11.05.2015 10:50:47

MÄRKTE EUROPA/Fusionsfantasie treibt Kurse der Einzelhändler

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Uneinheitlich zeigen sich Europas Börsen am Montag im frühen Handel. Während viele Länderbörsen knapp im Plus liegen, geht es in Frankreich und Griechenland deutlicher abwärts. Der Dax liegt nach den fulminanten Kursgewinnen zum Ausklang der Vorwoche moderat mit 0,3 Prozent auf 11.672 Punkte im Minus. Der Euro-Stoxx-50 zeigt sich 0,8 Prozent schwächer bei 3.620 Zählern.

   Fusionsfantasie treibt den Index der europäische Einzelhandelsbranche um 1,5 Prozent nach oben. Zeitungen berichten von Fusionsgesprächen zwischen der niederländischen Ahold und der belgischen Delhaize Group. Die Analysten von Jefferies stufen einen solchen Schritt als sinnvoll und die Wahrscheinlichkeit dafür als hoch ein. Zusammen würden beide mit einem Jahresumsatz von 54 Milliarden Dollar zu einem der größten europäischen Einzelhändler. Wie es in den Zeitungen heißt, verhandelten beide Unternehmen vor Jahren schon einmal über ein Zusammengehen. Ahold springen um fast 8 Prozent nach oben, für Delhaize geht es sogar um knapp 18 Prozent nach oben. In ihrem Sog ziehen diverse andere europäische Einzelhandelsaktien um bis zu 2,4 Prozent an.

   Insgesamt lässt an den Börsen aber das erneute Aufflackern der Griechenland-Krise keine rechte Kaufstimmung aufkommen. Über Konsolidierungen hinaus wird die Lage aber weiterhin positiv gesehen. "Anschlusskäufe könnten jederzeit einsetzen", sagt ein Marktteilnehmer.

   Am Nachmittag tagen die Eurogruppen-Finanzminister zur Lage in Athen. Mit einer schnellen Freigabe der nächsten Tranche von Hilfsgeldern wird aber nicht gerechnet. Am Dienstag muss das Land jedoch 750 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds IWF zurückzahlen. "Keiner weiß bisher, woher das kommen soll", sagt ein Händler. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte am Wochenende vor der Möglichkeit einer überraschenden Staatspleite Griechenlands gewarnt.

   Chinas Notenbank stützt derweil mit einer Zinssenkung zur Ankurbelung der Konjunktur die Stimmung. Marktteilnehmer glauben, dass angesichts der zuletzt überwiegend schwachen Konjunkturdaten aus China selbst mit der neuen Senkung und weiteren Liquiditätsspritzen das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein dürfte. Die Citigroup erwartet, dass die Zentralbank den Einlagensatz in diesem Jahr noch auf 1,75 Prozent senkt von nun 2,25 Prozent.

   Am deutschen Aktienmarkt stehen Lufthansa mit 2,8 Prozent Plus an der Spitze im DAX, gestützt von einer Hochstufung um zwei Stufen auf "Buy" von "Underperform" durch Bank of America - Merrill Lynch. Siemens geben um 0,4 Prozent nach. Die neue Konzerntochter Dresser Rand ist neuesten Daten zufolge tief in die roten Zahlen gerutscht.

   Der Absturz eines Militärtransporters Airbus A400M belastet die Aktienkurse der Beteiligten an der europäischen Co-Produktion. "Das wird bis zur Klärung der Ursachen für Vorsicht sorgen", sagt ein Händler. Bei Testflügen seien Pannen zwar immer ein Risiko, nach den jahrelangen Verzögerungen des A400-Programms müsse nun aber mit schlechteren Absatzchancen gegenüber dem Hauptkonkurrenten Super Hercules von Lockheed Martin gerechnet werden.

   MTU geben um 0,7 Prozent nach, Airbus um 3,8 Prozent. Für die Kurse der anderen an der Motorherstellung Beteiligten wie Rolls-Royce oder die SNECMA-Muttergesellschaft SAFRAN geht es um knapp über 1 Prozent nach unten.

   Als sehr gut werden die Zahlen und der erhöhte Ausblick von GEA im Handel bezeichnet. Der Ausblick liege deutlich über den Konsenserwartungen, heißt es. Die Aktien steigen um 1,4 Prozent. Auch die Quartalsdaten von Talanx kommen gut an und treiben den Kurs um 2,7 Prozent nach oben. Deutsche Post büßen 0,4 Prozent ein nach neuerlichen Streikankündigungen der Gewerkschaft verdi.

   UBS verlieren 1,8 Prozent, was jedoch an der Dividendenausschüttung von 0,50 Franken liegt. AXA schüttet 0,95 Euro je Aktie aus. Im MDAX zahlen DMG Mori Seiki 0,55 Euro und Wacker Chemie 1,50 Euro aus.

   Am Devisenmarkt gibt der Euro etwas nach und fällt auf 1,1163 Dollar, verglichen mit Ständen über 1,12 am Freitag in den USA. Händler verweisen auf die Unsicherheit um Griechenland als Begründung.

DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Fr, 17.35 Uhr EUR/USD 1,1164 -0,3% 1,1202 1,1231 EUR/JPY 133,92 -0,2% 134,15 134,63 EUR/CHF 1,0395 -0,4% 1,0434 1,0420 USD/JPY 119,95 +0,2% 119,74 119,85 GBP/USD 1,5426 -0,2% 1,5453 1,5440 Kontakt zum Autoer: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/gos

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   May 11, 2015 04:19 ET (08:19 GMT)

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