26.02.2021 13:03:45

MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Stabilisierung an der Zinsfront

FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte notieren am Freitagmittag im Minus. Der Rücksetzer im frühen Handel in Folge der schwachen Vorgaben aus Asien lockte schnell Käufer an die Börse. Zwischenzeitlich notierte der DAX auf unverändertem Niveau, dann setzten erneut Verkäufe ein. Ein Marktteilnehmer verweist auf den Monatsultimo, an dem sowohl auf der Aktien- wie auch Anleihenseite anstehende Dispositionen zu leichter Verwerfungen führen könnten. Der DAX gibt um 0,7 Prozent auf 13.785 Punkte nach, der Euro-Stoxx-50 um 1,1 Prozent auf 3.647 Zähler.

Etwas Entwarnung liefert die Entwicklung an den Anleihemärkten. Die Rendite 10-jähriger US-Staatsanleihen war am Vortag kurzfristig bis Richtung 1,60 Prozent gestiegen, bevor es zu einer Korrektur kam. Aktuell liegt die Rendite bei 1,48 Prozent und auch die Rendite der entsprechenden Bundesanleihen kommt von ihrem Jahreshoch am Vortag bei minus 0,22 deutlich zurück auf minus 0,28 Prozent. Die Analysten der Bank of America erwarten, dass die Zehnjahresrendite in den USA bis Ende 2021 auf 1,75 Prozent steigen werde. Mit dem Zinsanstieg werden Anleihen als Anlage wieder attraktiver und sorgen für eine Rotation aus Aktien heraus. Von der Zinsentwicklung sind vor allem die Unternehmen aus dem Technologiesektor abhängig. Diese sind besonders anfällig für steigende Anleihezinsen, weil sich ihre Bewertung sehr stark auf die zukünftig erwarteten Gewinne stützt. Diese wiederum werden bei steigenden Renditen stärker diskontiert.

Dass sich die Aussichten auf eine globale Konjunkturerholung verbessern, dürfte daher als Argument für Aktien weniger tragen. Der Dollar legt mit der steigenden Zinsdifferenz weiter zu, nachdem er am Donnerstag bereits eine beeindruckende Kehrtwende gezeigt hatte. Sollten am Nachmittag wichtige Konjunkturdaten wie der US-Einkaufsmanagerindex anziehen, könnten auch die US-Zinsen und der Dollar weiter zulegen. "Wir sehen eine breit angelegte Risikoreduktion", sagt Sebastien Galy, Makrostratege bei Nordea Asset Management.

Deutsche Telekom gefällt

Einmal mehr liefert die Berichtssaison die Impulse für Einzelwerte. Mit guten Geschäftszahlen wartet die Deutsche Telekom (+0,4%) auf. Händler unterstreichen in ersten Einschätzungen, dass das Unternehmen auch organisch ohne den Beitrag durch den Sprint-Kauf der US-Tochter gut gewachsen sei. Angesichts der Covid-Situation bewerten die Analysten der DZ-Bank die Zahlen für 2020 als sehr solide und den Ausblick konservativ. Für 2021 erwartet das Management ein EBITDA von rund 37 Milliarden Euro und einen Cashflow von rund 8 Milliarden Euro. Die Analysten bekräftigen in Folge die Kaufempfehlung.

Bei BASF (-1,8%) steht der Ausblick im Fokus, nachdem das Unternehmen bereits vorläufige Zahlen veröffentlicht hatte. Das bereinigte operative Ergebnis soll zwar von 3,56 Milliarden auf 4,1 bis 5,0 Milliarden Euro steigen; der Konsens liegt aber bereits bei 5 Milliarden Euro, wie Analysten bemerken.

Nicht ganz so gut wie erhofft sind die Zahlen von Lafargeholcim (-1,6%) zum vierten Quartal ausgefallen. Der Ausblick sei aber gut, heißt es im Handel. Der Zementhersteller erwartet ein gutes Jahr 2021, vor allem getrieben durch staatliche Stimulusprogramme. Bei Berenberg heißt es dazu, die Erwartung eines Gewinnwachstums von mindestens 7 Prozent im laufenden Jahr decke sich mit den Markterwartungen.

Die Aktie der British-Airways- und Iberia-Mutter IAG notiert in London 2,4 Prozent höher. "Die ganzen Zahlen rund um das Corona-Jahr 2020 sind doch längst bekannt", sagt ein Händler. "Der Markt schaut nur noch nach vorn und auf die nun anstehende Belebung des Sommer-Reisegeschäfts". Etwas belastend sei nur, dass IAG keinen Ausblick geben wolle. Die Dachgesellschaft verbuchte 2020 einen Nettoverlust von 6,9 Milliarden Euro. Ein Jahr zuvor hatte IAG noch 1,7 Milliarden Euro verdient.

Erleichterungsrally bei Grenke

Grenke machen einen Sprung von mehr als 14 Prozent. Das Unternehmen sieht sich durch einen Bericht des Sonderprüfers bestätigt. In diesem würden Vorwürfe wie Geldwäsche entkräftet und die Richtigkeit der Leasingforderungen prinzipiell bestätigt. Allerdings gebe es auch Kritikpunkte des Wirtschaftsprüfers bei der Bilanzierung von Franchiseunternehmen, warnen Händler. Es bleibe abzuwarten, wie nachhaltig sich die Erholung der Aktie erweisen werde.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.646,69 -1,05 -38,59 2,65

Stoxx-50 3.146,31 -0,84 -26,67 1,22

DAX 13.785,24 -0,68 -94,09 0,48

MDAX 31.313,66 -1,03 -327,20 1,68

TecDAX 3.341,77 -0,79 -26,45 4,02

SDAX 15.051,93 -1,41 -215,07 1,94

FTSE 6.547,80 -1,57 -104,16 2,96

CAC 5.724,25 -1,03 -59,64 3,11

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,25 -0,02 -0,49

US-Zehnjahresrendite 1,47 -0,05 -1,21

DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:30 Do, 17:15 % YTD

EUR/USD 1,2105 -0,65% 1,2139 1,2227 -0,9%

EUR/JPY 128,72 -0,57% 128,75 129,89 +2,1%

EUR/CHF 1,0969 -0,43% 1,0991 1,1042 +1,5%

EUR/GBP 0,8693 -0,02% 0,8712 0,8653 -2,7%

USD/JPY 106,33 +0,07% 106,06 106,24 +2,9%

GBP/USD 1,3926 -0,62% 1,3932 1,4130 +1,9%

USD/CNH (Offshore) 6,4800 -0,14% 6,4809 6,4620 -0,4%

Bitcoin

BTC/USD 46.563,25 -3,25% 45.401,25 51.069,25 +60,3%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 62,14 63,53 -2,2% -1,39 +27,6%

Brent/ICE 66,01 66,88 -1,3% -0,87 +27,6%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.759,89 1.770,25 -0,6% -10,37 -7,3%

Silber (Spot) 26,72 27,48 -2,8% -0,76 +1,2%

Platin (Spot) 1.186,50 1.220,98 -2,8% -34,48 +10,9%

Kupfer-Future 4,13 4,27 -3,1% -0,13 +17,5%

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Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/flf

(END) Dow Jones Newswires

February 26, 2021 07:04 ET (12:04 GMT)

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GRENKE AG 16,12 2,03% GRENKE AG
Holcim AG 42,85 -1,49% Holcim AG
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