21.05.2020 16:08:48

MÄRKTE EUROPA/Wall Street lässt Verluste in Europa schmelzen

FRANKFURT (Dow Jones)--Nach einem sehr schwachen Start in den Tag geht es an den Börsen in Europa langsam nach oben. Den jüngsten Kaufimpuls setzte die Wall Street, die im Plus in den Handel startete. So schmelzen auch die Kursverluste in Europa, der DAX verliert 0,6 Prozent auf 11.155 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 2.927 nach unten. Marktteilnehmer sprechen von einem dünnen Geschäft aufgrund des Feiertages Christi Himmelfahrt. Viele Teilnehmer nutzen den Feiertag, an dem in Dänemark, Finnland, Norwegen, Schweden und der Schweiz nicht gehandelt wird, für ein langes Wochenende. Am Montag folgen zudem in den USA und in Großbritannien Feiertage.

Als belastend werden Aussagen des Direktors der US-Gesundheitsbehörde eingestuft, der vor einer weiteren Infektionswelle im Herbst gewarnt hat. Damit einher geht die Sorge vor neuen Abriegelungsmaßnahmen, die die Wirtschaft belasten dürften. Zudem hatte US-Präsident Trump China erneut Fehlinformationen und Propagandaattacken vorgeworfen, was der bereits angekratzten Beziehung der beiden Weltmächte nicht dienlich ist.

Weltweite Zahl an Corona-Neuinfektionen so hoch wie nie zuvor

Auch die jüngsten Zahlen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) tragen nicht zur Beruhigung bei. Die WHO meldete zuletzt mit 106.000 Fällen eine neue weltweite Rekordzahl täglicher Neuinfektionen. Die Gesundheitsbehörde befürchtet insbesondere schwerwiegende Folgen für ärmere Länder.

Besser als erwartet ausgefallene Einkaufsmanagerindizes aus Frankreich und Deutschland stützten am Vormittag nur kurz. In beiden Ländern sind sowohl die Indizes für das verarbeitende wie das dienstleistende Gewerbe klar besser als erwartet ausgefallen. Sie liegen aber weiter deutlich unter dem Expansionsschwellenwert von 50.

Lufthansa nach Rettungspaket gesucht - Lage bleibt aber schwierig

Lufthansa gewinnen gegen den Markt 2,2 Prozent, nachdem die Fluglinie bestätigt hat, dass eine Einigung auf ein Rettungspaket mit der Bundesregierung fast erreicht ist. Das Paket sieht Stabilisierungsmaßnahmen im Umfang von bis zu 9 Milliarden Euro vor, davon 3 Milliarden als KfW-Darlehen. Außerdem soll sich Berlin im Zuge einer Kapitalerhöhung mit 20 Prozent an Lufthansa beteiligen.

Die Fluglinie wird im Gegenzug auf Dividendenzahlungen verzichten müssen, auch erhält die Regierung zwei Sitze im Aufsichtsrat. Das Paket wird seit längerem erwartet und an der Börse positiv weil alternativlos angesichts der dramatischen Auswirkungen der Corona-Pandemie gewertet.

Nach dem Zwischenbericht für das erste Quartal notieren Aviva an der Londoner Börse 0,1 Prozent fester. Die Citigroup spricht von einem beruhigenden Bericht - das Neugeschäft habe sich gut entwickelt und die Liquiditätslage sei weiterhin robust. Positiv heben die Analysten zudem hervor, dass der Versicherer die Ziele für 2022 bestätigt habe.

Nach Geschäftszahlen verlieren Generali 3 Prozent. Das operative Ergebnis ist im ersten Quartal zwar etwas über der Schätzung des italienischen Analysehauses Equita ausgefallen. Das Nettoergebnis blieb mit 113 Millionen Euro aber klar unter der Schätzung der Analysten von 744 Millionen Euro. Das dürfte vor allem an Wertberichtigungen im Zusammenhang mit der Coronavirus-Pandemie stehen. Generali rechnet mit negativen Corona-Effekten auf den Gewinn im weiteren Jahresverlauf.

Altice reagieren mit Abschlägen von 15 Prozent auf die Veröffentlichung der Erstquartalszahlen. Der Abverkauf in der Höhe überrascht, denn die Zahlen sind so schlecht nicht ausgefallen. Wie Bryan Garnier anmerkt, ist das bereinigte EBITDA 1,5 Prozent unter den Konsensschätzungen geblieben. Auch hätten die Umsätze im französischen Heimatmarkt die Erwartungen nicht ganz erreicht. Ähnlich kommentiert die Deutsche Bank die Zahlen des Telekommunikationskonzerns.

Für die Aktie von Whitbread geht es um 12 Prozent nach unten, nachdem der britische Betreiber der Budget-Hotelkette eine Kapitalerhöhung zu Stärkung der Bilanz angekündigt hat. Die neuen Aktien gibt es zu 1.500 Pence, was einem Abschlag von 47 Prozent gegenüber dem Vortagesschlusskurs bedeutet - und mit dem Verhältnis 1 zu 2 eine massive Verwässerung birgt. Damit ist die Bilanz des Unternehmens nach Aussage der Jefferies-Analysten wieder in einer starken Position. Die 2020er Zahlen, das Geschäftsjahr endete bereits am 28. Februar 2020 und damit vor dem Start von Covid-19, fielen wie erwartet aus. Ab 11. Mai sind zumindest die Hotels in Deutschland wieder geöffnet, in Großbritannien werden in Absprache mit der Regierung wieder die Türen geöffnet.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 2.926,54 -0,54 -15,85 -21,86

Stoxx-50 2.862,11 -0,41 -11,92 -15,90

DAX 11.155,30 -0,61 -68,41 -15,80

MDAX 24.578,67 0,41 99,79 -13,19

TecDAX 3.091,83 -0,42 -12,96 2,55

SDAX 11.014,76 0,20 22,40 -11,97

FTSE 6.073,75 0,11 6,59 -19,56

CAC 4.482,47 -0,32 -14,50 -25,02

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:25 Mi, 17:32 % YTD

EUR/USD 1,0979 +0,02% 1,0954 1,0993 -2,1%

EUR/JPY 118,30 +0,19% 118,01 118,04 -3,0%

EUR/CHF 1,0629 +0,37% 1,0587 1,0600 -2,1%

EUR/GBP 0,8975 +0,05% 0,8988 0,8968 +6,0%

USD/JPY 107,74 +0,16% 107,72 107,37 -1,0%

GBP/USD 1,2234 -0,04% 1,2188 1,2260 -7,7%

USD/CNH (Offshore) 7,1222 +0,25% 7,1146 7,0988 +2,2%

Bitcoin

BTC/USD 9.234,76 -3,28% 9.501,52 9.609,26 +28,1%

ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 34,28 33,49 +2,4% 0,79 -41,8%

Brent/ICE 36,68 35,75 +2,6% 0,93 -42,2%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.728,22 1.749,95 -1,2% -21,74 +13,9%

Silber (Spot) 17,14 17,50 -2,1% -0,36 -4,0%

Platin (Spot) 843,00 850,75 -0,9% -7,75 -12,6%

Kupfer-Future 2,46 2,46 -0,0% -0,00 -12,7%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/cln

(END) Dow Jones Newswires

May 21, 2020 10:09 ET (14:09 GMT)

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Deutsche Lufthansa AG (spons. ADRs) 6,10 0,83% Deutsche Lufthansa AG  (spons. ADRs)
Lufthansa AG 6,19 0,88% Lufthansa AG
Whitbread PLC 34,99 1,80% Whitbread PLC

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