29.07.2022 09:49:40
|
MÄRKTE EUROPA/Gute BIP- und Unternehmenszahlen treiben
FRANKFURT (Dow Jones)--Freundlich sind Europas Börsen am Freitag in den Handel gestartet. Überwiegend gute Unternehmenszahlen mit teils erhöhten Prognosen treiben die Kurse. Auch sehen die bisher vorgelegten BIP-Daten aus den europäischen Ländern zumeist positiv aus, wenn auch begleitet von heftigen Inflationsanstiegen. Dennoch dürfte damit eine ereignisreiche Woche mit der US-Notenbanksitzung und einer Datenflut aus der Berichtssaison ein versöhnliches Ende finden. Immerhin hatten rund ein Drittel aller Unternehmen Europas im Wochenverlauf berichtet. Der DAX steigt um 0,6 Prozent auf 13.360 Punkte, der Euro-Stoxx-50 um 0,8 Prozent auf 3.682 Punkte.
Keine Ausstrahlung auf die Technologie-Branche hat wie erwartet der Gewinneinbruch bei Chip-Hersteller Intel. Dieser gehe auf hauseigene Probleme zurück, hieß es zum 10-prozentigen Kurseinbruch der Aktie in der Nachbörse. Europas Technologiewerte notieren 0,8 Prozent höher - tendenziell gestützt von überzeugenden Apple-Zahlen.
Fülle von Konjunkturdaten - Mehr Inflation als Wachstum
Eine Fülle von Konjunkturdaten aus Europa überstrahlt am Freitag sogar die Zahlenvorlagen der Einzelunternehmen. Vor allem Daten zu den Verbraucherpreisen (CPI) und zum BIP aus vielen Ländern der EU stehen auf dem Kalender. Die bisher vorgelegten Daten werden als "tendenziell eher gut" bezeichnet. Die meisten BIP-Daten zum zweiten Quartal fielen besser als erwartet aus. "Erkauft wurde das ganze aber mit einem deutlichen Inflationsanstieg", kommentiert ein Händler. Dies habe die BIP-Daten auch nominal nach oben getrieben. Entsprechend reagieren die Anleihemärkte negativ, da die Datensätze für einen scharfen Zinserhöhungskurs der EZB sprechen.
In Österreich stieg das BIP um 4,7 Prozent und in Frankreich um 4,2 Prozent auf Jahressicht. Allerdings lag die Inflation in Frankreich bei 6,1 Prozent. In Spanien trieb die Rückkehr des Tourismus das BIP sogar um 6,3 Prozent nach oben, die Preise sprangen jedoch um 10,8 Prozent. Daten aus Deutschland, Italien und der Eurozone folgen am Vormittag.
In den USA steht am Nachmittag wegen der hohen Inflation die Entwicklung der Persönlichen Einkommen und Ausgaben im Blick. Dazu kommt der Chicago-Index der Einkaufsmanager.
Überwiegend gute Unternehmenszahlen
Überwiegend positiv sind die bisherigen Unternehmenszahlen ausgefallen, vor allem im Automobilbereich. Nachdem Stellantis am Vortag überzeugende Geschäftszahlen vorlegt hat, folgt am Freitagmorgen Renault. Positiv wird die Anhebung der operativen Marge auf über 5 Prozent sowie des freien Cashflows im Automobilgeschäft von über 1,5 Milliarden Euro im laufenden Geschäftsjahr gewertet. Auch der Umsatz lag über Erwartung. Entsprechend springen die Aktien in Paris um 6,5 Prozent.
Gute Nachrichten mit einer Rückkehr in die Gewinnzone im zweiten Quartal kommen von Swiss Re und Air France-KLM. Beim schweizerischen Rückversicherer wurden die Prämien deutlich erhöht und Belastungen durch Rückstellungen wegen Covid-19 und Ukraine-Krieg entfielen. Da dies auch so erhofft wurde, notiert die Aktie kaum verändert.
Bei der französischen Airline wurde durch die steigende Auslastung der Kapazitäten ein Gewinn verbucht. Besonders positiv wird aber der Ausblick auf einen Gewinn auch für das Gesamtjahr gesehen. Die Aktien steigen um 4 Prozent.
Wie erhofft den Ausblick erhöht hat auch Siltronic, der Kurs steigt um 4,6 Prozent. Bei Palfinger aus Österreich lastet dagegen die Kosteninflation auf der Marge. Der Gewinn des Kranherstellers ging zurück, obwohl der Umsatz deutlich gesteigert wurde. Auf dem aktuellen Kursniveau sei dies aber eingepreist, heißt es im Handel. Die Aktien steigen 2,4 Prozent.
Bankensektor überrascht positiv
Auch bei den Banken sieht es gut aus, der Sektor-Index steigt um 1,8 Prozent und ist damit fast Tagesgewinner in Europa. Dabei legen die Aktien der Finanzhäuser, die am Morgen Geschäftszahlen vorgelegt haben, überproportional zu. So steigen Natwest um 8,1 Prozent, die britische Bank hebt nach einem starken zweiten Quartal den Ausblick an und zahlt zudem eine Sonderdividende.
