02.01.2024 16:00:43
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MÄRKTE EUROPA/Wenig verändert - Reederei-Aktien laufen nach Huthi-Angriffen
FRANKFURT (Dow Jones)--Wenig verändert präsentieren sich die Kurse an Europas Börsen am Dienstagnachmittag. Es habe den Anschein, als ob die Anleger während der Weihnachtspause zu dem Schluss gekommen seien, dass sie in ihren Zinssenkungserwartungen für das laufende Jahr zu weit gegangen seien, heißt es bei Stonex. Viel hänge nun von den zur Veröffentlichung anstehender Konjunkturdaten in den kommenden Tagen ab. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 16.768 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es deutlicher um 0,3 Prozent auf 4.509 nach unten - hier drücken die Abgaben im Techsektor. Am Devisenmarkt fällt der Euro mit weiter nachgebenden Renditen an den Anleihemärkten auf 1,0960 Dollar. In Europa bleibt die Börse in Zürich am Dienstag noch geschlossen.
Hinzu kommt, dass der Januar historisch betrachtet kein einfacher Börsenmonat ist. So heißt es von QC Partners, dass im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre der Januar sowohl beim DAX als auch beim S&P-500 negative Renditen lieferte. Dabei war der Januar beim DAX in 10 von 20 Fällen negativ, beim S&P-500 sogar in 11 von 20.
Öl klettert auf Grund geopolitischer Spannungen, die zu Versorgungsengpässen führen könnten. Am Wochenende zerstörte die US-Marine drei Boote mit vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen, nachdem sie ein Containerschiff im Roten Meer angegriffen hatten. Der Iran schickte ein Kriegsschiff in die Region. Für Ölaktien geht es 0,4 Prozent nach oben.
Anleger hoffen auf steigende Frachtraten bei Reedereien
Reederei-Aktien starten fest ins neue Jahr. Nach dem Angriff der Huthi-Rebellen hat A.P. Moller-Maersk (+7,2%) beschlossen, alle Fahrten durch das Gebiet für die folgenden 48 Stunden zu verschieben. Daneben hat die Reederei Hapag-Lloyd (+4,5%) mitgeteilt, die Passage durch das Rote Meer zunächst weiter zu meiden und ihre Schiffe aus Fernost weiter den Umweg rund um die Südspitze Afrikas fahren zu lassen. Anleger setzen wegen der erhöhten Risiken und längeren Schiffsrouten auf steigende Frachtraten.
Auch der Preis für Gold steigt. Der anhaltende Krieg zwischen Israel und der Hamas werde voraussichtlich auch in diesem Jahr anhalten, was eine Stütze für die Goldpreise darstellen dürfte, erläutert Axis Securities. Zentralbanken dürften bei jedem Preisrückgang Gold ansammeln, fügen die Analysten hinzu.
Gestützt durch eine Studie der Bank of America (BoA) gelingt Rüstungsaktien in dem Umfeld ein positiver Börsenstart 2024. Rheinmetall gewinnen 4,1 Prozent, Babcock 4,8 Prozent, Bae Systems 0,8 Prozent und Saab 1,5 Prozent. Alle Titel wurden von den Analysten zum Kauf empfohlen. Die BoA sieht gleich mehrere Möglichkeiten für eine Neubewertung angesichts des stärksten Verteidigungszyklus seit einer Dekade.
Bitcoin steigt auf höchsten Stand seit zwei Jahren
ASML geben an der Börse Amsterdam gleich um 3,1 Prozent nach. Die Niederlande haben den Export bestimmter Lithografiesysteme des Halbleiterausrüsters, die für die Herstellung moderner Mikroprozessoren benötigt werden, nach China teilweise widerrufen. Nach Einschätzung von Equita hat der Widerruf allenfalls eine kurzfristige Auswirkung auf einen begrenzten Teil dieses Geschäfts. Allerdings mache China mehr als 40 Prozent des Umsatzes im dritten Quartal aus und geschätzte 20 Prozent des Auftragsbestands. China habe ein starkes Interesse an der Unabhängigkeit der heimischen Chipindustrie und dürfte daher das Geschäft mit ASML tendenziell herunterfahren.
