05.03.2025 18:27:40
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MÄRKTE EUROPA/Fiskalpaket löst Aktien-Hausse aus - Euro über 1,07 USD
DOW JONES--Nach dem Ausverkauf am Vortag haben die europäischen Aktienmärkte am Mittwoch wieder in den Hausse-Modus gewechselt. Treiber war die Einigung zwischen CDU/CSU und SPD auf ein massives Fiskalpaket für Deutschland. Der DAX gewann 3,6 Prozent auf 23.081 Punkte. Der Index nahm damit das Rekordhoch bei 23.307 Punkten wieder ins Visier. Für den Euro-Stoxx-50 ging es um 1,9 Prozent auf 5.489 Punkte nach oben.
Die Anleihemärkte reagierten auf die Ankündigung des Schuldenpakets mit fallenden Kursen - also steigenden Renditen. Denn eine zunehmende Staatsverschuldung dürfte in den kommenden Jahren strukturell höhere Marktzinsen zur Folge haben. In der Folge ging es mit der Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe um 30 Basispunkte auf 2,78 Prozent nach oben. Dies schob den Euro an, der seine Gewinne ausbaute und mit 1,0765 Dollar in Sichtweite der 1,08er-Marke notierte. Das geplante deutsche Fiskalpaket wird vermutlich strukturell höhere Marktzinsen zur Folge haben mit Auswirkungen auf die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), hieß es.
Die vorgestellten finanzpolitischen Großprojekte der künftigen Regierung im Bereich der Verteidigung und der Infrastruktur werden laut Michael Holstein, Chefvolkswirt der DZ Bank, die deutsche Wirtschaft spürbar beleben. Nach einer Anlaufphase sei mit einem zusätzlichen Investitionsvolumen von mindestens 3 Prozent des BIP pro Jahr zu rechnen - ein erheblicher Impuls für die seit längerem stagnierende Wirtschaft. Die Wirtschaftsleistung dürfte über mehrere Jahre kräftiger zulegen.
Allerdings berge der Ausgabenschub auch Risiken: Die deutliche Ausweitung der öffentlichen Verschuldung dürfte die Renditen von Staatsanleihen merklich nach oben treiben. Für die Kapitalmärkte ergäben sich dennoch überwiegend positive Perspektiven, so der Ökonom. Die Aktienmärkte hätten zwar bereits teilweise auf die erwartete Ausgabenexpansion reagiert, besäßen aber noch erhebliches Aufwärtspotential - auch abseits der Rüstungsindustrie.
Rüstungs- und Infrastrukturunternehmen gelten als mutmaßlich größte Profiteure des Investitionspakets. Nachdem Rüstungsaktien zuletzt aber bereits stark zulegten, führten Titel aus dem Infrastruktur-Bereich die Gewinnerliste an. Der Stoxx-Subindex der Bauwerte schoss um 7,1 Prozent nach oben. Heidelberg Materials gewannen 17,5 Prozent, Hochtief 15,5 Prozent und Bilfinger 18 Prozent. In Wien verteuerten sich Wienerberger um 15,3 Prozent und in Paris Saint Gobain um 8,9 Prozent. Thyssenkrupp legten mit der Rüstungsfantasie um 13,4 Prozent zu, Rheinmetall um 7,2 Prozent, Hensoldt um 8,9 und Renk um 6,8 Prozent.
Bankaktien waren mit der Aussicht auf ein höheres Zinsniveau gesucht, weil dieses attraktivere Margen im Kreditgeschäft verspricht. Der europäische Subindex gewann 5,2 Prozent. Raiffeisen Bank legten um 9,1 Prozent, Deutsche Bank um 12,4 Prozent und Commerzbank um 11 Prozent zu.
Ausblick von Adidas enttäuschte
Quartalszahlen spielten eher eine untergeordnete Rolle. Bei der Bekanntgabe der endgültigen Geschäftszahlen von Adidas (+0,1%) für das abgelaufene Jahr stand der Ausblick für das laufende im Fokus. Der Sportartikel-Hersteller stellt einen Betriebsergebnis von 1,7 bis 1,8 Milliarden Euro in Aussicht. Das liegt signifikant unter der Marktschätzung von 2,1 Milliarden Euro.
Nach ordentlich ausgefallenen Viertquartalszahlen verbesserten sich Bayer um 4,1 Prozent. Das bereinigte Betriebsergebnis ist laut Jefferies 4 Prozent über der Prognose ausgefallen.
Die Zahlen von Freenet (+5,9%) für das abgelaufene Geschäftsjahr bewegten sich sowohl auf der Umsatz- wie auch der Ergebnisseite im Rahmen der Erwartungen.
Der Ausblick von Schaeffler (-8,4%) lag deutlich unter der Marktschätzung. Der Automobilzulieferer erwartet eine bereinigte operative Rendite zwischen 3 und 5 Prozent sowie Umsätze zwischen 23 und 25 Milliarden Euro.
Die an dieser Stelle üblicherweise folgenden Tabellen müssen aus technischen Gründen leider entfallen.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/thl/ros
(END) Dow Jones Newswires
March 05, 2025 12:28 ET (17:28 GMT)

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