19.08.2019 15:46:43
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MÄRKTE USA/Hoffnung im Handelsstreit beflügelt Wall Street
NEW YORK (Dow Jones)--Eine neue Runde in den Handelsgesprächen zwischen den USA und China sorgt an der Wall Street am Montag zu Handelsbeginn für steigende Kurse. Lawrence Kudlow, Wirtschaftsberater des Weißen Hauses, hat bestätigt, dass es demnächst wieder Gespräche geben solle. Allerdings ergänzte er, dass die Reaktion Chinas auf die Proteste in Hongkong das Ergebnis beeinflussen könnte. Hier war es am Wochenende jedoch zu keiner weiteren Eskalation gekommen.
Damit erhalten wieder einmal die Hoffnungen auf eine Lösung des Handelsstreits neue Nahrung, heißt es von einem Beobachter. Allerdings habe es diese schon häufiger gegeben und sie seien bislang regelmäßig enttäuscht worden.
Zudem haben die USA die Huawei-Sanktionen um weitere drei Monate verschoben. Am Montag war ein bereits im Mai erteilter Aufschub abgelaufen. US-Präsident Donald Trump hatte damals US-Firmen praktisch verboten, Teile des chinesischen Netzwerkausrüsters zu kaufen und ihre eigenen Produkte ohne Erlaubnis an Huawei zu veräußern.
Auch die Ankündigungen der chinesischen Notenbank vom Wochenende werden von den Investoren wohlwollend zur Kenntnis genommen. Die People's Bank of China hat ihren Zinsmechanismus dahingehend reformiert, dass die bestehenden Leitzinsen als Referenz für die von Banken erhobenen Kreditkosten durch die neue sogenannte Loan Prime Rate (LPR) ersetzt werden. Mit dem erwarteten Schritt sollen die realen Marktzinsen besser gespiegelt werden und die Kreditgeber rasch auf die Lockerungspolitik reagieren können.
Der Dow-Jones-Index gewinnt kurz nach der Startglocke 1,2 Prozent auf 26.190 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,2 Prozent nach oben, der Nasdaq-Composite steigt um 1,5 Prozent. Wichtige Konjunkturdaten stehen zu Beginn der Woche nicht auf der Agenda.
Die Apple-Aktie ist mit einem Plus von 2,8 Prozent größter Dow-Gewinner. Apple-Chef Tim Cook hat US-Präsident Trump vor den geplanten weiteren Zöllen gegen China gewarnt. Cook habe erklärt, dass die Zölle Apple schaden könnten, so Trump. Die US-Zölle auf chinesische Waren könnten dem Apple-Konkurrenten Samsung einen Vorteil verschaffen, da der Konzern nicht mit den gleichen Restriktionen konfrontiert sei. Zudem will Apple nach Angaben von Trump "riesige Summen" in den USA investieren. Am Donnerstag hatte die US-Regierung bekannt gegeben, einen Teil der geplanten neuen Strafzölle auf chinesische Importe auf Dezember zu verschieben.
Euro leicht erholt - Ölpreise legen deutlich zu
Der Euro erholt sich etwas und klettert im Tageshoch schon knapp über die Marke von 1,11 Dollar. Am Freitag hatte die Gemeinschaftswährung mit 1,1064 Dollar noch den tiefsten Stand seit zwei Wochen erreicht. Zur Begründung für die moderate Erholung verweisen Händler vor allem auf Aussagen der Bundesregierung, die laut einem Magazinbericht bereit sein soll, im Falle einer Rezession das Ziel der schwarzen Null im Bundeshaushalt aufzugeben. Aktuell liegt der Euro bei 1,1098 Dollar.
Mit kräftigen Aufschlägen zeigen sich die Ölpreise. Marktteilnehmer verweisen auf die chinesische Zinsreform, die sich positiv auf die Konjunktur des Landes auswirken könnte. Zuletzt hatten Sorgen vor einer Schwäche der globalen Konjunktur den Ölmarkt belastet. Hinzu kommen Berichte, wonach Rebellen eines der größten Ölfelder in Saudi-Arabien angegriffen haben sollen. Daneben bleiben die Entwicklungen im Iran-Konflikt weiter im Fokus. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI klettert um 1,8 Prozent auf 55,87 Dollar, für Brent geht es um 1,4 Prozent auf 59,47 Dollar nach oben.
