15.11.2022 15:59:41

MÄRKTE EUROPA/US-Preisentwicklung stützt und fester Euro drückt

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Eine günstige Entwicklung bei den US-Erzeugerpreisen stützt am Nachmittag die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der DAX steigt um 0,1 Prozent auf 14.331 Punkte, der Euro-Stoxx-50 erhöht sich um 0,4 Prozent auf 3.901 Punkte. Die Erzeugerpreise sind im Oktober um 0,2 Prozent gestiegen und damit nur halb so schnell wie erwartet. "Und trotzdem bleibt der Markt nun anfällig für Gewinnmitnahmen", sagt ein Händler. Denn auch der Euro reagiert zeitweise fest auf die US-Erzeugerpreise. Mit zwischenzeitlich knapp 1,05 Dollar hat er das Jahrestief von Ende September um fast 10 Cent hinter sich gelassen. "Für US-Anleger bedeutet das aber auch 20 Prozent Plus im DAX seit dem letzten Tief plus 10 Prozent in der Währung: Das sind für US-Anleger 30 Prozent innerhalb weniger Wochen, und das reizt zu Gewinnmitnahmen", so der Händler. Für die Preisstabilität in der Eurozone wiederum sei die Entwicklung gut.

Auch von anderer Seite heißt es, nach der Rally um 2.500 Punkte sollten nun Konsolidierungstage im Wochenverlauf nicht überraschen. Dabei sollte der DAX das erreichte Kursniveau aber mehr oder weniger verteidigen.

Die Marktexperten von CMC erwarten, dass der Markt angesichts der in kurzer Zeit gestiegenen Bewertungen in den kommenden Wochen vor eine harte Bewährungsprobe gestellt wird. Zuletzt hatten die Hoffnung auf einen zukünftig weniger rigorosen Kurs bei den Zinserhöhungen durch die US-Notenbank und erste Corona-Lockerungen in China die Stimmung befeuert.

Der Nachrichtenfluss im Chipsektor bleibt derweil positiv. Am Vortag hatte Infineon starke Quartalszahlen vorgelegt und den Ausblick angehoben. Daneben hat Berkshire Hathaway, das Beteiligungsvehikel der Investorlegende Warren Buffett bekannt gegeben, es sei mit 4,1 Milliarden Dollar bei Taiwan Semiconductor eingestiegen. Der Subindex der europäischen Technologiewerte notiert 1,2 Prozent höher, Infineon gewinnen 3,3 Prozent.

Im DAX sind auch Bayer gesucht, sie legen um 3,4 Prozent zu. Deutsche Telekom ziehen um 0,2 Prozent an und entziehen sich damit einer schwachen Vorlage von Vodafone.

Gesenkte Prognose belastet Vodafone

Vodafone fallen nach dem Quartalsbericht um 6,7 Prozent. Belastend wirkt der Ausblick. Mit Verweis auf die Verschlechterung des globalen makroökonomischen Klimas und Kostensteigerungen rechnet Vodafone nunmehr mit einem bereinigten operativen Ergebnis von 15,0 bis 15,2 statt 15,0 bis 15,5 Milliarden Euro. Der Stoxx-Branchenindex der Telekomaktien fällt um 0,9 Prozent.

Bei Prosieben (-2,3%) belastet ein nur bestätigter Ausblick. Im Gesamtjahr erwartet Prosieben einen Umsatz von rund 4,15 Milliarden Euro und ein bereinigtes operatives Ergebnis von rund 650 Millionen Euro. Während das Umsatzziel in etwa den Erwartungen entspreche, liege die Gewinnschätzung am Markt bei 693 Millionen Euro, heißt es.

Nach Vorlage von Geschäftszahlen liegen Nordex 10,8 Prozent im Plus. Diese sind laut Jefferies überwiegend besser als erwartet ausgefallen, allerdings hat das Unternehmen wegen Lieferverzögerungen und Kostensteigerungen den Ausblick für die operative Gewinnmarge in den unteren Bereich der Prognosespanne gesenkt.

Varta geben nach einem enttäuschenden Ausblick 2,8 Prozent ab. Hypoport brechen um 20,3 Prozent ein und geben die jüngsten Erholungsgewinne teilweise wieder ab.

Die Quartalszahlen von Encavis (-1,0%) sind schwächer als erwartet ausgefallen. Allerdings hat das Unternehmen den Ausblick bestätigt. Der Kurs des Brennstoffzellenspezialisten SFC Energy gewinnt nach dem Quartalsausweis 7,7 Prozent.

United Internet (-1,5%) veranstaltet einen Kapitalmarkttag und stellt dabei die Tochter Ionos vor, die im kommenden Jahr an die Börse kommen soll. 2021 steigerte der Digitalisierungspartner seinen Gesamtumsatz um 12 Prozent auf 1,1 Milliarden Euro und geht davon aus, dass dieses Wachstum 2022 noch zu übertreffen.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.901,37 +0,4% 13,86 -9,2%

Stoxx-50 3.686,06 +0,4% 13,05 -3,5%

DAX 14.331,32 +0,1% 18,02 -9,8%

MDAX 26.076,82 -0,9% -228,01 -25,8%

TecDAX 3.117,85 -0,1% -1,77 -20,5%

SDAX 12.505,72 -0,5% -63,61 -23,8%

FTSE 7.360,67 -0,3% -24,50 +0,0%

CAC 6.629,03 +0,3% 19,86 -7,3%

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite 2,10 -0,04 +2,28

US-Zehnjahresrendite 3,82 -0,04 +2,31

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:25 Mo,17:12 % YTD

EUR/USD 1,0387 +0,6% 1,0380 1,0333 -8,6%

EUR/JPY 144,90 +0,2% 145,05 145,15 +10,7%

EUR/CHF 0,9816 +0,8% 0,9765 1,0570 -5,4%

EUR/GBP 0,8722 -0,7% 0,8780 0,8810 +3,8%

USD/JPY 139,45 -0,4% 139,73 140,47 +21,1%

GBP/USD 1,1908 +1,3% 1,1821 1,1729 -12,0%

USD/CNH (Offshore) 7,0499 +0,2% 7,0251 7,0694 +10,9%

Bitcoin

BTC/USD 16.822,69 +2,6% 16.860,36 16.487,51 -63,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 84,58 85,87 -1,5% -1,29 +21,1%

Brent/ICE 92,09 93,14 -1,1% -1,05 +25,5%

GAS VT-Settlem. +/- EUR

Dutch TTF 121,17 113,70 +6,6% +7,46 +79,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.769,58 1.770,83 -0,1% -1,25 -3,3%

Silber (Spot) 21,69 21,99 -1,3% -0,30 -7,0%

Platin (Spot) 1.020,70 1.021,00 -0,0% -0,30 +5,2%

Kupfer-Future 3,82 3,83 -0,4% -0,02 -13,4%

YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

November 15, 2022 09:59 ET (14:59 GMT)

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