25.02.2021 18:21:41
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MÄRKTE EUROPA/Schwächer - Berichtssaison und Zinskurve machen Kurse
FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben am Donnerstag nach volatilem Verlauf mit Verlusten geschlossen. Die Aktienmärkte wurden einmal mehr hin- und hergerissen zwischen der Erwartung einer starken Wirtschaftserholung im laufenden Jahr und der Sorge vor steigender Inflation. Bessere US-Daten setzten daher keine nachhaltigen Akzente. Die Rendite der zehnjährigen US-Treasuries markierte mit 1,47 Prozent ein neues Jahreshoch, was auf die Kurse drückte.
Der DAX verlor 0,7 Prozent auf 13.879 Punkte, der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 auf 3.685 Punkte nach. Der Euro lag derweil mit 1,2228 zu Börsenschluss weiter gut im Markt gegen den Dollar.
Die Commerzbank merkte derweil an, dass die steigenden US-Renditen auch die berechtigte Annahme des Marktes reflektierten, dass die US-Staatsverschuldung weiter anschwillt und deswegen ein höheres Angebot von US-Staatspapieren zu erwarten sei. Die Notenbanken machen derweil klar, dass sie an ihrer lockeren Geldpolitik bis auf weiteres festhalten wollen. Preisanstiege dürften sich als ein vorübergehendes Phänomen erweisen. Dieses klares Bekenntnis der Zentralbanken ist grundsätzlich stützend für Risikoassets.
Banken Gewinner steigender Zinsen
Der jüngste Renditeanstieg festigte die neue Favoritenstellung der Banken in Europa neben Rohstoffwerten. "Wichtig ist, dass die Notenbanken die extrem niedrigen Zinsen am kurzen Ende beibehalten", so ein Marktteilnehmer. "Die zunehmende Zinsdifferenz zwischen Kurz- und Langläufern wirkt für die Banken wie eine Gelddruckmaschine", betonte er. Der Sektor der europäischen Banken notiert seit Jahresbeginn rund 15 Prozent im Plus. Am Donnerstag gewann er 0,6 Prozent. Für Deutsche Bank ging es um 3,9 Prozent nach oben.
Im Rohstoffsektor, der 1 Prozent gewann, stachen Anglo American nach besseren Zahlen mit Aufschlägen von 3,9 Prozent hervor. Laut der Citigroup sind nicht nur die Ergebnisse über den Erwartungen ausgefallen, auch die Dividende sei besser genauso wie die Entwicklung der Nettoschulden. Besonders stark habe sich das Diamanten-Geschäft entwickelt, in der Sparte sei das EBITDA fast doppelt so hoch wie im Konsens erwartet ausgefallen.
Von "mauen" Zahlen sprach ein Marktteilnehmer mit Blick auf Bayer. Der Konzern ist 2020 wegen milliardenschwerer Rückstellungen und Wertminderungen überwiegend im Zusammenhang mit dem übernommenen Monsanto-Konzern massiv in die roten Zahlen gerauscht. Die DZ Bank verwies zudem auf negative Währungseffekte. Bayer verloren 6,4 Prozent.
Die Aktionäre der Munich Re (+1,5%) können sich trotz des deutlichen coronabedingten Gewinnrückgangs im vergangenen Jahr über eine stabile Dividende freuen. Die Ausschüttung je Aktie soll wie im Vorjahr 9,80 Euro betragen. Der Rückversicherer bestätigte zudem die in Aussicht gestellten Zahlen für 2020 sowie den Ausblick für das laufende Jahr.
BAE Systems schlossen nach der Zahlenvorlage 1,1 Prozent im Plus. Bei Analysten stießen sie auf Wohlgefallen: So hieß es von Jefferies, BAE scheine in der stärksten Position seit einem Jahrzehnt zu sein. Vor allem der Luft- und Marinebereich des Rüstungsunternehmens habe sich stark entwickelt. Der Cashflow habe zwar etwas unter Erwarten gelegen, was aber kompensiert werde durch den Ausblick bis 2023.
Für Telefonica ging es in Madrid um 0,8 Prozent nach oben. Der Telekomkonzern hat für das vierte Quartal wieder einen Gewinn ausgewiesen. Die Citigroup sprach von Kennzahlen, die sich über den Erwartungen bewegten.