Der sichere Hafen Gold setzt seine Abwärtsbewegung vom Freitag fort und fällt wieder unter die Marke von 1.500 Dollar. Die Wiederaufnahme der Handelsgespräche, eine ausgebliebene Eskalation in Hongkong und die Ankündigungen der chinesischen Notenbank ließen die Nachfrage für Gold sinken, heißt es. Dazu kommen Berichte über ein mögliches fiskalpolitisches Stimuluspaket in Deutschland, um gegebenenfalls die Binnenkonjunktur zu stabilisieren. Die Feinunze verliert 1,0 Prozent auf 1.498 Dollar.
Auch die Nachfrage nach US-Anleihen lässt stark nach. Die Rendite zehnjähriger Papiere erhöht sich um weitere 5,0 Basispunkte auf 1,61 Prozent. Für die Rendite 30-jähriger Papiere geht es sogar um 6,2 Basispunkte auf 2,10 Prozent nach oben. Sie war in der vergangenen Woche erstmals unter die Marke von 2,00 Prozent gefallen.
Estee Lauder und Weibo nach Zahlenausweis gesucht
Estee Lauder gewinnen 8,8 Prozent. Der Hersteller von Hautpflegeprodukten und Kosmetik hat in seinem vierten Quartal überzeugt und zudem die Prognose erhöht.
Weibo klettern um 9,2 Prozent. Die Gewinn- und Umsatzkennziffern für das zweite Quartal sind über den Erwartungen des Marktes ausgefallen. Die Zahl der aktiven monatlichen Nutzer kletterte im Juni zudem um 13 Prozent auf 486 Millionen, die Zahl der durchschnittlichen täglichen Nutzer stieg um 11 Prozent auf 211 Millionen beim chinesischen Twitter-Pendant.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
DJIA 26.190,31 1,18 304,30 12,27
S&P-500 2.923,96 1,22 35,28 16,64
Nasdaq-Comp. 8.015,04 1,51 119,05 20,79
Nasdaq-100 7.727,93 1,63 123,83 22,08
US-Anleihen
Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD
2 Jahre 1,52 3,6 1,48 31,9
5 Jahre 1,47 4,5 1,42 -45,9
7 Jahre 1,55 5,5 1,49 -70,1
10 Jahre 1,61 5,0 1,56 -83,7
30 Jahre 2,10 6,2 2,04 -97,0
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 9:23 Fr, 17:32 % YTD
EUR/USD 1,1098 +0,03% 1,1099 1,1096 -3,2%
EUR/JPY 118,27 +0,25% 118,05 117,96 -5,9%
EUR/CHF 1,0891 +0,34% 1,0854 1,0874 -3,3%
EUR/GBP 0,9156 +0,29% 0,9148 0,9136 +1,7%
USD/JPY 106,57 +0,22% 106,37 106,29 -2,8%
GBP/USD 1,2120 -0,27% 1,2135 1,2146 -5,0%
USD/CNY 7,0504 +0,11% 7,0465 7,0428 +2,5%
Bitcoin
BTC/USD 10.713,25 +2,89% 10.655,90 10.255,43 +188,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 55,87 54,87 +1,8% 1,00 +16,8%
Brent/ICE 59,47 58,64 +1,4% 0,83 +7,5%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.498,02 1.513,56 -1,0% -15,54 +16,8%
Silber (Spot) 16,95 17,11 -1,0% -0,16 +9,4%
Platin (Spot) 848,05 843,09 +0,6% +4,96 +6,5%
Kupfer-Future 2,61 2,60 +0,7% +0,02 -1,2%
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/DJN/ros/bam
(END) Dow Jones Newswires
August 19, 2019 09:47 ET (13:47 GMT)
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