"Die Gewinnwarnung von Nokia kommt nicht aus dem Nichts", so ein Marktteilnehmer zu dem finnischen Telekommunikationsausrüster. Dieser hatte kurz vor Jahresultimo mitgeteilt, seine Finanzziele für 2023 nicht mehr zu erreichen. Der Ausblick für 2023 war trotz der schwachen Geschäftszahlen zum dritten Quartal noch bestätigt worden. Dies bedingte für die Analysten der LBBW bereits ein sehr starkes Schlussquartal, wobei für die Zielerreichung das Timing erhoffter Lizenzzahlungen aus Patentstreitigkeiten als elementar eingestuft wurde. Diese fanden zum einen nun nicht mehr statt, zum anderen berichtete das Unternehmen von anhaltenden Ausgabenbeschränkungen auf Kundenseite. Nokia gewinnen 2,4 Prozent.
Mit über 45.000 Dollar handelt der Bitcoin zum Jahresbeginn auf dem höchsten Stand seit fast zwei Jahren. Kryptofans warten auf den 10. Januar, dann nämlich wird die Frage beantwortet, ob der geplante Bitcoin-ETF kommt und die US-Börsenaufsicht SEC dem Vorhaben zustimmt. Wenn ja, könnte dies nach Einschätzung von Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege RoboMarket, einen regelrechten Boom am Kryptowährungsmarkt auslösen. Damit stünde der ETF jedem Kleinanleger ohne großen Aufwand und Umwege zur Verfügung. Die Erwartungen seien hoch, das entsprechende Enttäuschungspotenzial auf der anderen Seite damit aber auch.
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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 4.507,86 -0,3% -13,79 -0,3%
Stoxx-50 4.086,16 -0,2% -7,21 -0,2%
DAX 16.764,01 +0,1% 12,37 +0,1%
MDAX 26.905,77 -0,9% -231,53 -0,9%
TecDAX 3.327,94 -0,3% -9,47 -0,3%
SDAX 13.832,80 -0,9% -127,56 -0,9%
FTSE 7.712,93 -0,3% -20,31 0%
CAC 7.521,61 -0,3% -21,57 -0,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 2,05 +0,04 -0,52
US-Zehnjahresrendite 3,93 +0,05 +0,05
DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:21 Uhr Fr, 17:42 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0963 -0,7% 1,1031 1,1057 -0,7%
EUR/JPY 155,18 -0,3% 156,07 155,84 -0,3%
EUR/CHF 0,9283 +0,0% 0,9324 0,9306 +0,0%
EUR/GBP 0,8680 +0,0% 0,8658 0,8684 +0,1%
USD/JPY 141,57 +0,5% 141,50 140,90 +0,5%
GBP/USD 1,2628 -0,8% 1,2741 1,2733 -0,7%
USD/CNH (Offshore) 7,1431 +0,3% 7,1348 7,1263 +0,3%
Bitcoin
BTC/USD 45.334,75 +4,1% 45.414,69 42.284,31 +4,1%
ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 71,62 71,65 -0,0% -0,03 -0,5%
Brent/ICE 77,13 77,04 +0,1% +0,09 +0,1%
GAS VT-Settlem. +/- EUR
Dutch TTF 30,9 32,10 -3,7% -1,20 0%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 2.070,21 2.062,36 +0,4% +7,85 +0,4%
Silber (Spot) 24,00 23,78 +0,9% +0,22 +0,9%
Platin (Spot) 991,16 992,00 -0,1% -0,84 -0,1%
Kupfer-Future 3,87 3,89 -0,6% -0,02 -0,6%
YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags
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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mpt/raz
(END) Dow Jones Newswires
January 02, 2024 10:01 ET (15:01 GMT)
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