16.04.2015 18:48:48
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MÄRKTE EUROPA/Katerstimmung nach Börsenparty
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Gewinnmitnahmen haben das Geschäft an Europas Börsen am Donnerstag geprägt. Zum einen sorgte die weiter steigende Wahrscheinlichkeit eines griechischen Staatsbankrotts für eine gewisse Unsicherheit an den Märkten. Laut der Financial Times hat das Land beim IWF um Aufschub für die Rückzahlung der am Freitag fälligen Kredittranche gebeten. Zuvor hatten bereits die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonität des Krisenstaates abgestuft. Zum anderen mehren sich die Anzeichen, dass es - technisch bedingt - an den Börsen zu einer etwas größeren Korrektur kommen könnte.
Der Euro-Stoxx-50 verlor 1,4 Prozent auf 3.752 Punkte, für den Dax ging es als europäisches Schlusslicht gar um 1,9 Prozent auf 11.999 Zähler nach unten. Einige Teilnehmer setzten darauf, dass sich der Ausbruch über die vergangenen Hochs um 12.200 im DAX als Fehlsignal erweisen wird. "Bisher konnte der DAX nach neuen Höchstständen mehr oder weniger zuverlässig immer an seinen letzten Hochs wieder nach oben drehen", so ein Händler. Sollte sich der Fehlausbruch bestätigen, könnte der DAX eine ausgeprägtere Korrektur ausbilden.
Die Börse Athen schaffte trotz der neuen Schlagzeilen sogar ein Plus von 0,6 Prozent. Der Index ist hochvolatil und steht in der Nähe der Tiefs. Die Zinsen zehnjähriger griechischer Papiere stiegen dagegen um 70 Basispunkte auf 12,43 Prozent. Aber auch Marktzinsen an den spanischen und italienischen Bondmärkten zogen etwas an, was auf einen gewissen Stress an den Finanzmärkten sprach. Zugleich setzte sich die Flucht in den vermeintlich sicheren Hafen Bundesanleihen fort. Hier ging es mit der Rendite um 2 Basispunkte auf 0,09 Prozent nach unten.
An den Devisenmärkten zog der Euro auf 1,0729 Dollar an. Dies spricht dafür, dass ein "Grexit" schon lange nicht mehr die Ängste bei den Anlegern auslöst, wie dies zum Höhepunkt der Schuldenkrise in der Eurozone der Fall gewesen war. Einige Analysten sind sogar der Meinung, dass ein Ausscheiden Griechenlands die Eurozone und damit übergeordnet die Einheitswährung stärkte. Daneben haben auch am Donnerstag Wirtschaftsdaten aus den USA nicht wirklich überzeugt, was den Dollar schwächte.
Der französische Automobilzulieferer Faurecia hat laut der Credit Suisse im ersten Quartal erheblich von positiven Wechselkursen profitiert. Der Aktienkurs stieg um 3,1 Prozent und dürfte damit zumindest teilweise auch für die Kursgewinne von Renault und Peugeot verantwortlich gewesen sein. Das Umsatzwachstum von Faurecia in der NAFTA-Region habe mit 4 Prozent die Markterwartungen von 2 Prozent übertroffen, hieß es im Handel.
Peugeot gewannen 1,6 Prozent und Renault 2,9 Prozent. Die Autotitel im DAX wurden dagegen verkauft. VW verloren 2,1 Prozent. Bei VW warteten die Anleger auf Nachrichten von der Sondersitzung von Mitgliedern des Volkswagen-Aufsichtsrats. Nach Informationen von Dow Jones Newswires berieten die Volkswagen-Aufseher am Donnerstag über die künftige Führung von Europas größtem Autokonzern - und damit über die Zukunft von VW-Chef Martin Winterkorn. Der Branchenindex büßte 0,7 Prozent ein.
