13.12.2024 08:04:38

Weniger Führungsebenen: Evonik stellt Geschäftsbereiche neu auf

ESSEN (dpa-AFX) - Der Chemiekonzern Evonik strafft im Zuge seines Umbaus die Konzernstruktur und -führung. Die einzelnen Geschäftsbereiche der Sparten Specialty Additives, Nutrition & Care sowie Smart Materials werden zum 1. April 2025 in den zwei neuen Sparten Custom Solutions und Advanced Technologies aufgehen, teilte der MDAX-Konzern am Freitag mit. Evonik-Chef Christian Kullmann erhofft sich davon eine klarere strategische Ausrichtung und Ressourcenallokation. Durch den Schritt fällt auch eine Führungsebene im Konzern weg, denn die einzelnen Geschäftsbereiche sollen künftig von Vorstandsmitgliedern geführt werden. Die Essener hatten einen Organisationsumbau schon vor einiger Zeit angekündigt. Das Unternehmen soll dadurch insgesamt schneller und schlanker werden; Kosten sollen sinken.

Die Geschäfte im Segment Custom Solutions sieht Evonik eher in Nischenmärkten mit spezifischen Produkten für die Kunden. Dazu zählen etwa Additive für Lacke und Beschichtungen sowie Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie. Die Sparte Advanced Technologies soll sich im Wettbewerb vor allem durch im Vergleich niedrige Kosten behaupten. Gebündelt sind hier etwa Hochleistungskunststoffe und Wasserstoffperoxid. Bei Sparten erzielen - auf aktueller Basis - einen Jahresumsatz von jeweils rund 6 Milliarden Euro, wie es weiter hieß.

Die Führung der Geschäfte von Custom Solutions soll Lauren Kjeldsen (51) übernehmen, die noch an der Spitze der Sparte Smart Materials steht. Die aktuelle Leiterin der Sparte Specialty Additives, Claudine Mollenkopf (58) soll künftig die Bereiche von Advanced Technologies führen. Beide werden zum 1. April kommenden Jahres in den Konzernvorstand berufen, der dann aus drei Frauen und zwei Männern bestehen wird.

Evonik hatte die Pläne für eine neue, schlankere Konzernstruktur mit weniger Management-Ebenen vor Längerem umrissen. Im März des laufenden Jahres hieß dann, dass bis zu 2.000 von insgesamt rund 33.000 Stellen wegfallen sollen, rund 1.500 davon in Deutschland. Die jährlichen Kosten sollen nach Abschluss des Programms im Jahr 2026 um rund 400 Millionen Euro niedriger liegen als davor./mis/nas

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