17.09.2018 09:48:45
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MÄRKTE EUROPA/Leichter - Autoaktien und Linde drücken DAX
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Schwäche der Autoaktien und der Linde-Papiere prägt zu Wochenbeginn das Bild am deutschen Aktienmarkt. Der DAX fällt im frühen Handel um 0,5 Prozent auf 12.061 Punkte. Etwas besser sieht das Bild in Europa aus. Hier kommt der Euro-Stoxx-50 mit einem geringeren Minus von 0,2 Prozent davon. Für den DAX sind Marktteilnehmer erst einmal skeptisch: "Der Kampf um die 12.000er Marke geht in eine neue Runde", sagt Thomas Altmann von QC Partners.
Weltweit gebremst werden die Kurse vom Wiederaufflammen des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Laut Medienberichten könnte US-Präsident Donald Trump bereits am Montag neue Strafzölle auf chinesische Importe von 200 Milliarden Dollar ankündigen. Auch wenn die Zölle mit 10 Prozent etwas niedriger sein sollen als bisher kolportiert, plant China bereits Gegenmaßnahmen. Außerdem soll Peking nach der jüngsten Drohung mit dem Gedanken spielen, die anstehenden Handelsgespräche abzusagen, wie hochrangige US-Beamte sagten.
In Hongkong und Shanghai, aber auch in Seoul gaben die Börsen daraufhin kräftiger nach. In Tokio fand wegen eines Feiertags kein Handel statt. Vom Umfeld kommen kaum Impulse. Der Euro liegt mit 1,1635 Dollar in der Nähe des am Freitag deutlich ermäßigten Niveaus. Der Dollar hatte zum Wochenausklang Auftrieb von guten Konjunkturzahlen erhalten.
Druck auf Regierung wegen Dieselskandal nimmt zu - Baumot-Hausse
Im Fokus steht weiter der Autosektor. Mit einem Minus von 0,4 Prozent gehört der Sektorenindex zu den Verlierern unter den europäischen Branchenindizes. BMW geben 0,9 Prozent ab, Daimler 0,4 Prozent und VW 0,4 Prozent. Die Anzeichen verdichten sich, dass es doch zu Hardware-Nachrüstungen bei Dieselfahrzeugen kommen könnte - zumindest in Teilbereichen. CDU, SPD und Grüne haben Verkehrsminister Scheuer aufgefordert, die Automobilindustrie an den Kosten für die mögliche Nachrüstung zu beteiligen. Die Aktien von Baumot, einem Anbieter von Nachrüsttechnologie, gewinnen zeitweise fast 30 Prozent.
Von bereits existierenden oder drohenden Fahrverboten für ältere Diesel sind einem Bericht der Funke-Mediengruppe zufolge mindestens 1,3 Millionen Pkw in Deutschland betroffen. Nicht erfasst sind dem Bericht zufolge Diesel-Pkw, mit denen ihre Besitzer aus dem Umland in die Städte fahren. Um Diesel-Fahrverbote in weiteren Städten zu verhindern, hat Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) von der Autoindustrie nun "höchst attraktive Angebote" für Fahrer älterer Diesel verlangt. Ihnen müsste damit der Wechsel zu sauberen Autos ermöglicht werden.
Linde unter Druck - Bericht um hohe Auflagen
Größter DAX-Verlierer sind Linde. Der Kurs fällt um 3,1 Prozent. Händler verweisen auf einen Bericht der Online-Seite MLex, nach dem die US-Aufsichtsbehörde hohe Auflagen bei der Fusion mit Praxair verlangen soll.
Abwärts geht es auch mit Henkel. Der Kurs gibt um 1,4 Prozent nach. Bernstein hat Henkel auf "Marktperform" zurückgenommen von "Outperform". Die Analysten meinen, die "goldene Dekade" bei Henkel nähre sich dem Ende.
Vodafone legen um 0,8 Prozent zu. Wie die "FT" berichtet, erwägt das Mobilfunkunternehmen den Verkauf seines Telefonmastengeschäfts. Vodafone betreibe in Europa 110.000 Funkttürme. Der Wert werde auf rund 12 Milliarden Euro geschätzt. Hauptgrund soll der hohe Schuldenberg von Vodafone von mehr als 30 Milliarden Euro sein und Druck seitens des aktivistischen Investors Elliott. Ein Händler merkt an, dass ein Verkauf auch die Dividende sicherer machen würde. Der europäische Telekom-Index steigt um 0,5 Prozent.
