MÄRKTE USA/Gespannte Ruhe vor der US-Zinsentscheidung

   Von Thomas Rossmann

   NEW YORK (Dow Jones)--Die Wall Street zeigt sich am Donnerstag, nur wenige Stunden vor Bekanntgabe der Zinsentscheidung der US-Notenbank, wenig verändert. Mit Spannung wird darauf gewartet, ob die Fed erstmals seit neun Jahren wieder die Zinsen anheben wird. Die Meinungen gehen weiter auseinander. Überwiegend wird aber nicht mit einer Zinserhöhung gerechnet. "Es herrscht Unsicherheit, was zu einer starken Zurückhaltung bis zur Entscheidung führt", sagt Analyst Ian Williams von Peel Hunt.

   Die Indizes bewegen sich kurz nach der Handelseröffnung kaum von der Stelle. Der Dow-Jones-Index reduziert sich um 0,1 Prozent auf 16.716 Punkte. Der S&P-500 und der Nasdaq-Composite verlieren jeweils 0,2 Prozent.

   Wenig Einfluss auf das Geschehen haben die vorbörslich veröffentlichten US-Konjunkturdaten. Die wöchentliche Zahl der Erstanträge fiel saisonbereinigt auf 264.000 Anträge, während die Volkswirte einen unveränderten Stand von 275.000 erwartet hatten. Damit bleibt das Niveau der Erstanträge auf dem historischen Tief der vergangenen Monate.

   Die Baubeginne in den USA sind im August etwas stärker als erwartet gefallen. Dagegen stieg die Zahl der erteilten Baugenehmigungen etwas kräftiger als von den Ökonomen prognostiziert. Auch das Defizit in der US-Leistungsbilanz ist im zweiten Quartal 2015 stärker zurückgegangen als erwartet. Eine halbe Stunde nach Handelsstart wird noch der Philadelphia-Fed-Index für September veröffentlicht.

   Ein deutliches Minus von 2,7 Prozent verzeichnet die Oracle-Aktie. Der SAP-Wettbewerber hatte am Vortag nach der Schlussglocke zum wiederholten Male einen Gewinnrückgang vermeldet. Von einem "erneut schwachen Quartal, bei dem das Unternehmen in allen Umsatzbereichen enttäuscht hat", sprechen die Analysten von Wunderlich.

   Dagegen geht es für die Aktie von Cablevision um gut 16 Prozent aufwärts, nachdem der europäische Kabelkonzern Altice offenbar an einem Kauf des US-Wettbewerbers interessiert ist. Beide Unternehmen vereinbarten eine Transaktion, die das US-Unternehmen inklusive Schulden mit 17,7 Milliarden US-Dollar bewertet. Altice steigt mit der Übernahme von Cablevision zum viertgrößten Kabelnetzbetreiber in den USA auf.

   Die US-Anleihen holen einen Teil ihrer Abgaben vom Vortag wieder auf. Aber auch hier herrscht gespannte Ruhe vor der US-Zinsentscheidung. Für die Rendite zehnjähriger Papiere geht es um einen Basispunkt auf 2,29 Prozent abwärts. Der Goldpreis gibt einen Teil der Vortagesgewinne wieder ab. Für die Feinunze müssen 1.117 Dollar bezahlt werden, drei Dollar weniger als am Mittwoch. "Sollte die Fed die Zinsen anheben, dann dürfte es einen deutlichen Rückfall des Goldpreises geben", merkt Analyst Howie Lee von Phillip Futures an. Höhere Zinsen machen Gold, das keine Zinsen abwirft, bei Investoren unattraktiver.

   Wenig Veränderung auch am Devisenmarkt: Der Euro notiert weiter um die Marke von 1,1320 Dollar. Die Ölpreise holen ihre anfänglichen Verluste wieder auf und setzten die Aufwärtsbewegung des Vortages fort. Gesunkene US-Lagerbestandsdaten haben die Hoffnungen verstärkt, dass sich das herrschende Überangebot in den USA verringern könnte. Der Preis für ein Barrel der Sorte WTI steigt um 0,1 Prozent auf 47,17 Dollar. Für Brent geht es ebenfalls 0,1 Prozent auf 50,58 Dollar nach oben.

   DJG/ros/raz

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   September 17, 2015 09:45 ET (13:45 GMT)

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