Bewegung gab es im Bausektor. Mit Eurocement beansprucht Holcim-Großaktionär einen Sitz im Aufsichtsrat für sich nach einer Fusion von Holcim mit Lafarge. "Das ist ein starkes Zeichen, dass die Schweizer die Fusion trotz vieler Bedenken letztlich doch durchziehen", sagte ein Händler. Eurocement hält 10,8 Prozent an Holcim und war lange Zeit kein Freund einer Fusion. Holcim stiegen um 0,6 Prozent und Lafarge erhöhten sich um 2,4 Prozent.
Sowohl Unilever als auch Airbus stiegen auf neue Allzeithochs. Bei Unilever überraschten die Quartalszahlen positiv. Bei Airbus soll das Aktienrückkaufprogramm erweitert werden. Unilever gewannen 2,4 Prozent, für Airbus ging es um 2,1 Prozent aufwärts.
In der zweiten Reihe des deutschen Marktes stiegen Zalando-Papiere mit guten vorläufigen Ergebnissen um 16,3 Prozent. Deutsche Annington verloren 1,2 Prozent. Laut Händlern hat sich der Staatsfonds von Abu Dhabi komplett aus dem Immobilienunternehmen verabschiedet. Rhön Klinikum stiegen nach Ankündigung einer deutlich erhöhten Dividende für das abgelaufene Jahr um 2,3 Prozent.
Europäische Schlussstände von Donnerstag, den 16. April 2015:
=== Index Schluss- Entwicklung Entwicklung Entwicklung stand absolut in % seit Jahresbeginn Euro-Stoxx-50 3.752,25 -51,30 -1,3% +19,3% Stoxx-50 3.564,40 -27,07 -0,8% +18,7% Stoxx-600 410,93 -3,13 -0,8% +20,0% XETRA-DAX 11.998,86 -232,48 -1,9% +22,4% FTSE-100 London 7.060,45 -36,33 -0,5% +7,5% CAC-40 Paris 5.224,49 -29,86 -0,6% +22,3% AEX Amsterdam 504,38 -3,05 -0,6% +18,8% ATHEX-20 Athen 222,39 +1,40 +0,6% -16,0% BEL-20 Brüssel 3.859,43 -35,59 -0,9% +17,5% BUX Budapest 21.900,53 -177,11 -0,8% +31,7% OMXH-25 Helsinki 3.626,96 -10,24 -0,3% +21,4% ISE NAT. 30 Istanbul 100.507,31 +1440,02 +1,5% -5,3% OMXC-20 Kopenhagen 983,59 -11,19 -1,1% +32,1% PSI 20 Lissabon 6.294,69 -153,83 -2,4% +28,0% IBEX-35 Madrid 11.611,70 -166,70 -1,4% +13,0% FTSE-MIB Mailand 23.610,81 -419,73 -1,7% +24,2% RTS Moskau 1.056,29 +3,96 +0,4% +33,6% OBX Oslo 599,18 -1,46 -0,2% +14,4% PX Prag 1.056,75 +5,95 +0,6% +11,6% OMXS-30 Stockholm 1.690,93 -19,68 -1,2% +15,5% WIG-20 Warschau 2.503,65 +28,32 +1,1% +8,1% ATX Wien 2.634,99 -15,99 -0,6% +22,0% SMI Zürich 9.398,60 -29,95 -0,3% +4,6%DEVISEN zuletzt +/- % Do, 08.25 Uhr Mi, 17.36 Uhr EUR/USD 1,0725 0,37% 1,0685 1,0610 EUR/JPY 127,88 0,32% 127,47 126,42 EUR/CHF 1,0293 -0,14% 1,0307 1,0305 USD/JPY 119,24 -0,05% 119,30 119,15 GBP/USD 1,4905 0,51% 1,4829 1,4786 === Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/flf
(END) Dow Jones Newswires
April 16, 2015 12:18 ET (16:18 GMT)
Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 12 18 PM EDT 04-16-15
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RHÖN-KLINIKUM AG | 14,50 | 1,40% | |
Unilever PLCShs Sponsored American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 55,00 | -0,90% | |
Volkswagen (VW) St. | 97,10 | 0,57% | |
Vonovia SE (ex Deutsche Annington) | 29,16 | -0,58% | |
Zalando | 35,72 | -0,11% |
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