H&M mit sehr guten Zahlen
Um 8 Prozent nach oben geht es mit H&M. Die Umsätze von H&M sind im dritten Quartal stärker als erwartet gestiegen. Die Analysten von Jefferies sehen Fortschritte bei der Digitalisierung, ein Bereich, in dem die Schweden bislang hinter den Wettbewerbern zurückgelegen hätten. Der Kurs des Wettbewerbers Inditex fällt um 1,3 Prozent.
Europas Banken führen mit einem Indexplus von 0,7 Prozent die Gewinnerliste an. Vor allem die Kurse italienischer Banken steigen. Für Unicredit geht es um 1,3 Prozent nach oben, Intesa steigen um 1,4 Prozent. Hintergrund ist die Entspannung am italienischen Anleihemarkt. Hier geht es mit den Renditen zu Wochenbeginn wieder kräftig nach unten, nachdem sie es am Freitag in die andere Richtung gegangen war. Die Anleger warten mit Spannung auf den Haushaltsentwurf der Regierung in Rom für 2019. Zuletzt hieß es aus Regierungskreisen, dass man sich an die Defizitregeln der EU halten wolle.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.341,40 -0,10 -3,23 -4,64
Stoxx-50 3.008,68 0,03 0,79 -5,32
DAX 12.072,77 -0,43 -51,56 -6,54
MDAX 26.257,42 -0,30 -79,66 0,22
TecDAX 2.892,46 -0,63 -18,37 14,37
SDAX 12.178,07 0,04 4,84 2,45
FTSE 7.298,55 -0,08 -5,49 -4,99
CAC 5.343,73 -0,17 -8,84 0,59
Bund-Future 159,17 -0,07 1,91
DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8:14 Fr, 17:12 % YTD
EUR/USD 1,1635 +0,05% 1,1632 1,1659 -3,2%
EUR/JPY 130,21 -0,05% 130,27 130,71 -3,7%
EUR/CHF 1,1236 -0,14% 1,1248 1,1269 -4,1%
EUR/GBP 0,8894 -0,02% 0,8891 0,8916 +0,0%
USD/JPY 111,92 -0,10% 111,98 112,12 -0,7%
GBP/USD 1,3083 +0,07% 1,3084 1,3077 -3,2%
Bitcoin
BTC/USD 6.481,42 -0,4% 6.501,58 6.461,62 -52,5%
ANLEIHERENDITEN aktuell Vortag YTD absolut
Deutschland 2 Jahre -0,54 -0,55 0,07
Deutschland 10 Jahre 0,45 0,45 0,02
USA 2 Jahre 2,78 2,78 0,89
USA 10 Jahre 2,99 3,00 0,58
Japan 2 Jahre -0,11 -0,11 0,02
Japan 10 Jahre 0,11 0,11 0,06
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 69,22 68,99 +0,3% 0,23 +17,9%
Brent/ICE 78,32 78,09 +0,3% 0,23 +22,7%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.196,23 1.193,61 +0,2% +2,62 -8,2%
Silber (Spot) 14,11 14,06 +0,4% +0,05 -16,7%
Platin (Spot) 795,25 795,05 +0,0% +0,20 -14,4%
Kupfer-Future 2,60 2,63 -1,0% -0,03 -22,2%
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/hru/gos
(END) Dow Jones Newswires
September 17, 2018 03:48 ET (07:48 GMT)
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Baumot (ex TWINTEC) | 0,00 | -25,00% | |
BMW AG | 77,20 | 1,21% | |
Daimler AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 13,50 | 0,00% | |
Henkel AG & Co. KGaA (spons. ADRs) | 18,10 | 1,12% | |
Henkel KGaA St. | 73,25 | 0,96% | |
Henkel KGaA Vz. | 83,20 | 1,02% | |
Hennes & Mauritz AB (H & M, H&M) | 12,75 | -1,16% | |
Inditex S.A. (Industria de Diseno Textil) | 49,16 | 0,39% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 55,28 | 0,36% | |
Vodafone Group PLC (spons. ADRs) | 8,10 | -1,22% | |
Vodafone Group PLC | 0,82 | -0,29% | |
Volkswagen (VW) AG Vz. | 93,34 | 0,43% | |
Volkswagen (VW) St. | 95,45 | 0,85% |
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