19.05.2016 18:56:55
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MÄRKTE EUROPA/Sorge um baldige US-Zinserhöhung belastet die Kurse
Von Manuel Priego-Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Aussicht auf schneller als erwartet steigende Zinsen in den USA hat Europas Börsen am Donnerstag belastet. Am Vorabend hatte die US-Notenbank mit der Veröffentlichung des Protokolls der April-Sitzung überraschend die Tür für eine Zinsanhebung im Juni aufgestoßen. An den Börsen rechnete man zuletzt nicht vor Herbst mit einem solchen Schritt. "Dadurch wurden die Erwartungen der Marktakteure geradegerückt, die zwischenzeitlich sämtliche Leitzinserhöhungen für das laufende Jahr ausgepreist haben", meinte Dirk Gojny von der National-Bank.
Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,3 Prozent auf 2.919 Punkte. Für den Dax ging es um 1,5 Prozent auf 9.796 Punkte nach unten. Die DAX-Abschläge hatten auch mit dem Einbruch des Index-Schwergewichts Bayer zu tun. Der Konzern hatte bestätigt, Gespräche mit Monsanto in Bezug auf eine Übernahme zu führen. Das kam bei den Anlegern nicht gut an. Diese schickten das Bayer-Papier 8,2 Prozent in den Keller.
Dollar steigt mit neuer Zinserhöhungsfantasie in den USA Die Aussicht auf höhere Zinsen trieb den Dollar auf breiter Front nach oben. Der Euro notierte zu Börsenschluss bei 1,1216 Dollar und damit über zwei Cent tiefer als zu Wochenbeginn. Zeitweise notierte die Gemeinschaftswährung klar unter der Marke von 1,12 Dollar. Der Euro erholt sich allerdings im Verlauf nach dem klar unter den Prognosen ausgefallenen Chicago Fed National Activity Index. Mit minus 1,8 im Mai hat er sich gegenüber April (minus 1,6) weiter abgeschwächt. Analysten hatten mit einer merklichen Verbesserung auf plus 3,0 gerechnet. Die Helaba sprach von einem "getrübten Bild". Die schwächeren Daten dämpften die neue Zinserhöhungsfantasie ein wenig.
Rohstoffe verlieren - Banken gewinnen Der festere Dollar sorgte für Druck auf die in Dollar gehandelten Rohstoffpreise. Neben den Preisen für Industriemetalle kamen auch die Preise für Edelmetalle weiter zurück. Und auch die Ölpreise sanken: WTI-Rohöl fiel unter die Marke von 48 Dollar und notierte mit 47,88 Dollar zum Börsenschluss 0,6 Prozent tiefer als noch zum US-Settlement am Vortag. Damit beendete der Ölpreis den über einwöchigen Aufwärtstrend, der die Börsen im Wochenverlauf immer wieder gestützt hatte. Der Stoxx-Subindex der Rohstoffaktien war mit einem Minus von 2,4 Prozent neben Chemieaktien und den Öl- und Gaswerten einer der Hauptverlierer an der Börse.
Klarer Kursgewinner des Szenarios weiterer Zinserhöhungen in den USA waren die Banken: Hier ging es gegen den Trend um 0,1 Prozent nach oben. Die Branche leidet seit geraumer Zeit unter dem Niedrigzinsumfeld. Für die Commerzbank ging es um 1,1 Prozent aufwärts. Deutsche Bank stiegen am Tag der Hauptversammlung um 1,3 Prozent, obwohl in den USA wegen angeblicher Manipulationen bei so genannten Agency-Bonds ermittelt wird. Das Kreditinstitut sieht sich bei den Rechtsfällen aber auf der Zielgeraden. Auch will die Deutsche Bank den operativen Turnaround aus eigener Kraft schaffen.
Bayer bestätigt Interesse an Monsanto Kritisch äußerten sich Analysten zu den Übernahmegesprächen von Bayer mit Monsanto. "Zu groß" wäre eine Übernahme von Monsanto, sagte Eric Le Berrigaud von Bryan Garnier. Das gelte sowohl für die Finanzierung einer solchen Akquisition als auch für die Balance der beiden Geschäftsfelder Pharma und Crop Sciences innerhalb des Bayer-Konzerns. Bayer müsse für Monsanto etwa 40 Milliarden US-Dollar aufbringen, Nettoschulden von Monsanto von 5 Milliarden Dollar nicht eingerechnet. Per Ende 2015 weise Bayer bereits eine Nettoverschuldung von 18 Milliarden Euro auf.
