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08.09.2020 13:13:40

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Stimmung für Techs angeschlagen

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)--Die Erwartung weiter fallender US-Technologieaktien belastet am Dienstagmittag auch die Stimmung an den europäischen Aktienmärkten. Der Future auf den US-Index Nasdaq-100 verliert aktuell schon wieder fast 2 Prozent. Er enthält die Aktien der großen Technologiekonzerne wie Apple, der Google-Mutter Alphabet, Facebook, Microsoft und Amazon. Im Sog des Futures fällt der DAX um 1,0 Prozent auf 12.973 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gibt um 1,2 Prozent auf 3.274 Punkte nach.

"Nach dem Kursrückschlag in der vergangenen Woche war bei Technologie-Aktien mit Nachbeben zu rechnen", so ein Marktteilnehmer. Andere Händler rechnen dagegen damit, dass weitere Rückschläge schon bald zum Einstieg genutzt werden.

Der entscheidende Impuls für den Tag dürfte somit erst am Nachmittag kommen, wenn die US-Anleger nach dem verlängerten Wochenende an den Kapitalmarkt zurückkehren. Bis dahin dürfte der Handel in Europa auch weiterhin den kurzfristigen Bewegungen der US-Futures ausgeliefert sein, wie Marktteilnehmer sagen.

Bei den europäischen Branchen-Indizes fällt der Stoxx-Index der europäischen Technologie-Aktien um 2,3 Prozent. Im DAX geben Infineon 3,7 Prozent ab und SAP 2,3 Prozent. In den Niederlanden fallen ASML um 3,5 Prozent, in Mailand verlieren STMicro 3,4 Prozent. In der zweiten Reihe des deutschen Markts gibt der TecDAX um 1,9 Prozent nach.

Brexit weiterhin ein Risiko - Pfund schwach

Aber auch die anderen Branchenindizes notieren Minus, wenn auch nicht so stark wieder Stoxx-Technologie-Index. Denn Marktteilnehmer thematisieren weitere Risiken, so einen möglichen ungeordneten Brexit. Zuletzt hatte der britische Regierungschef Boris Johnson erneut mit einem solchen gedroht. Seitens der Bundesregierung hieß es, dass sich Großbritannien schnellstens bewegen müsse, um noch eine Einigung erzielen zu können.

In London beginnt nun eine neue Verhandlungsrunde zwischen der EU und Großbritannien über die Beziehungen nach dem Brexit. Der Euro steigt daraufhin gegen das Pfund auf den höchsten Stand seit dem 19. August.

Hinzu kommen enttäuschende Einzelhandelsdaten aus Italien. Der MIB-30-Index aus Mailand fällt um 1,8 Prozent. Der Einzelhandelsumsatz war im Juli um 2,2 Prozent geschrumpft und hat damit die Hoffnung auf eine Fortsetzung der Erholung vom Coronavirus-Einbruch nicht erfüllt.

Spekulationen um noch mehr Sparmaßnahmen der Lufthansa belasten

Keine guten Nachrichten vor allem für Airbus (minus 3,8 Prozent), MTU (minus 2,5 Prozent) und andere Flugzeug-Hersteller und -zulieferer sehen Händler hinter Berichten über einen noch stärkeren Sparkurs der Lufthansa. Diese geben 1,4 Prozent ab. "Wer Flugzeuge stilllegt, kauft keine neuen", kommentiert ein Händler einen Bericht im Handelsblatt. Mit Berufung auf Kreise heißt es dort, die Flotte der Lufthansa könnte um noch mehr als 100 Flugzeuge schrumpfen.

Für die Aktie von Swiss Re geht dagegen um 1,6 Prozent nach oben. Positiv werden die Aussagen zu der anstehenden Erneuerungsrunde gewertet. Angesichts zunehmender Risiken, hoher Schadensforderungen und niedriger Zinsen erwarte Swiss Re über alle Segmente hinweg weiter anziehende Preise. Die Analysten von Berenberg sind zudem zuversichtlich für die Erneuerungsrunde der Munich Re, die Aktie liegt nur geringfügig um 0,4 Prozent im Minus, ähnlich ist das Bild im Stoxx-Index der europäischen Versicherer.

Kurseinbruch bei Europcar

Einen Kurseinbruch verzeichnet die Aktie von Europcar, die um 39 Prozent abstürzt. Der Autovermieter will angesichts der Auswirkungen der Coronavirus-Krise mit seinen Kreditgebern über eine finanzielle Neuaufstellung verhandeln. Europcar will eine an das Umsatzniveau angepasste nachhaltige Kapitalstruktur mit geringerer Verschuldung und angemessener Liquidität sicherstellen. Die Covid-19-Pandemie hatte den Autovermieter stark getroffen und ihm im zweiten Quartal einen Verlust von 181 Millionen Euro beschert.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.274,20 -1,20 -39,87 -12,57

Stoxx-50 2.949,36 -0,95 -28,32 -13,33

DAX 12.972,75 -0,97 -127,53 -2,09

MDAX 27.171,46 -1,44 -395,63 -4,03

TecDAX 3.017,14 -1,86 -57,31 0,07

SDAX 12.290,30 -1,13 -140,35 -1,77

FTSE 5.913,37 -0,40 -24,03 -21,28

CAC 4.984,05 -1,38 -69,67 -16,63

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,48 -0,02 -0,72

US-Zehnjahresrendite 0,69 -0,03 -1,99

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 7:55 Uhr Mo, 17:31 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1802 -0,11% 1,1805 1,1821 +5,2%

EUR/JPY 125,45 -0,10% 125,46 125,61 +2,9%

EUR/CHF 1,0823 -0,03% 1,0834 1,0820 -0,3%

EUR/GBP 0,9032 +0,64% 0,8990 0,8980 +6,7%

USD/JPY 106,29 +0,01% 106,27 106,26 -2,3%

GBP/USD 1,3065 -0,75% 1,3135 1,3163 -1,4%

USD/CNH (Offshore) 6,8423 +0,15% 6,8353 6,8328 -1,8%

Bitcoin

BTC/USD 10.065,51 -0,85% 10.234,76 10.119,51 +39,6%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 37,83 39,77 -4,9% -1,94 -34,0%

Brent/ICE 40,96 42,01 -2,5% -1,05 -33,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.917,44 1.929,18 -0,6% -11,74 +26,4%

Silber (Spot) 26,67 27,03 -1,3% -0,35 +49,4%

Platin (Spot) 900,43 911,83 -1,3% -11,40 -6,7%

Kupfer-Future 3,03 3,05 -0,8% -0,02 +7,2%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/hru/ros

(END) Dow Jones Newswires

September 08, 2020 07:14 ET (11:14 GMT)

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