04.04.2016 10:27:49

MÄRKTE EUROPA/Kurseinbruch bei französischen Telekomwerten

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Kaum verändert sind Europas Aktienmärkte in die neue Börsenwoche gestartet. Damit zeigt sich der breite Markt unbeeindruckt vom Kurseinbruch der französischen Telekomwerte. Dort ist die Fantasie auf eine Konsolidierung des Sektors gewichen. Stützend für den Gesamtmarkt wirkt indes die scharfe Erholung in den USA vom Freitagabend. Die US-Futures stabilisieren sich nahe ihrer Zweiwochenhochs.

   Auch im Dax wird auf die verbesserte technische Situation verwiesen. "Der DAX ist am Freitag im späten Handel zumindest in die Handelsspanne zurückgekehrt", sagt ein Händler. Deren unterer Rand verlaufe bei 9.750 Punkten. Damit seien auch Versuche gescheitert, Anschlussverkäufe zu provozieren, was als Zeichen von Stärke des deutschen Aktienmarktes zu werten sei. Der DAX gewinnt 0,1 Prozent auf 9.801 Zähler, der Euro-Stoxx-50 steigt ebenfalls um 0,1 Prozent - auf 2.955 Punkte.

Kurseinbruchs bei Frankreichs Telekomwerten Für einen Kurseinbruch bei Frankreichs Telekom-Aktien sorgt das Ende der M&A-Fantasie. Die Gespräche zwischen Orange und Bouygues über einen Kauf von Bouygues Telecom sind gescheitert. Damit zerschlagen sich auch Hoffnungen auf eine Konsolidierung des Sektors, von dem man sich ein Ende der Margen drückenden Preiskämpfe erwartet hatte. Bouygues brechen um 15 Prozent ein, Altice um 16 Prozent, Iliad und Numericable um 13 Prozent und Orange um 5,3 Prozent.

   Die Analysten von Goldman Sachs bezeichnen das Ende der Übernahmeverhandlungen zwischen Orange und Bouygues über den Kauf von Bouygues Telecom und damit auch einer Konsolidierung des französischen Telekom-Sektors als "sehr negativ". "Da der Markt mit hoher Wahrscheinlichkeit auf einen Vollzug des sehr wertsteigernden Geschäfts gesetzt hat, erwarten wir, dass die Nachricht schwer auf den Aktien am Montag lasten wird", warnten die Analysten bereits vor Börsenbeginn.

   Eine Konsolidierung hätte jedoch einen Wert von 10 bis 20 Milliarden Euro schaffen können, der sich dann auf die drei verbliebenen Mobilfunkbetreiber aufgeteilt hätte. Als Folge der gescheiterten Gespräche könne es nun kurzfristig zu aggressiven Preiskämpfen kommen. Als Konsequenz behalten die Analysten ihre Kauf-Empfehlung nur für Orange bei, nehmen jedoch das Kursziel "Under Review.". Kursziele und Einstufungen sämtlicher anderer französischer Telekomwerte würden nun aber überprüft. Dazu zählen Altice, Numericable, Bouygues und Iliad.

   Andere europäische Telekom-Titel wie BT Group, Deutsche Telekom und Telecom Italia notieren nur bis zu 1 Prozent im Minus, "weil das eine rein innerfranzösische Angelegenheit ist", sagt ein Händler. Der Sektor-Index der Branche fällt daher nur 1,6 Prozent.

US-Absätze schlechte Vorlage für deutsche Autobauer Mit Kursschwäche reagiert auch der deutsche Automobilsektor auf stark rückläufige Absatzzahlen in den USA. Bei BMW habe sich der Rückgang mit 13,3 Prozent noch beschleunigt im Vergleich zum Januar (-4%) und Februar (-12,4%). BMW fallen daher 1,3 Prozent. Auch Mercedes-Benz habe mit einem Minus von 3,6 Prozent schwächer abgeschnitten als der Gesamtmarkt. "Das bedeutet weitere Marktanteilsverluste und Druck, die Kaufanreize zu Lasten der Margen zu erhöhen", sagt ein Händler. VW leide derweil nach wie vor unter "Dieselgate". Daimler und VW verlieren je 0,6 Prozent, BMW 1,2 Prozent.

   RWE profitieren von einer Hochstufung durch die Societe Generale auf "Kaufen" und steigen um 2,1 Prozent. EON notieren unverändert. Philips verlieren 1,2 Prozent nach Presseberichte, wonach sich mit dem Beteiligungsunternehmen Melrose ein Interessent aus dem Bieterkreis für die Beleuchtungssparte zurückgezogen habe. Wirecard notieren 0,5 Prozent tiefer trotz der Mitteilung, dass Goldman Sachs ihren Anteil an dem Zahlungsdienstleister auf über 5 Prozent aufgestockt hat.

   Am Nachmittag steht dann der Auftragseingang in den USA im Februar im Blick. Allerdings dürfte er kaum positive Impulse für den Aktienmarkt liefern, da die bereits veröffentlichten Aufträge für langlebige Wirtschaftsgüter für diese Komponente einen Rückgang von 2,8 Prozent ausgewiesen hatten. Beim Auftragseingang wird mit einem Minus von 1,6 Prozent gerechnet.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.954,15 0,03 0,87 -9,59 Stoxx-50 2.749,09 0,10 2,87 -11,33 DAX 9.794,83 0,00 0,19 -8,83 MDAX 20.204,73 0,05 9,18 -2,74 TecDAX 1.644,76 0,20 3,33 -10,16 SDAX 8.804,95 0,06 5,43 -3,23 FTSE 6.161,05 0,24 15,00 -1,30 CAC 4.320,04 -0,05 -2,20 -6,84 Bund-Future 163,65% -8 5,05

DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.29 Fr, 18.00 Uhr % YTD EUR/USD 1,1373 -0,13% 1,1388 1,1380 +4,7% EUR/JPY 126,92 +0,08% 126,82 127,56 -0,5% EUR/CHF 1,0917 -0,01% 1,0918 1,0913 +0,4% GBP/EUR 1,2490 +0,02% 1,2488 1,2483 -8,0% USD/JPY 111,61 +0,21% 111,38 112,08 -4,9% GBP/USD 1,4208 -0,11% 1,4223 1,4203 -3,7%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 36,34 36,79 -1,22 -0,45 -9,1% Brent/ICE 38,29 38,67 -0,98 -0,38 -5,5%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.217,47 1.222,30 -0,4% -4,82 +14,8% Silber (Spot) 14,97 15,05 -0,5% -0,08 +8,4% Platin (Spot) 950,35 954,61 -0,4% -4,26 +6,6% === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/flf

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   April 04, 2016 03:57 ET (07:57 GMT)

   Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 03 57 AM EDT 04-04-16

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