BBVA aus Spanien legen um 4,6 Prozent zu, hier loben Analysten die Entwicklung am Heimatmarkt, an dem der Gewinn rund ein Fünftel über der Markterwartung ausgefallen sei. Aus Frankreich meldet die BNP Paribas ein anhaltend gutes Momentum bei Einnahmen und Ertrag bei gleichzeitig guter Kostenkontrolle, für die Aktie geht es um 4 Prozent nach oben. Barclays steigen mit dem Aktienrückkauf um 4,1 Prozent.
===
Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD
Euro-Stoxx-50 3.682,24 +0,8% 30,04 -14,3%
Stoxx-50 3.647,78 +0,3% 10,81 -4,5%
DAX 13.360,22 +0,6% 78,11 -15,9%
MDAX 27.203,30 +1,4% 378,79 -22,6%
TecDAX 3.112,84 +1,4% 44,33 -20,6%
SDAX 12.770,98 +1,4% 178,96 -22,2%
FTSE 7.367,35 +0,3% 22,10 -0,5%
CAC 6.418,85 +1,3% 79,64 -10,3%
Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD
Dt. Zehnjahresrendite 0,88 +0,05 +1,06
US-Zehnjahresrendite 2,70 +0,02 +1,19
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:27h Do, 17:25 Uhr % YTD
EUR/USD 1,0227 +0,3% 1,0246 1,0126 -10,1%
EUR/JPY 135,80 -0,8% 135,93 138,32 +3,8%
EUR/CHF 0,9739 +0,0% 0,9742 0,9753 -6,1%
EUR/GBP 0,8375 +0,0% 0,8382 0,8421 -0,3%
USD/JPY 132,82 -1,1% 132,70 136,60 +15,4%
GBP/USD 1,2210 +0,3% 1,2221 1,2024 -9,8%
USD/CNH (Offshore) 6,7344 -0,2% 6,7469 6,7691 +6,0%
Bitcoin
BTC/USD 23.929,65 -0,0% 24.054,53 20.837,45 -48,2%
ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD
WTI/Nymex 98,12 96,42 +1,8% 1,70 +37,1%
Brent/ICE 108,34 107,14 +1,1% 1,20 +44,6%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD
Gold (Spot) 1.764,50 1.755,80 +0,5% +8,70 -3,6%
Silber (Spot) 20,09 20,00 +0,4% +0,09 -13,8%
Platin (Spot) 899,63 891,74 +0,9% +7,89 -7,3%
Kupfer-Future 3,50 3,48 +0,6% +0,02 -21,3%
YTD zu Vortagsschluss
===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/flf
(END) Dow Jones Newswires
July 29, 2022 03:49 ET (07:49 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Renault S.A.mehr Nachrichten
12:27 |
Börse Paris in Grün: CAC 40 freundlich (finanzen.at) | |
09:29 |
Optimismus in Paris: CAC 40 startet im Plus (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Zurückhaltung in Paris: CAC 40 fällt letztendlich zurück (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Börse Paris: CAC 40 am Freitagnachmittag leichter (finanzen.at) | |
03.01.25 |
Schwacher Handel in Paris: CAC 40 am Freitagmittag mit Abgaben (finanzen.at) | |
03.01.25 |
CAC 40 aktuell: CAC 40 liegt zum Start im Minus (finanzen.at) | |
02.01.25 |
Donnerstagshandel in Paris: CAC 40 präsentiert sich letztendlich fester (finanzen.at) | |
02.01.25 |
Anleger in Paris halten sich zurück: CAC 40 sackt am Nachmittag ab (finanzen.at) |
Analysen zu Renault S.A.mehr Analysen
18.12.24 | Renault Neutral | UBS AG | |
18.12.24 | Renault Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
18.12.24 | Renault Buy | Jefferies & Company Inc. | |
06.12.24 | Renault Outperform | Bernstein Research | |
03.12.24 | Renault Overweight | Barclays Capital |
Aktien in diesem Artikel
AIR France - KLMShs American Deposit Receipt Repr 1 Sh | 0,66 | -13,16% | |
Banco Bilbao (BBVA) S.A. (Spons. ADRs) | 9,40 | 0,53% | |
Barclays plc | 3,25 | 2,14% | |
Barclays PLCShs American Deposit.Receipts Repr.4 Shs | 13,74 | 3,27% | |
BBVA SA (Banco Bilbao Vizcaya Argentaria) | 9,73 | 4,85% | |
BNP Paribas (spons. ADRs) | 29,60 | 1,37% | |
BNP Paribas S.A. | 60,15 | 3,16% | |
Palfinger AG | 19,48 | 0,00% | |
Renault S.A. | 47,12 | 2,50% | |
Siltronic AG | 46,84 | 2,76% | |
Swiss Re AG | 89,20 | 0,22% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 20 209,98 | 1,53% |