01.10.2018 16:06:44
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MÄRKTE EUROPA/NAFTA-Nachfolgevereinbarung stützt - Fresenius haussieren
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und Kanada bleibt am Montagnachmittag Haupttreiber an Europas Börsen. Im Ringen um eine Neuauflage des Nordamerikanischen Freihandelsabkommens (Nafta) ist in letzter Minute ein Durchbruch gelungen. Der fast 25 Jahre alte Nafta-Vertrag soll durch eine neue Handelsvereinbarung namens USA-Mexiko-Kanada-Abkommen (USMCA) ersetzt werden. Vorausgegangen war eine Einigung zwischen Kanada und den USA nach schwierigen Verhandlungen kurz vor Ablauf einer von den USA gesetzten Frist. Der DAX gewinnt 0,9 Prozent auf 12.354 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,7 Prozent auf 3.422 Zähler nach oben.
Die Commerzbank sieht nun gute Chancen, dass die Verhandlungen mit der EU glimpflich ausgehen werden. Im Hinblick auf den Streit zwischen den USA und China ist Analyst Christoph Balz skeptischer. "Dies liegt zum einen an den massiven Wettbewerbsverzerrungen auf chinesischer Seite und den Problemen bei der Beachtung intellektueller Eigentumsrechte, zum anderen an der Absicht der USA, den wirtschaftlichen, politischen und militärischen Aufstieg Chinas zu bremsen", argumentiert er.
An den italienischen Anleihemärkten setzt sich der Renditeanstieg der vergangenen Tage verlangsamt fort. Die Details zum italienischen Haushalt bleiben der Haupttreiber. Die Commerzbank sieht ein hohes Schlagzeilenrisiko, da die offiziellen Dokumente erst noch veröffentlicht werden und weitere kritische Rückmeldungen aus Brüssel vor Ende der Frist zur Vorlage des Haushaltsplans Mitte des Monats zu erwarten seien. Entscheidend seien die Rolle von Finanzminister Tria sowie die Reaktion der Ratingagenturen.
Ein guter Tag für Fresenius und FMC
Gleich mehrere positive Nachrichten gibt es Fresenius und FMC. Ein US-Gericht hat die Klage von Akorn gegen Fresenius auf Vollzug der Übernahmevereinbarung vom April 2017 abgewiesen. Damit sind die Chancen gestiegen, dass sich Fresenius erfolgreich aus der Übernahme zurückziehen kann. Fresenius hatte die im April 2017 mit Akorn geschlossene Übernahmevereinbarung gekündigt, weil Akorn nach Auffassung von Fresenius mehrere Vollzugsvoraussetzungen nicht erfüllt habe. Akorn hat Berufung gegen das Urteil angekündigt.
Derweil hat der kalifornische Gouverneur Jerry Brown sein Veto gegen eine Gesetzesvorlage eingelegt. Eine Annahme hätte zu Belastungen bei Dialyseunternehmen geführt. Fresenius steigen um 8,2 Prozent und FMC 2,4 Prozent.
Fiat Chrysler einer der Gewinner von USMCA
Nach Einschätzung von Banca Akros ist Fiat Chrysler einer der großen Gewinner des Nafta-Handelsvertrags-Nachfolgers USMCA. Das USMCA beinhalte einen stärkeren Schutz geistigen Eigentums und schärfere Herkunftsregeln. Das Abkommen sei wichtig für Fiat Chrysler, da das Unternehmen zwei Werke in Kanada und zwei in Mexiko betreibe, heißt es. Derzeit produziere das Unternehmen rund 600.000 Fahrzeuge in jedem einzelnen Werk. Fiat Chrylser steigen 2,9 Prozent an der Mailänder Börse.
Im Blick stehen Aktien von Fluggesellschaften nach der neuerlichen Gewinnwarnung von Ryanair. Deren Aktien brechen um 12,1 Prozent ein. Für Easyjet geht es 4,8 Prozent tiefer, nachdem hier zusätzlich Bernstein die Aktien abgestuft hat. Im DAX verlieren Lufthansa 1,3 Prozent, in Paris Air France-KLM 4 und in London IAG 1,9. Ryanair hat unter anderem wegen der Streiks und des steigenden Ölpreises ihre Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2018/19 gesenkt.
