MÄRKTE EUROPA/Schwache deutsche Produktion bremst Börsen

   Von Benjamin Krieger

   Ein überraschender Rückgang der Produktion in Deutschland bremst die Börsen zum Wochenbeginn etwas in ihrem Aufwärtsdrang. Der Ausstoß im produzierenden Sektor ging im Mai um 1,8 Prozent zurück. Erwartet wurde dagegen ein Verharren auf dem Niveau vom April. Der Dax gibt im frühen Handel um 0,1 Prozent auf 9.997 Punkte leicht nach. Der Euro-Stoxx-50 verliert 0,2 Prozent auf 3.266 Punkte. "Kein Grund zur Sorge", meint Marktexperte Carsten Brzeski von ING zur deutschen Produktion, denn die Auftragsbücher der Unternehmen seien gut gefüllt und die Lagerbestände niedrig.

   Am Devisenmarkt bewegen sich die Kurse kaum. Der Euro gibt zum US-Dollar nochmals leicht nach auf 1,3576 Dollar, nachdem er in der Vorwoche nach den überraschend gut ausgefallenen US-Arbeitsmarktdaten unter Druck geraten war. Nach den deutschen Produktionsdaten stehen im weiteren Tagesverlauf keine Konjunkturzahlen oder Auftritte von Notenbankern an, die die Wechselkurse stärker bewegen könnten - mit einer Ausnahme: Am Abend spricht EZB-Direktorin Sabine Lautenschläger auf einer Veranstaltung der Deutschen Bundesbank in Hamburg. Bundesanleihen geben leicht nach.

   Aktien der Lufthansa legen um 1 Prozent zu. Die Lufthansa will mit Air China ein Gemeinschaftsunternehmen gründen, um Streckennetze und Flugpläne aufeinander abzustimmen, berichtet die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Gemeinsam mit Air China könne die Lufthansa auf den Asien-Routen den Airlines aus der Golfregion besser Paroli bieten, kommentieren Händler.

   Kursfantasie macht ein Händler für den Telekomsektor aus, da die französische Orange (ehemals France Telecom) laut der Wirtschaftswoche auf den deutschen Markt drängt. "Das könnte eine neue Welle von Übernahmespekulationen lostreten", meint er. Die Gefahr eines härteren Wettbewerbs könnten Investoren dagegen zunächst ausblenden. Der europäische Telekomsektor schneidet mit einem Plus von 0,3 Prozent im frühen Handel noch mit am besten ab.

   Daneben bewegen Analystenkommentare die Kurse. Die Credit Suisse hat die Papiere der Deutschen Börse auf "Underperform" herabgestuft, was den Kurs um 1,8 Prozent nach unten drückt. Nomura hat Sky Deutschland auf "Neutral" von "Kaufen" gesenkt, der Kurs des Pay-TV-Senders gibt um 2,9 Prozent nach.

   An der Pariser Börse verlieren Sanofi 0,8 Prozent nach. Der Pharmakonzern hatten am Freitagabend mitgeteilt, dass Währungseffekte im zweiten Quartal 8 bis 10 Prozent vom Gewinn aufgefressen haben dürften.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.50 Uhr EUR/USD 1,3582 -0,1% 1,3594 1,3598 EUR/JPY 138,74 -0,0% 138,76 138,80 EUR/CHF 1,2161 -0,0% 1,2161 1,2156 USD/JPY 102,14 +0,1% 102,08 102,07 GBP/USD 1,7145 -0,1% 1,7163 1,7159 Kontakt zum Autor: Benjamin.krieger@wsj.com

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   July 07, 2014 03:19 ET (07:19 GMT)

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