06.03.2017 08:47:55

MÄRKTE EUROPA/Leichter - Dt. Bank mit Kapitalerhöhung im Fokus

   Von Thomas Leppert

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die Börsen in Europa werden zum Wochenstart mehrheitlich mit roten Vorzeichen erwartet. Nachdem die Indizes zuletzt bereits in den Konsolidierungsmodus übergegangen sind, fehlen auch am Montag die Impulse nach oben. Die Kapitalerhöhung der Deutschen Bank hat sich am Freitag bereits abgezeichnet, nun sind alle Details für die Neuaufstellung bekannt. Zudem ist der Deal zwischen PSA und Opel am Morgen veröffentlicht worden. Hier dürfte an der Börse vor allem darauf geachtet werden, wer die Pensionsverpflichtungen zahlt. Für etwas gestiegene Risikoaversion unter den Investoren sorgt, dass Nordkorea erneut Raketen abgefeuert und damit die Nachbarländer und die USA herausgefordert hat.

   In diesem Umfeld wird der Dax zunächst 0,4 Prozent leichter bei 11.984 Punkten erwartet, der Euro-Stoxx-50 sollte 0,2 Prozent im Minus starten. Der Euro handelt am Morgen knapp über der Marke von 1,06 Dollar. An der Börse wird fest damit gerechnet, dass die US-Notenbank in diesem Monat die Leitzinsen anheben wird. Auch JP Morgan geht nach den Aussagen von US-Notenbankpräsidentin Janet Yellen am Freitag von einer Zinserhöhung im März aus. Zuvor hatten die Analysten erst im Mai mit einer weiteren Zinsanhebung gerechnet.

   "Wir rechnen nun mit insgesamt drei Zinserhöhungen in diesem Jahr, nach zuvor zwei Zinsschritten", sagte der US-Ökonom der Bank, Michael Ferolies. Diese würden für März, Juni und September prognostiziert. Für das Jahr 2018 erwartet JP Morgan weiterhin zwei Zinserhöhungen. Der Dollar kann davon nicht mehr profitieren, vielmehr ist am Terminmarkt zu erkennen, dass die Dollar-Longs bereits geschlossen werden. Die übergeordnete Dollarschwäche wird im Handel mit eher zurückhaltenden Äußerungen Yellens zu künftigen Zinserhöhungen erklärt.

Die Deutsche Bank korrigiert ihren Kurs Unter den Einzelwerte zieht die Deutsche Bank die ganze Aufmerksamkeit auf sich. Die Bank korrigiert den Kurs und polstert ihre Kapitaldecke auf. Das Institut kündigte eine milliardenschwere Kapitalerhöhung sowie eine ganze Reihe von Maßnahmen an, mit denen es wieder in die Wachstumsspur zurückfinden will: Die Postbank will die Deutsche Bank nun doch behalten und in ihr Privat- und Firmenkundengeschäft integrieren. Beratungs- und Finanzierungsgeschäft, Kapitalmarktgeschäft sowie Transaktionsbank werden zusammengelegt.

   Nicht zuletzt will die Frankfurter Bank einen Teil der Vermögensverwaltung an die Börse bringen. Über all diese Maßnahmen ist bereits spekuliert worden. Insbesondere die Kapitalerhöhung war nie wirklich vom Tisch. Nun will sich die Deutsche Bank 8 Milliarden Euro am Kapitalmarkt besorgen. Geld braucht der DAX-Konzern, nicht zuletzt für die Integration der Postbank.

   Auf einen Kurseinbruch der Aktie richten sich Marktteilnehmer ein. "8 bis 9 Prozent Minus sollten nicht überraschen", sagt ein Händler. Auf den Kurs drücken sollte vor allem der niedrige Bezugspreis von 11,65 Euro für die neuen Aktien. "Damit dürfte das Bezugsverhältnis bei 2 zu 1 liegen", sagt der Händler. Den niedrigen Preis führt er darauf zurück, "dass das Institut die Kapitalerhöhung auf jeden Fall erfolgreich durchziehen will". Die Chance dafür sei hoch: "Wer Rang und Namen hat, ist nun auch dabei", sagt er mit Blick auf die begleitenden Banken. Am Morgen wird die Aktie der Deutschen Bank zunächst 9 Prozent schwächer gesehen.

   Die Analysten von S&P Global werten die Schritte der Bank positiv und heben das Kursziel auf 21 nach 19 Euro an. Die Kapitalerhöhung und die Entscheidung, die Postbank zu behalten, stellten einen klaren Richtungswechsel gegenüber der Strategie dar. Die beabsichtigte Veräußerung weiterer Vermögenswerte berge allerdings das Risiko einer zu großen Schrumpfung.

Aberdeen Asset Management und Standard Life vor möglicher Fusion Die Vermögensverwalter Aberdeen Asset Management und Standard Life bestätigten Gespräche über einen möglichen Zusammenschluss. Nach einem erfolgreichen Aktientausch entstünde einer der größten britischen Vermögensverwalter mit einer aktuellen Marktkapitalisierung von rund 11 Milliarden Pfund. Damit setzte sich die Konsolidierung in der Branche weiter fort, die durch den Wettbewerb mit den ETF-Anbietern wie Vanguard Group und Blackrock unter Zugzwang geraten ist. === DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17:50 EUR/USD 1,0602 -0,1% 1,0613 1,0553 EUR/JPY 120,55 -0,4% 121,05 120,92 EUR/CHF 1,0694 -0,1% 1,0701 1,0675 GBP/EUR 1,1590 +0,0% 1,1585 1,1603 USD/JPY 113,72 -0,3% 114,11 114,60 GBP/USD 1,2287 -0,0% 1,2290 1,2245 === Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

   DJG/thl/flf

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   March 06, 2017 02:17 ET (07:17 GMT)

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