09.05.2018 22:19:53

MÄRKTE USA/Energiewerte schieben die Wall Street nach oben

Von Thomas Rossmann

NEW YORK (Dow Jones)--Ein deutlicher Anstieg bei den Energiewerten hat zu Wochenbeginn der Wall Street zu einem kräftigen Plus verholfen. Es herrschte allerdings weiterhin Skepsis, wie es nach dem Ausstieg der USA aus dem Atom-Abkommen mit dem Iran weitergehen wird. US-Präsident Donald Trump hatte die Entscheidung am Vortag bekannt gegeben und auch die Wiedereinführung der bislang ausgesetzten Sanktionen angeordnet. Klarer Profiteur der Entscheidung waren die Ölpreise, für die es weiter aufwärts ging und die Energiewerte mit nach oben zogen.

Viele Investoren gehen davon aus, dass die erneut verhängten Sanktionen Auswirkungen auf die Öl-Exporte des Iran haben werden. Analysten setzten dem entgegen, dass im Gegenzug die Förderung in den USA anziehen könnte.

Der Dow-Jones-Index verbesserte sich um 0,7 Prozent auf 24.543 Punkte. Der S&P-500 erhöhte sich um 1,0 Prozent auf 2.698 Punkte, der Nasdaq-Composite kletterte um 1,0 Prozent auf 7.340 Punkte. Das Handelsvolumen stieg auf 921 (Dienstag: 890) Millionen Aktien. Dabei standen den 1.849 (1.502) Kursgewinnern 1.118 (1.446) -verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 116 (111) Titel.

Es gab aber weiter Sorgen um eine Verschärfung der globalen Spannungen. Da die Europäer an dem Abkommen mit dem Iran festhalten wollen, könnte es zu transatlantischen Spannungen kommen. Zudem ist unklar, ob der Iran nun eine harte Gangart einlegt und sein Atomprogramm wieder hochfährt. Trump hat dem Iran am Mittwoch mit "sehr schwerwiegenden Konsequenzen" gedroht, sollte es sein Nuklearprogramm ausweiten. Daneben droht auch eine Konfrontation Israels und Saudi-Arabiens mit dem Iran.

Ölpreise ziehen weiter an

Für die Ölpreise ging es weiter nach oben. Laut Schätzungen von Experten dürfte der Iran nun etwa eine halbe Million Barrel Erdöl am Tag weniger verkaufen. Insgesamt seien mit dem Abschluss des Iran-Deals etwa 1,5 Millionen Barrel täglich zusätzlich an den Markt gelangt. Als angespannt gilt die Situation aber auch wegen der stetig fallenden Produktion in Venezuela. Auch die zum ersten Mal seit drei Wochen wieder gefallenen US-Öllagerbestände stützten das Sentiment. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI stieg zum US-Settlement um 3,0 Prozent auf 71,14 Dollar, für Brent ging es um 3,2 Prozent auf 77,21 Dollar nach oben.

Am Anleihemarkt legte die Zehnjahresrendite um 3 Basispunkte zu auf die magische Marke von 3,00 Prozent. Teilnehmer verwiesen auf eine Auktion zehnjähriger Papiere. Hier wurde eine hohe Rendite von 2,995 Prozent verzeichnet. Damit wurde die Marke von 3,00 Prozent knapp verfehlt. Diese wurde bei einer Auktion von Titeln dieser Laufzeit zuletzt im Jahr 2011 erreicht.

Das Devisenpaar Euro/Dollar bewegte sich nach dem jüngsten Anstieg des Greenback nur wenig. Der Euro lag im späten US-Handel mit 1,1851 Dollar etwa auf dem Niveau vom Vorabend. Die Experten von Metzler rechnen aber damit, dass der Euro weiter nachgeben dürfte. Mit dem Durchbrechen wichtiger Marken sei dieser aus der seit Mitte Januar intakten Trading Range ausgebrochen und sehe sich nun der ersten wirklich wichtigen technischen Marke bei rund 1,17 Dollar gegenüber.

Der Goldpreis gab den dritten Handelstag in Folge nach. Er konnte nicht von der Seitwärtsbewegung des Dollar profitieren, so Beobachter. Die Feinunze fiel zum US-Settlement um 0,1 Prozent auf 1.313 Dollar. Der feste Dollar mache das Edelmetall weiter für internationale Investoren teuer, hieß es.

