16.02.2023 22:13:42

MÄRKTE USA/Inflationsdaten drücken Wall Street - Cisco sehr fest

NEW YORK (Dow Jones)--Das Zinsthema hat die US-Märkte am Donnerstag unverändert im Griff gehalten. Nachdem die Verbraucherpreisdaten zuletzt gezeigt hatten, dass sich die Inflation zwar abschwächt, aber nicht so schnell wie erhofft, enttäuschten nun die Erzeugerpreise. Diese waren im Januar sowohl in der Gesamt- als auch in der Kernrate stärker gestiegen als erwartet. Das sprach für weitere Zinserhöhungen der US-Notenbank. Der Dow-Jones-Index sank um 1,3 Prozent auf 33.696 Punkte, S&P-500 und Nasdaq-Composite ermäßigten sich um 1,4 bzw. 1,8 Prozent. An der Nyse standen den 834 (Mittwoch: 1.724) Kursgewinnern 2.229 (1.350) -verlierer gegenüber und 84 (103) Titel schlossen unverändert.

Verstärkt wurden die Zinssorgen durch Aussagen aus dem Kreise der US-Notenbank. Die jüngsten Inflationsdaten sind aus Sicht von Fed-Präsidentin Loretta Mester aus Cleveland eine Warnung, dass die Teuerung noch nicht auf einem direkten Weg zurück zum Ziel von 2 Prozent sei. Sie hätte sich gewünscht, dass die Fed im Januar aggressiver vorgegangen wäre. James Bullard, Fed-Präsident aus St. Louis, pflichtete ihr bei und äußerte sich ebenfalls falkenhaft.

Etwas besser als erwartet ausgefallene wöchentliche Arbeitsmarktdaten untermauerten indes die robuste Verfassung des Arbeitsmarktes und lieferten der Fed somit weitere Argumente für eine Straffung der Geldpolitik. "Es wird immer schwieriger, eine signifikante Rezession in den USA am Horizont zu erkennen", sagte Marktstratege Christopher Smart von Barings mit Blick auf den weiterhin brummenden Arbeitsmarkt.

Daten zwiespältig

Allerdings war das Gesamtbild nicht ganz stimmig, denn andere Konjunkturdaten legten nahe, dass die Fed die Zügel nicht zu straff anziehen sollte. Der Philadelphia-Fed-Index war überraschend deutlich tiefer in negatives Terrain gerutscht. Auch Daten zur Baukonjunktur enttäuschten. Anleger versuchten, die uneinheitlichen Daten als Ganzes zu interpretieren. In der Folge kamen die Indizes zwischenzeitlich von ihren Tagestiefs zurück, nur um dann im späten Geschäft wieder zurückzufallen.

Der Dollar erholte sich nach den Erzeugerpreisdaten von den Tagestiefs; der Dollarindex gewann 0,1 Prozent. Am Rentenmarkt sanken die Notierungen, die Renditen zogen somit mit den Zinsspekulationen an. Bei Zehn- und 30-jährigen Laufzeiten der Staatsanleihen erreichten die Renditen Jahreshochs.

Bei Gold tat sich indes wenig. Die Ölpreise gaben zwischenzeitliche Gewinne nach den Konjunkturdaten wieder ab. Höhere Zinsen könnten Konjunktur und Nachfrage abwürgen, hieß es. Die Hoffnung auf eine Nachfrageerholung in Asien verhindere aber größere Abgaben, hieß es. Die Internationale Energie-Agentur hatte erklärt, dass Asien das Nachfragewachstum in diesem Jahr dominieren werde, da China sich wieder öffne. Die Nachfrageprognosen wurden angehoben.

Cisco und Roku profitieren von starken Geschäftszahlen

Unter den Einzelwerten stiegen Cisco um 5,2 Prozent. Das Unternehmen hatte für sein zweites Geschäftsquartal starke Geschäftszahlen veröffentlicht und die Ziele für das laufende Geschäftsjahr erhöht. Auch Roku (+11,2%) hatte im vierten Quartal besser abgeschnitten als erwartet.

Shopify (-15,9%) hatte dagegen einen enttäuschenden Ausblick geliefert. Apple stagnierten. Das US-Justizministerium hatte die Ermittlungen gegen das Unternehmen wegen des Verdachts auf Kartellrechtsverstöße intensiviert.

Tesla (-5,7%) rief mehr 362.800 Fahrzeuge zurück, die mit dem Fahrerassistenzsystem "Full Self-Driving" ausgestattet sind. Zudem soll der Elektroautobauer nach Angaben von Beschäftigten mehr als 30 Mitarbeiter entlassen haben, nachdem diese ihre Absicht erklärt hatten, die US-weit erste gewerkschaftliche Vertretung in dem Unternehmen zu gründen.

Die Titel der Eisenbahngesellschaft Norfolk Southern büßten 3,4 Prozent ein. Im Handel verwies man auf mögliche Entschädigungszahlungen nach dem schweren Zugunglück im Bundesstaat Ohio. Der Vorstandsvorsitzende Alan Shaw erklärte, dass das Unternehmen einen Fonds zur Unterstützung der Gemeinde in East Palestine von 1 Million Dollar als "Anzahlung" für den Wiederaufbau eingerichtet habe. Dort war ein Güterzug am 3. Februar entgleist und hatte einen Großbrand verursacht.

Die Aktien von Crocs verteuerten sich um 4,4 Prozent auf den höchsten Stand seit über einem Jahr, nachdem der Hersteller der bunten Plastikschuhe in der vierten Periode mehr verdient hatte als erwartet. Das Unternehmen zeigt sich überdies optimistisch für das laufende Jahr. Nach Geschäftsausweis stiegen die Titel des Spielwarenherstellers Hasbro um 0,1 Prozent.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 33.696,85 -1,3% -431,20 +1,7%

S&P-500 4.090,42 -1,4% -57,18 +6,5%

Nasdaq-Comp. 11.855,83 -1,8% -214,76 +13,3%

Nasdaq-100 12.442,48 -1,9% -245,41 +13,7%

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 4,67 +5,2 4,61 24,6

5 Jahre 4,08 +2,9 4,05 8,0

7 Jahre 3,99 +5,2 3,94 1,8

10 Jahre 3,86 +5,6 3,80 -1,9

30 Jahre 3,92 +8,1 3,84 -5,0

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:15 Mi, 17:15 Uhr % YTD

EUR/USD 1,0672 -0,2% 1,0701 1,0682 -0,3%

EUR/JPY 142,87 -0,3% 143,32 143,38 +1,8%

EUR/CHF 0,9879 +0,1% 0,9872 0,9878 -0,2%

EUR/GBP 0,8902 +0,2% 0,8889 0,8887 +0,6%

USD/JPY 133,88 -0,1% 133,93 134,20 +2,1%

GBP/USD 1,1988 -0,4% 1,2037 1,2018 -0,9%

USD/CNH (Offshore) 6,8688 +0,1% 6,8672 6,8587 -0,9%

Bitcoin

BTC/USD 24.502,23 +1,3% 24.618,91 22.861,62 +47,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 78,06 78,59 -0,7% -0,53 -3,0%

Brent/ICE 84,69 85,38 -0,8% -0,69 -1,2%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 51,75 54,72 -5,4% -2,97 -27,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.837,16 1.834,10 +0,2% +3,06 +0,7%

Silber (Spot) 21,59 21,68 -0,4% -0,09 -9,9%

Platin (Spot) 923,35 918,00 +0,6% +5,35 -13,5%

Kupfer-Future 4,13 4,01 +2,9% +0,11 +8,3%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 16, 2023 16:14 ET (21:14 GMT)

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