06.05.2015 19:14:48

MÄRKTE EUROPA/Leichte Gewinne nach Berg- und Talfahrt

   Von Manuel Priego Thimmel

   FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen haben nach dem Ausverkauf des Vortages am Mittwoch Stabilisierungsansätze gezeigt. Der Euro-Stoxx-50 stieg 0,3 Prozent auf 3.558 Punkte. Für den Dax ging es nach starken Schwankungen 0,2 Prozent auf 11.350 Zähler nach oben - das Tageshoch lag bei 11.458 Punkten, das -tief bei 11.240. Die Stimmung der Anleger bleibt angeschlagen. Die Serie schwacher US-Konjunkturdaten setzte sich mit dem ADP-Arbeitsmarktbericht fort. Auch warnte US-Notenbankgouverneurin Janet Yellen erneut vor der recht hohen Bewertung an den Aktienmärkten.

   Etwas stützend für das Sentiment wirkten positiv ausgefallene Einkaufsmanagerindizes (PMI) aus dem europäischen Dienstleistungssektor. In Italien stieg der Service-PMI im April auf 53,1 von 51,6 Punkten im Vormonat. In Spanien erhöhte er sich sogar auf 60,3. Damit liegt das Wachstum bei den ehemaligen Sorgenkindern in Südeuropa wieder deutlich oberhalb der Expansionsschwelle. "Besonders eindrucksvoll fiel der Anstieg in Spanien aus, dort erreichte der Service-Index den höchsten Stand seit 2006", hieß es von der Helaba.

   Weiter genau verfolgt wurde die Entwicklung am Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen hatte sich zuletzt von 0,16 auf 0,59 Prozent nahezu vervierfacht. Zum Börsenschluss lag sie bei 0,58. "Es droht die Gefahr, dass die Europäische Zentralbank ihr Anleihekaufprogramm frühzeitig einstellt", begründete Jasper Lawler von CMC Markets den Ausverkauf bei Euro-Anleihen. Denn eine steigende Inflation einerseits und eine anziehende Konjunktur andererseits spielten der Euro-Notenbank in die Karten.

   Daher wertete am Devisenmarkt der Euro zum US-Dollar weiter auf und stieg auf 1,1333 nach einem Tagestief von 1,1175. Zusätzlich stützend wirkten nicht nur die steigenden Renditen bei Bundesanleihen, die den Zinsabstand zu den USA verringern. Mit den schwachen ADP-Daten erhielten zudem die Zinserhöhungsfantasien in den USA einen weiteren Dämpfer. Viele Anleger sind auf fallende Euro-Kurse positioniert. Der zuletzt starke Anstieg der Einheitswährung hat sie auf dem falschen Fuß erwischt und somit Eindeckungsbedarf ausgelöst.

   Am Pariser Aktienmarkt verloren Societe Generale 2,3 Prozent. Die Bank hat im ersten Quartal im Geschäft mit festverzinslichen Papieren schwächer abgeschnitten als erwartet. Alstom-Aktien stiegen nach Quartalsausweis des Kraftwerksbauers um 1,7 Prozent. Der niederländische Postdienstleister PostNL legte deutlich unter Erwartung liegende Geschäftszahlen vor. Die Börse quittierte das mit einem Aktienminus von 2,4 Prozent.

   Mit Aufschlägen von 0,9 Prozent reagierten GlaxoSmithKline auf die Veröffentlichung der Quartalszahlen. Diese fielen zwar nur im Rahmen der Erwartungen aus. Positiv wurde im Handel allerdings die Dividendenzusage des Pharmakonzerns gewertet. Im vierten Quartal 2015 wird zudem eine Sonderdividende fällig, die in Summe 1 Milliarde Pfund Sterling betragen soll. Auch will GlaxoSmithKline die Synergien aus dem Kauf der Novartis-Impfsparte früher als erwartet erzielen.

   Trotz insgesamt guter Geschäftszahlen verloren BMW 2,5 Prozent. Die Umsatzdynamik in China war im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig. Bernstein sprach von "signifikant negativen" Nachrichten. Die Profitabilität von BMW hänge in hohem Maße von China ab. Allianz stiegen dagegen nach einem starken Zahlenausweis um 2,4 Prozent. Sowohl das Nettoergebnis als auch das operative Ergebnis fielen besser als erwartet aus.

   VW verloren 3,4 Prozent oder 7,70 Euro auf 220,80 Euro. Die Wolfsburger schütteten 4,86 Euro je Vorzugsaktie an die Anleger aus. Ohne diesen Dividendenabschlag wäre das Minus also deutlich geringer ausgefallen. Gegen den Trend zogen die Titel des Roboterherstellers KUKA nach sehr guten Geschäftszahlen um 5,2 Prozent an. Baader-Helvea sprach von einem ausgesprochen starken Start ins Geschäftsjahr 2015.

   Enttäuschung herrschte bei den Anlegern über Puma vor. Der Life-Style-Konzern stellte niedrigere Gewinne in Aussicht, das drückte den Kurs um 6,4 Prozent nach unten. Equinet senkte darauf die Aktie auf "Verkaufen". Die Bruttomarge sei durch ungünstige Wechselkurstrends und operative Kosten, insbesondere höhere Marketingausgaben, belastet worden. Der Börsenstart des Online-Händlers windeln.de missglückte gründlich: Die Aktie schloss mit 15,17 Euro 18 Prozent unter Ausgabepreis.

=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.558,03 +11,47 +0,3% +13,1% Stoxx-50 3.382,78 -18,70 -0,5% +12,6% Stoxx-600 388,68 -2,33 -0,6% +13,5% XETRA-DAX 11.350,15 +22,47 +0,2% +15,8% FTSE-100 London 6.933,74 +6,16 +0,1% +5,6% CAC-40 Paris 4.981,59 +7,52 +0,2% +16,6% AEX Amsterdam 478,15 -4,46 -0,9% +12,6% ATHEX-20 Athen 244,71 +7,53 +3,2% -7,6% BEL-20 Brüssel 3.589,00 -11,20 -0,3% +9,2% BUX Budapest 22.850,53 +261,91 +1,2% +37,4% OMXH-25 Helsinki 3.274,34 -14,17 -0,4% +9,6% ISE NAT. 30 Istanbul 100.252,73 -1245,59 -1,2% -5,6% OMXC-20 Kopenhagen 947,92 -10,27 -1,1% +27,3% PSI 20 Lissabon 6.053,70 -19,07 -0,3% +25,8% IBEX-35 Madrid 11.163,60 +48,00 +0,4% +8,6% FTSE-MIB Mailand 22.659,85 +83,50 +0,4% +19,2% RTS Moskau 1.066,19 -6,74 -0,6% +34,8% OBX Oslo 584,50 -2,38 -0,4% +11,6% PX Prag 1.016,70 -8,70 -0,8% +7,4% OMXS-30 Stockholm 1.584,18 -11,31 -0,7% +8,2% WIG-20 Warschau 2.524,54 +16,59 +0,7% +9,0% ATX Wien 2.571,26 -12,67 -0,5% +19,0% SMI Zürich 8.888,92 -135,46 -1,5% -1,1%

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8.30 Uhr Di, 18.11 Uhr EUR/USD 1,1329 0,78% 1,1241 1,1192 EUR/JPY 135,44 0,57% 134,67 134,05 EUR/CHF 1,0387 -0,05% 1,0391 1,0355 USD/JPY 119,55 -0,22% 119,82 119,80 GBP/USD 1,5232 0,06% 1,5223 1,5192 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@dowjones.com

   DJG/mpt/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   May 06, 2015 12:43 ET (16:43 GMT)

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