13.03.2020 14:55:46

MÄRKTE USA/Aktien an der Wall Street erholen sich

NEW YORK (Dow Jones)--Die Aktien an der Wall Street zeigen sich am Freitag erholt, nachdem der Vortag der "schwärzeste" Handelstag seit mehr als drei Jahrzehnten war. Der Dow-Jones-Index gewinnt 4,7 Prozent auf 22.187 Punkte, der S&P-500 steigt um 5,1 Prozent und der Nasdaq-Composite 4,9 Prozent. Allerdings bewegen sich die Indizes vom Tageshoch zum Start bereits wieder nach unten. Am Donnerstag war der Markt um rund 10 Prozent abgestürzt. Die Furcht vor den wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie sorgte für einen weiteren Absturz, und die neuen Hilfsmaßnahmen der EZB erschienen den Marktteilnehmern nicht umfassend genug.

Die Märkte hoffen nun auf weitere Maßnahmen. Nachdem die US-Notenbank am Donnerstag zur Bewältigung der Coronakrise und der damit verbundenen Folgen für die Wirtschaft zusätzliche Liquidität in den Markt gepumpt hatte, folgte am Freitag zunächst die australische Notenbank. Die People's Bank of China senkte die Mindestreserveanforderungen für einige Banken und die Norges Bank den Leitzins.

Derweil nähern sich in den USA Kongress und Regierung einer Vereinbarung über Maßnahmen an, die den durch das Virus betroffenen Amerikanern Hilfe zukommen lassen sollen, wie die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi sagte. "Wir sind in einer Lage extremer Unsicherheit wegen des Virus, des Ölpreiskriegs und des Effekts auf die Vermögen allein wegen der fallenden Märkte", sagt Philip Saunders von Investec Asset Management.

An den Börsen in Europa erholen sich die Indizes um rund 4 Prozent. Beobachter warnen aber vor zu viel Optimismus. Zahlreiche europäische Länder haben die Maßnahmen verschärft und Schulen sowie Restaurants geschlossen. Bereits jetzt ist sicher, dass die Flug- und Reisebranche massive Verluste verbuchen wird, doch auch etliche andere Branchen werden nicht ungeschoren davonkommen. Kurz nach US-Börsenstart liefert der Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan einen Indikator, wie die Corona-Pandemie das Konsumverhalten ändern könnte.

Adobe nach Zahlen gesucht

Besonders gesucht bei den Branchen sind Aktien von Banken (plus 9,2 Prozent), Automobilwerte (plus 8,1 Prozent), Halbleiteraktien (plus 7 Prozent) und Energiewerte (plus 6 Prozent). Die jüngst abgestürzte Boeing-Aktie erholt sich um rund 10 Prozent und führt den Dow an. Allerdings hatten die Titel an den vergangenen beiden Handelstagen rund 36 Prozent verloren.

Bei den Einzelwerten steigen Adobe Systems um 11,6 Prozent. Die Softwareschmiede hat die Markterwartung in der Auftaktperiode geschlagen, allerdings fiel der Ausblick auf das laufende Quartal wegen der Coronakrise schwächer als gedacht aus.

Broadcom gewinnen 3,9 Prozent und bleiben damit etwas hinter dem Markt zurück. Der Halbleiterkonzern kassierte seine Jahreszielsetzung und stellte Erlöse unter Markterwartung in Aussicht. Auch die Erstquartalszahlen verfehlten die Prognosen.

Oracle hat im dritten Quartal mit einem Umsatzanstieg von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr den größten Zuwachs seit rund zwei Jahren verzeichnet. Dieser kletterte auf 9,8 Milliarden Dollar, nach 9,62 Milliarden Dollar im gleichen Zeitraum des Vorjahres, teilte der Softwarekonzern mit. In den vergangenen sechs Quartalen hatten die Einnahmen um jeweils weniger als 0,5 Prozent zugelegt. Die Aktie gewinnt 11,3 Prozent.

Die Titel von Slack Technologies stürzen um 9,4 Prozent ab. "Man hätte sich bei so einem Geschäftsmodell deutlich mehr versprochen", so ein Händler. Angesichts der Coronakrise habe es massenhafte Umschichtungen in Aktien von Unternehmen für Heimarbeit gegeben - also solche aus den Bereichen Videokonferenz, Cloud und Home Office, die von der Krise profitieren könnten. "Der Ausblick war aber viel zu vorsichtig - vor allem der Hinweis, es dauere noch, um aus Nutzern auch zahlende Kunden zu machen", heißt es im Handel. Das Unternehmen verfehlte die Umsatzerwartungen in der ersten Periode um Längen.

Anleihen werden abverkauft

Der Anleihemarkt bewegt sich gegenläufig zum Aktienmarkt, so dass die Renditen mit fallenden Notierungen deutlich zulegen. Zehnjährige Titel rentieren höher bei 0,94 Prozent, ein Plus von 14,5 Basispunkten.

Der Ölpreis erholt sich von seinen massiven Verlusten im Laufe der Woche. WTI steigt um 3,1 Prozent auf 32,47, Brentöl um 3,3 Prozent auf 33,34 Dollar. Der Goldpreis legt leicht zu, nachdem er am Vortag unter Druck gekommen war. Die Feinunze steigt um 0,4 Prozent auf 1.584 Dollar.

Im Euro baut seine Schwächephase vom Vortag aus. Er steht bei 1,1109 Dollar nach 1,1177 Dollar am späten Donnerstag.

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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

DJIA 22.186,68 4,65 986,06 -22,26

S&P-500 2.608,20 5,14 127,56 -19,27

Nasdaq-Comp. 7.557,88 4,94 356,08 -15,77

Nasdaq-100 7.634,28 5,10 370,63 -12,58

US-Anleihen

Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD

2 Jahre 0,52 5,3 0,47 -68,0

5 Jahre 0,72 11,8 0,60 -120,4

7 Jahre 0,90 14,3 0,75 -135,3

10 Jahre 0,94 14,5 0,79 -150,8

30 Jahre 1,51 7,7 1,43 -155,7

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 9:20 Uhr Do, 18:20 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1111 -0,59% 1,1196 1,1157 -0,9%

EUR/JPY 118,98 +1,56% 118,53 117,68 -2,4%

EUR/CHF 1,0599 +0,31% 1,0579 1,0574 -2,4%

EUR/GBP 0,8914 +0,31% 0,8871 0,8859 +5,3%

USD/JPY 107,04 +2,12% 105,88 105,46 -1,6%

GBP/USD 1,2465 -0,89% 1,2619 1,2594 -5,9%

USD/CNH (Offshore) 7,0145 -0,18% 7,0044 7,0181 +0,7%

Bitcoin

BTC/USD 5.915,51 +2,38% 5.418,76 6.162,01 -18,0%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 32,47 31,50 +3,1% 0,97 -46,3%

Brent/ICE 34,32 33,22 +3,3% 1,10 -47,0%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.584,43 1.577,48 +0,4% +6,95 +4,4%

Silber (Spot) 15,66 15,79 -0,8% -0,13 -12,2%

Platin (Spot) 800,10 773,40 +3,5% +26,70 -17,1%

Kupfer-Future 2,52 2,47 +1,9% +0,05 -10,0%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/raz/ros

(END) Dow Jones Newswires

March 13, 2020 09:55 ET (13:55 GMT)

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Aktien in diesem Artikel

Adobe Inc. 432,05 -1,68% Adobe Inc.
Boeing Co. 177,98 -0,07% Boeing Co.
Broadcom 214,70 -1,38% Broadcom
Oracle Corp. 167,22 -3,34% Oracle Corp.