Aston Martin schießen nach oben
Als ordentlich angesichts der Corona-Folgen wurden die Zahlen des französischen Versicherers Axa (+4,2%) im Handel eingestuft. Wichtig sei, dass genau die erwartete Dividende von 1,43 Euro geliefert worden sei. Standard Chartered (-6,2%) standen unter Druck, nachdem die britische Bank im vergangenen Jahr einen Gewinneinbruch verzeichnete. Der Vorsteuergewinn ging um 40 Prozent zurück.
Aston Martin schossen um 6,8 Prozent nach oben. Die Analysten von Citi unterstrichen, dass die Auslieferungen im vierten Quartal bereits deutlich über den Erwartungen gelegen hätten. AB Inbev gaben um 6,2 Prozent nach. Die Citigroup sprach von einer enttäuschenden Gewinnentwicklung.
Im TecDAX gewannen Aixtron 13,6 Prozent. "Der Auftragseingang entwickelt sich sehr stark", sagte ein Marktteilnehmer. Damit seien auch die Perspektiven für die Umsatz- und Gewinnentwicklung gut.
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Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung
stand absolut in % seit
Jahresbeginn
Euro-Stoxx-50 3.685,28 -20,71 -0,6% +3,7%
Stoxx-50 3.172,98 -20,53 -0,6% +2,1%
Stoxx-600 411,73 -1,48 -0,4% +3,2%
XETRA-DAX 13.879,33 -96,67 -0,7% +1,2%
FTSE-100 London 6.651,96 -7,01 -0,1% +3,1%
CAC-40 Paris 5.783,89 -14,09 -0,2% +4,2%
AEX Amsterdam 664,48 -0,06 -0,0% +6,4%
ATHEX-20 Athen 1.875,02 +35,13 +1,9% -3,1%
BEL-20 Brüssel 3.850,32 -6,47 -0,2% +6,3%
BUX Budapest 43.999,47 +816,02 +1,9% +4,5%
OMXH-25 Helsinki 4.883,09 +44,50 +0,9% +6,5%
ISE NAT. 30 Istanbul 1.574,08 +15,95 +1,0% -3,8%
OMXC-20 Kopenhagen 1.438,97 +13,88 +1,0% -1,8%
PSI 20 Lissabon 4.734,57 +52,78 +1,1% -2,3%
IBEX-35 Madrid 8.317,80 +48,20 +0,6% +3,0%
FTSE-MIB Mailand 23.063,55 -34,60 -0,1% +3,9%
RTS Moskau 1.450,39 +4,48 +0,3% +4,5%
OBX Oslo 912,84 +11,35 +1,3% +6,3%
PX Prag 1.067,84 +14,78 +1,4% +4,0%
OMXS-30 Stockholm 2.038,93 +1,67 +0,1% +8,8%
WIG-20 Warschau 1.936,47 -1,43 -0,1% -2,4%
ATX Wien 3.071,92 +1,46 +0,0% +10,2%
SMI Zürich 10.658,87 -68,83 -0,6% -0,4%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite -0,23 0,07 -0,47
US-Zehnjahresrendite 1,46 0,08 -1,22
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:36 Mi, 17:20 % YTD
EUR/USD 1,2235 +0,57% 1,2171 1,2129 +0,2%
EUR/JPY 129,93 +0,89% 129,03 128,54 +3,0%
EUR/CHF 1,1050 +0,17% 1,1030 1,1022 +2,2%
EUR/GBP 0,8675 +0,84% 0,8608 0,8602 -2,9%
USD/JPY 106,19 +0,29% 106,03 105,98 +2,8%
GBP/USD 1,4102 -0,28% 1,4138 1,4099 +3,2%
USD/CNH (Offshore) 6,4678 +0,30% 6,4504 6,4537 -0,5%
Bitcoin
BTC/USD 49.901,25 +2,22% 50.479,50 49.667,75 +71,8%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 63,35 63,22 +0,2% 0,13 +30,1%
Brent/ICE 66,96 67,04 -0,1% -0,08 +29,4%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.780,47 1.805,33 -1,4% -24,86 -6,2%
Silber (Spot) 27,76 27,98 -0,8% -0,21 +5,2%
Platin (Spot) 1.245,45 1.270,40 -2,0% -24,95 +16,4%
Kupfer-Future 4,30 4,29 +0,1% +0,00 +22,1%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/ros
(END) Dow Jones Newswires
February 25, 2021 12:22 ET (17:22 GMT)
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