Der Verkauf des Immobilien-Portfolios stützt Casino. Der Kurs gewinnt 1,7 Prozent. "Das passt in die Strategie und ist genau das, was der Markt erhofft hat", sagt ein Marktteilnehmer. Der finanziell angeschlagenen Casino spült der Verkauf 565 Millionen Euro in die Kasse. Übernommen werden die "Monoprix real-estate assets" laut Casino von einem "großen institutionellen Investor".
Einen Freudensprung von 5,6 Prozent bei Linde verursacht die Freigabe der Fusion mit Praxair durch China. Allerdings steht die US-Genehmigung noch aus. Sie soll bis zum 24. Oktober vorliegen. Die Wettbewerbshüter verlangen Verkäufe von Geschäftsteilen mit einem Umsatzvolumen von mehr als 3,7 Milliarden Euro.
Regierungsgipfel in Berlin zum Thema Diesel
Autowerte stehen mit der andauernden Diskussion um eine Lösung für die Euro-4- und Euro-5-Dieselfahrzeuge weiter im Blick. Mit Spannung blicken Marktteilnehmer daher auf das Ergebnis des Regierungsgipfels in Berlin am Abend. Angesichts der hohen Margen seien die von "Bild" genannten Umtauschprämien von 3.000 bis 10.000 Euro für die Autohersteller auf den ersten Blick aber attraktiv, heißt es im Handel. Die Automobilaktien im DAX steigen stärker als der Gesamtmarkt.
Bei Thyssenkrupp ist nach dem starken Kursanstieg der vergangenen Tage die Aufspaltung erst einmal weitgehend eingepreist. Die Aktien geben 3,5 Prozent nach. Auch die personellen Veränderungen seien nach den Entwicklungen aus der vergangenen Woche keine Überraschung mehr, heißt es.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.422,11 0,67 22,91 -2,34
Stoxx-50 3.073,27 0,17 5,33 -3,29
DAX 12.354,23 0,88 107,50 -4,36
MDAX 26.219,33 0,85 221,47 0,07
TecDAX 2.853,48 1,44 40,41 12,83
SDAX 11.989,65 1,06 126,15 0,86
FTSE 7.493,09 -0,23 -17,11 -2,31
CAC 5.515,04 0,39 21,55 3,81
Bund-Future 158,57 -0,33 1,52
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 7.35 Uhr Fr, 17.15 Uhr % YTD
EUR/USD 1,1607 -0,04% 1,1595 1,1621 -3,4%
EUR/JPY 132,23 +0,13% 132,05 131,96 -2,3%
EUR/CHF 1,1419 +0,30% 1,1373 1,1343 -2,5%
EUR/GBP 0,8877 -0,34% 0,8900 0,8909 -0,2%
USD/JPY 113,92 +0,17% 113,89 113,54 +1,1%
GBP/USD 1,3075 +0,30% 1,3027 1,3044 -3,2%
Bitcoin
BTC/USD 6.585,21 +0,1% 6.612,65 6.657,25 -51,8%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,53 -0,53 0,08
Deutschland 10 Jahre 0,49 0,47 0,06
USA 2 Jahre 2,82 2,80 0,93
USA 10 Jahre 3,07 3,06 0,66
Japan 2 Jahre -0,12 -0,12 0,02
Japan 10 Jahre 0,13 0,12 0,08
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 73,38 73,25 +0,2% 0,13 +25,7%
Brent/ICE 83,19 82,73 +0,6% 0,46 +31,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.188,76 1.192,40 -0,3% -3,64 -8,8%
Silber (Spot) 14,44 14,65 -1,4% -0,21 -14,7%
Platin (Spot) 819,35 816,25 +0,4% +3,10 -11,9%
Kupfer-Future 2,76 2,80 -1,4% -0,04 -17,7%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
October 01, 2018 10:07 ET (14:07 GMT)
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