04.04.2018 12:58:43
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MÄRKTE EUROPA/Handelskonflikt schickt DAX unter 11.800 Punkte
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Der sich ausweitende Handelskonflikt zwischen den USA und China setzt Europas Börsen am Mittwochmittag schwer zu. China hat auf die jüngsten US-Strafzölle reagiert und Gegenmaßnahmen angekündigt. Damit droht eine Eskalation des Konflikts. Für die deutsche Wirtschaft ist die Entwicklung fatal, sind doch sowohl die USA als auch China wichtige Handelspartner. Der DAX fällt zeitweise unter 11.800 Punkte und verliert aktuell 1,6 Prozent auf 11.812 Punkte - bis zum Jahrestief bei 11.727 ist es nicht mehr fern. Der Euro-Stoxx-50 hält sich mit Abgaben von 1,3 Prozent auf 3.305 besser.
Die USA haben eine vorläufige Liste mit chinesischen Importwaren vorgelegt, die mit Strafzöllen belegt werden sollen. Betroffen sind rund 1.300 Produkte, darunter Elektronikprodukte, Flugzeugteile, Medikamente, Maschinen und andere Güter. China hat sofort reagiert und eine Liste mit 106 Produkten veröffentlicht, auf die zukünftig ein Strafzoll von 25 Prozent erhoben werden soll. Die Zölle summieren sich auf 50 Milliarden Dollar. Das chinesische Wirtschafsministerium erklärte, mit den Gegenmaßnahmen auf die US-Zölle zu reagieren, die eine offensichtliche Verletzung der WTO-Regeln darstellten.
Boeing geben vorbörslich nach
Eines der Opfer der chinesischen Ankündigung sind Boeing. Die Aktie verliert vorbörslich über 5 Prozent. "Die veraltete US-Stahlindustrie kann die hochwertigen Stähle für die US-Luftfahrt oft nicht herstellen und muss sie importieren, daher verteuert sich der Einkauf für Boeing", sagt ein Händler: "Airbus fertigt dagegen einfach zu den bisherigen Kostenstrukturen weiter." Die Airbus-Aktie hält sich denn auch mit Abschlägen von 0,8 Prozent besser.
Die Aktie des britischen Werberiesen WPP gehört mit einem Minus von 1,9 Prozent zu den größeren Verlierern in Europa. Das Unternehmen soll Informanten zufolge wegen persönlichen Fehlverhaltens gegen den langjährigen CEO Martin Sorell eine Untersuchung eingeleitet haben. Leicht positiv und damit kursstützend wird an der Börse aber gesehen, dass der seit längerem anstehende Generationenwechsel an der Spitze des Konzerns damit angeschoben sein dürfte.
Softbank-Beteiligung an Swiss Re kleiner als gedacht
Die Aktie des schweizerischen Rückversicherers Swiss Re hat in diesem Jahr bereits mehrfach von Meldungen profitiert, wonach sich die japanische Technologieholding Softbank an den Schweizern beteiligt. Nun entweicht etwas Fantasie, was den Umfang der Beteiligung angeht. Die Swiss Re geht nicht davon aus, dass sich Softbank mit mehr als 10 Prozent beteiligen wird. Swiss Re geben um 3,7 Prozent nach.
Die Aktie des skandalumwitterten Möbelhändlers Steinhoff ist mit einem Minus von gut 10 Prozent Hauptverlierer im SDAX. Die Serie schlechter Nachrichten reißt nicht ab. Nun wurde bekannt, dass der Möbelhändler den Wert seiner Immobilientochter Hemisphere mit 2,2 Milliarden Euro wohl deutlich zu hoch angesetzt hat. Die mit der Bewertung beauftragte Immobiliendienstleistungsgruppe CBRE hat das Immobilienpaket nur mit 1,1 Milliarden Euro bewertet.
Grenke ziehen nach Vorlage von Zahlen dagegen um 4,5 Prozent an. Positiv werten Händler das stärker als gedacht gestiegene Neugeschäft des Leasingunternehmens. Das Neugeschäft als Summe der Anschaffungskosten neu erworbener Leasinggegenstände stieg gegenüber dem Vorjahr um 23,3 Prozent auf 549,2 Millionen Euro.
Für die Nordex-Aktie geht es gegen die negative Tagestendenz um 6,9 Prozent nach oben auf 7,92 Euro, nachdem der Kurs bereits am Dienstag kräftig zugelegt hatte. Nach der Roadshow mit dem Vorstand des Windturbinenherstellers hat Warburg-Analyst Arash Roshan Zamir seine Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 10 Euro bestätigt. Das Unternehmen habe die Grundlage für den Turnaround gelegt.
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INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.304,96 -1,25 -41,97 -5,68
Stoxx-50 2.923,59 -1,03 -30,53 -8,00
DAX 11.811,64 -1,59 -190,81 -8,56
MDAX 25.072,89 -1,05 -265,10 -4,30
TecDAX 2.423,40 -1,77 -43,62 -4,18
SDAX 11.725,57 -1,25 -147,97 -1,36
FTSE 6.976,60 -0,77 -53,86 -8,55
CAC 5.100,27 -1,01 -51,85 -4,00
Bund-Future 159,59 0,41 0,23
DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:20 Di, 17:30 % YTD
EUR/USD 1,2283 +0,10% 1,2271 1,2270 +2,2%
EUR/JPY 130,41 -0,31% 130,78 130,71 -3,6%
EUR/CHF 1,1772 +0,04% 1,1758 1,1764 +0,5%
EUR/GBP 0,8747 +0,22% 0,8721 1,1465 -1,6%
USD/JPY 106,17 -0,41% 106,57 106,53 -5,8%
GBP/USD 1,4044 -0,12% 1,4069 1,4066 +3,9%
Bitcoin
BTC/USD 7.158,70 -4,3% 7.394,46 7.399,40 -47,6%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 62,34 63,51 -1,8% -1,17 +3,4%
Brent/ICE 66,94 68,12 -1,7% -1,18 +2,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.342,71 1.332,86 +0,7% +9,85 +3,1%
Silber (Spot) 16,45 16,42 +0,2% +0,03 -2,9%
Platin (Spot) 920,00 926,00 -0,6% -6,00 -1,0%
Kupfer-Future 2,99 3,06 -2,4% -0,07 -9,8%
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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/cln
(END) Dow Jones Newswires
April 04, 2018 06:59 ET (10:59 GMT)
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