Merck und Henkel überzeugen mit Zahlen Zudem standen im DAX Zahlen von Henkel und Merck im Blickpunkt. Bei Merck lag der Umsatz im erwarteten Rahmen, die Gewinne jedoch leicht darüber. Wichtig sei, dass sich sowohl "Erbitux" als auch "Rebif" etwas besser entwickelten als angenommen, hieß es. Der Ausblick liege am oberen Ende der Erwartungen. Merck gewannen 4,9 Prozent. Henkel rückten nach besseren Quartalszahlen um 0,2 Prozent vor. Vor allem der starke Umsatzanstieg in den Schwellenländern wurde im Handel positiv hervorgehoben.
In London brach der Kurs von Thomas Cook um 19,1 Prozent ein nach einer gesenkten Gewinnprognose. Der Kurs des Konkurrenten TUI verlor 1,8 Prozent, auch belastet vom Absturz einer Egyptair-Maschine über dem Mittelmeer. Ein terroristischer Hintergrund wird nicht ausgeschlossen.
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 2.929,44 -37,21 -1,3% -10,3% Stoxx-50 2.803,95 -39,13 -1,4% -9,6% Stoxx-600 333,91 -3,67 -1,1% -8,7% XETRA-DAX 9.795,89 -147,34 -1,5% -8,8% FTSE-100 London 6.062,46 -103,34 -1,7% -2,9% CAC-40 Paris 4.282,54 -36,76 -0,9% -7,6% AEX Amsterdam 428,27 -6,19 -1,4% -3,1% ATHEX-20 Athen 175,39 -1,94 -1,1% -4,3% BEL-20 Bruessel 3.342,95 -10,22 -0,3% -9,7% BUX Budapest 25.742,85 -283,36 -1,1% +7,6% OMXH-25 Helsinki 3.074,00 -28,63 -0,9% -8,5% ISE NAT. 30 Istanbul 94.576,56 -65,71 -0,1% +5,8% OMXC-20 Kopenhagen 958,90 -4,02 -0,4% -5,4% PSI 20 Lissabon 4.853,95 -29,02 -0,6% -9,2% IBEX-35 Madrid 8.674,70 -100,40 -1,1% -9,1% FTSE-MIB Mailand 17.545,56 -168,06 -0,9% -18,1% RTS Moskau 885,42 -41,40 -4,5% +17,0% OBX Oslo 533,28 -10,46 -1,9% -1,1% PX-GLOB Prag 1.136,02 -1,01 -0,1% -8,5% OMXS-30 Stockholm 1.321,80 -19,13 -1,4% -8,6% WIG-20 Warschau 1.799,90 -41,94 -2,3% -3,2% ATX Wien 2.182,99 -28,37 -1,3% -8,9% SMI Zuerich 7.908,79 -65,14 -0,8% -10,3%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:24 Mi, 17:17 % YTD EUR/USD 1,1204 -0,10% 1,1216 1,1271 +3,2% EUR/JPY 123,09 -0,44% 123,63 123,59 -3,5% EUR/CHF 1,1094 +0,14% 1,1078 1,1073 +2,0% GBP/EUR 1,3037 +0,27% 1,3002 1,2964 -4,0% USD/JPY 109,87 -0,34% 110,24 109,66 -6,4% GBP/USD 1,4607 +0,17% 1,4582 1,4611 -1,0%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 47,82 48,19 -0,8% -0,37 +17,5% Brent/ICE 48,45 48,93 -1,0% -0,48 +17,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.251,68 1.258,75 -0,6% -7,07 +18,0% Silber (Spot) 16,46 16,87 -2,4% -0,41 +19,1% Platin (Spot) 1.012,43 1.027,50 -1,5% -15,07 +13,6% Kupfer-Future 2,07 2,08 -0,6% -0,01 -3,8% === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
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May 19, 2016 12:26 ET (16:26 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 26 PM EDT 05-19-16
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Royal Dutch Shell PLC ADR Cert Deposito Arg Repr 0.5 ADRs | 35 875,00 | -0,55% |
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