Energiewerte profitieren von hohem Ölpreis

Profiteure der steigenden Ölpreise waren die Energiewerte. Für den Sektor ging es im S&P-500 um 2,0 Prozent aufwärts, womit er die Gewinnerliste anführte. Die Aktien von Chevron und Exxon Mobil legten um 1,7 bzw. 2,4 Prozent zu. Die Finanzwerte profitierten von den wieder kräftig gestiegenen Renditen. Die Aktien von Goldman Sachs gewannen 2,0 Prozent und die Papiere von JP Morgan stiegen um 2,2 Prozent.

Die Aktien der US-Fluggesellschaften zeigten sich dagegen vom steigenden Ölpreis belastet mit Abgaben. Zudem hat United Continental die Kapazität im abgelaufenen Monat um 10 Prozent und damit erstmals seit Juli vergangenen Jahres wieder mit einer zweistelligen Prozentrate gesteigert. Der anhaltende Ausbau der Kapazitäten und die damit einhergehenden niedrigeren Ticket-Preise sind eine der Hauptsorgen der Investoren. Die Aktien von United Continental fielen um 2,8 Prozent, American Airlines gaben um 3,5 Prozent nach.

Für die Disney-Aktie ging es 1,8 Prozent abwärts. Der Unterhaltungskonzern hatte zwar mit seinen Ergebnissen für das zweite Quartal die Erwartungen des Marktes übertroffen. Möglicherweise bremste jedoch die Aussage von CEO Robert Iger, an dem Gebot für Teile von 21st Century Fox festzuhalten, obwohl mit Comcast ein Konkurrent aufgetaucht ist. Die Comcast-Aktie legte um 0,5 Prozent nach.

Die Aktie von Sears Holdings sprang um 15,6 Prozent nach oben. Der Einzelhandelskonzern hat eine Kooperation bei Reifen mit Amazon geschlossen. Das Tochterunternehmen Sears Auto bietet Amazon-Kunden die Möglichkeit, ihre Reifen in ein Geschäft liefern zu lassen und einen Termin ihrer Wahl zu vereinbaren. Dies soll zunächst in acht amerikanischen Großstädten getestet werden. Die Titel von Amazon legten um 1,0 Prozent zu.

Die Walmart-Aktie gab um 3,1 Prozent nach. Der Einzelhandelskonzern übernimmt das größte E-Commerce-Unternehmen Indiens. Wie der Konzern mitteilte, kauft er einen Anteil von 77 Prozent an Flipkart für 16 Milliarden US-Dollar. Die größte Akquisition der Firmengeschichte soll auch dazu beitragen, im Wettbewerb mit Amazon einen Vorteil zu erlangen.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 24.542,54 0,75 182,33 -0,71

S&P-500 2.697,79 0,97 25,87 0,90

Nasdaq-Comp. 7.339,91 1,00 73,00 6,32

Nasdaq-100 6.893,21 1,14 77,73 7,77

US-Anleihen

Laufzeit Akt. Rendite Bp zu Vortag Rendite Vortag +/-Bp YTD

2 Jahre 2,53 2,5 2,51 133,2

5 Jahre 2,84 3,1 2,81 91,9

7 Jahre 2,96 2,6 2,93 71,0

10 Jahre 3,00 2,6 2,98 55,9

30 Jahre 3,16 3,1 3,13 9,4

DEVISEN zuletzt +/- % Mi., 8:36 Uhr Di, 17.21 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1851 -0,11% 1,1833 1,1858 -1,4%

EUR/JPY 130,07 +0,51% 129,74 129,60 -3,9%

EUR/CHF 1,1914 +0,29% 1,1874 1,1877 +1,7%

EUR/GBP 0,8747 -0,12% 0,8753 1,1396 -1,6%

USD/JPY 109,74 +0,62% 109,64 109,32 -2,6%

GBP/USD 1,3548 -0,00% 1,3516 1,3512 +0,3%

Bitcoin

BTC/USD 9.310,57 +0,7% 9.088,69 9.175,66 -31,8%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 71,17 69,06 +3,1% 2,11 +18,5%

Brent/ICE 77,21 74,85 +3,2% 2,36 +18,3%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.311,95 1.315,70 -0,3% -3,76 +0,7%

Silber (Spot) 16,49 16,47 +0,1% +0,02 -2,6%

Platin (Spot) 914,50 914,50 0% 0 -1,6%

Kupfer-Future 3,05 3,05 -0,1% -0,00 -8,3%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/DJN/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 09, 2018 16:20 ET (20:20 GMT)

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Amazon 200,50 0,02% Amazon
American Airlines Inc 13,86 -0,92% American Airlines Inc
Chevron Corp. 154,72 0,30% Chevron Corp.
ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil) 112,46 0,23% ExxonMobil Corp. (Exxon Mobil)
Goldman Sachs 571,50 -0,94% Goldman Sachs
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