28.05.2019 09:45:43

MÄRKTE EUROPA/Leichte Abgaben - Italien weiter im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Europas Börsen sind am Dienstag wenig verändert in den Handel gestartet. Die Signale von der Nachrichtenseite sind uneinheitlich und lassen diverse Interpretationen zu. So hat sich US-Präsident Donald Trump zuversichtlich hinsichtlich eines Handelsabkommens mit Japan geäußert, die Kommentare mit Blick auf China sind aber weniger präzise. Aus China selbst ist eher Kritik zu hören, dass die US-Forderungen in Wirklichkeit eine immer stärkere Einmischung in innere Angelegenheiten sind und Kerninteressen einer staatsgelenkten Wirtschaft berühren.

Die USA verkomplizierten damit die Lage und machten eine schnelle Einigung beim Thema Zölle immer unwahrscheinlicher, heißt es im Handel. Für die globalen Aktien sei dies negativ und könnte eine Baisse einleiten. Dazu passend legen auch die Rentenmärkte immer kräftiger zu. Sowohl in den USA als auch in Deutschland flacht die Zinskurve weiter ab und sendet damit Rezessionssignale. Auf Unternehmensseite ist die Nachrichtenlage derweil dünn.

Der DAX gewinnt im frühen Geschäft 0,1 Prozent auf 12.078 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es dagegen um 0,1 Prozent auf 3.362 Punkte nach unten. Der Bankensektor führt die Verliererliste an mit einem Minus von 0,8 Prozent. Unicredit verlieren kräftiger und geben 2,2 Prozent ab. Der italienische Anleihenmarkt steht weiter unter Druck. Nach den Europawahlen geht Lega-Chef Salvini auf Konfrontationskurs mit Brüssel. Die EU könnte derweil Anfang Juni ein neues Defizitverfahren gegen das überschuldete Land starten.

Massive Anpassungen in den MSCI-Indizes

Die Änderungen der MSCI-Indizes könnten am Abend noch für kräftige Kursbewegungen sorgen. Mit einem globalen Volumen von rund 96 Milliarden Dollar stehe die größte Umschichtung in der Geschichte an, sagt ein Händler. Es gebe weltweit 87 Neuaufnahmen und 11 Herausnahmen allein in den großen MSCI-Indizes und hunderte von Änderungen in den kleineren Indizes. Rund 41 Prozent des Volumens würden dabei auf Amerika entfallen, auf die EMEA-Region mit Europa rund 28 Prozent.

In Deutschland rücken damit Eckert & Ziegler in den Fokus, die in den MSCI Small Cap Index aufgenommen werden. Knorr-Bremse und Carl Zeiss Meditec dürften in den MSCI Deutschland kommen, Prosieben und Osram entfallen dagegen. Wirksam werden die Änderungen zum Schlusskurs am Abend.

Positiv für Vivendi (plus 0,9 Prozent) wertet ein Händler den Kauf des Pay-TV-Senders M7 in Luxemburg. Damit baue man die Präsenz von Canal+ weiter aus. Der Kaufpreis von etwas über 1 Milliarde Euro sei in Ordnung, man gewinne rund 20 Millionen potenzielle Zuschauer hinzu. "Das dürfte positiv ankommen, da gerade eben erst bei den Geschäftszahlen kritisiert wurde, dass das Pay-TV-Geschäft auf dem Heimatmarkt rückläufig ist", sagt ein Händler.

SAS werden nach Zahlen verkauft

Für SAS geht es im frühen Handel um 4,7 Prozent nach unten. Die Skandinavier haben nicht nur einen höheren Verlust als erwartet ausgewiesen, sondern auch ihren Ausblick gesenkt. Die Aktien von Neopost springen in Paris um 6,4 Prozent. Die Zahlen des Post-Ausstatters zum ersten Quartal sind deutlich besser als befürchtet ausgefallen. Vor allem das organische Wachstum von 2,9 Prozent kommt gut an, dazu wurde auch an der Prognose für das Gesamtjahr nicht gerüttelt.

Windeln.de legen nach Zahlen 2,8 Prozent zu. Diese werden im Handel als in Ordnung beschrieben. Unwohl fühlen sich die Händler aber angesichts der hohen Abhängigkeit vom chinesischen Markt, was allerdings keinen Belastungsfaktor für das Papier darstellt.

Mit Elan ist derweil der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis (plus 2,0 Prozent) in das Jahr gestartet. Positiv wird an der Börse die Entwicklung der EBITDA-Marge gewertet, die um 6,5 Prozentpunkte auf gut 75 Prozent zulegte. Gegenüber den Wettbewerbern biete die Aktie eine attraktive Bewertung, heißt es.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.362,16 -0,06 -1,88 12,02

Stoxx-50 3.112,49 -0,04 -1,20 12,77

DAX 12.078,25 0,06 7,07 14,39

MDAX 25.285,36 0,20 51,30 17,13

TecDAX 2.868,75 0,18 5,28 17,08

SDAX 11.054,25 -0,07 -7,76 16,25

FTSE 7.302,39 0,34 24,66 8,17

CAC 5.339,47 0,06 3,28 12,87

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,15 -0,02 -0,39

US-Zehnjahresrendite 2,29 -0,03 -0,39

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 8:07 Uhr Mo, 17.39 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1180 -0,12% 1,1184 1,1193 -2,5%

EUR/JPY 122,35 -0,17% 122,49 122,60 -2,7%

EUR/CHF 1,1232 -0,04% 1,1230 1,1240 -0,2%

EUR/GBP 0,8825 -0,02% 0,8821 0,8832 -1,9%

USD/JPY 109,44 -0,05% 109,52 109,53 -0,2%

GBP/USD 1,2668 -0,11% 1,2678 1,2673 -0,7%

Bitcoin

BTC/USD 8.737,25 -0,90% 8.725,75 8.870,00 +134,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 58,92 59,24 +0,5% 0,29 +24,6%

Brent/ICE 69,78 70,11 -0,5% -0,33 +26,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.283,09 1.285,20 -0,2% -2,12 +0,0%

Silber (Spot) 14,52 14,59 -0,5% -0,07 -6,3%

Platin (Spot) 809,74 808,50 +0,2% +1,24 +1,7%

Kupfer-Future 2,71 2,72 +0,3% +0,01 +2,6%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

May 28, 2019 03:46 ET (07:46 GMT)

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Carl Zeiss Meditec AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh 46,40 2,20% Carl Zeiss Meditec AG  Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh
Carl Zeiss Meditec AG 47,52 2,81% Carl Zeiss Meditec AG
Eckert & Ziegler 45,28 5,45% Eckert & Ziegler
ENCAVIS AG 17,42 0,00% ENCAVIS AG
Knorr-Bremse 71,45 3,18% Knorr-Bremse
Neopost S.A. 18,44 -0,22% Neopost S.A.
OSRAM AG 51,80 0,00% OSRAM AG
ProSiebenSat.1 Media SE 5,18 0,88% ProSiebenSat.1 Media SE
SAS AB 0,00 -91,30% SAS AB
UniCredit S.p.A. 38,94 1,33% UniCredit S.p.A.
Vivendi S.A. 2,60 2,08% Vivendi S.A.
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