vorhergesagt hatten. Der starke Dollar hat sich als Belastung erwiesen. Die FedEx-Aktie fiel um 2,9 Prozent, für die Papiere von Wettbewerber UPS ging es um 0,4 Prozent abwärts.

   Mit deutlichen Abgaben reagierten die Aktien von Sirona und Dentsply auf die Nachricht, dass sich die beiden Zahnarzt-Ausrüster zum weltgrößten Anbieter auf diesem Gebiet zusammenschließen werden. Die Fusion soll über einen Aktientausch erfolgen. Die bisherigen Dentsply-Aktionäre werden insgesamt 58 Prozent an dem neuen Unternehmen halten, das pro forma einen Marktwert von 13,3 Milliarden Dollar haben wird. Sirona und Dentsply verloren jeweils 2,4 Prozent.

   Die Citigroup rechnet im noch laufenden dritten Quartal mit einem Rückgang der Handelseinnahmen. Finanzvorstand John Gerspach sagte, dass die Einnahmen um 5 Prozent sinken könnten. Im zweiten Quartal waren die Handelseinnahmen der Bank um weniger als 1 Prozent zurückgegangen. Damit hatte die Citigroup in dem Dreimonatszeitraum besser abgeschnitten als J.P. Morgan Chase & Co. und Bank of America Corp, bei denen es deutlicher abwärts ging. Citigroup stiegen um 1,1 Prozent ab.

   Hewlett-Packard verbesserten sich um 5 Prozent. Auslöser war der angekündigte erneute Wegfall tausender Arbeitsplätze wegen der anstehenden Aufspaltung. Bis zu 30.000 oder schätzungsweise 10 Prozent aller Stellen will der Konzern streichen und damit jährlich 2,7 Milliarden Dollar sparen. Zudem waren Oracle im Blick. Das Unternehmen wird nach der Schlussglocke die Ergebnisse für das erste Geschäftsquartal bekannt geben. Im Vorfeld ging es um 0,8 Prozent nach oben.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 16.739,95 0,84 140,10 S&P-500 1.995,31 0,87 17,22 Nasdaq-Comp. 4.889,24 0,59 28,72 Nasdaq-100 4.383,67 0,54 23,39

Kupon Laufzeit Notierung Änderung Rendite Änderung 5/8% 2-jähr. 99 21/32 -1/32 0,811% +0,9Bp 1% 3-jähr. 99 20/32 -1/32 1,122% +0,8Bp 1 3/8% 5-jähr. 98 29/32 -1/32 1,607% +0,7Bp 1 7/8% 7-jähr. 99 6/32 -3/32 2,001% +1,5Bp 2 1/8% 10-jähr. 97 12/32 -4/32 2,296% +1,5Bp 2 1/2% 30-jähr. 96 -11/32 3,090% +1,9Bp

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.39 Uhr Di, 17.14 Uhr EUR/USD 1,1287 0,14% 1,1271 1,1274 EUR/JPY 136,09 0,34% 135,64 135,50 EUR/CHF 1,0958 -0,10% 1,0969 1,0974 USD/JPY 120,57 0,18% 120,35 120,20 GBP/USD 1,5493 0,98% 1,5342 1,5357 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/raz

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   September 16, 2015 16:14 ET (20:14 GMT)

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