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22.04.2021 09:49:47

MÄRKTE EUROPA/Fester vor EZB - Unternehmenszahlen im Blick

FRANKFURT (Dow Jones)--Im Vorfeld der geldpolitischen Entscheidung der EZB starten Europas Börsen am Donnerstag mit Kursgewinnen in den Handel. Gestützt wird die Stimmung von den günstigen Vorlagen der US-Börsen und der asiatischen Märkte. "Entscheidend wird aber sein, wie sich die Europäische Zentralbank äußert", sagt ein Marktteilnehmer. Jede Andeutung von Tapering, also die Reduzierung der Wertpapierkäufe durch die EZB, könnte die Stimmung wieder belasten.

Nach Ansicht der Commerzbank dürfte es EZB-Präsidentin Christine Lagarde schwerfallen, der Exit-Debatte auszuweichen. Hawkishe Risiken dominierten bei der Pressekonferenz. Verschiedene Medien sollen bereits über intensiven Druck durch die Falken berichtet haben, die auf eine Beendigung der Notkäufe drängten, was angeblich zu einer zunehmend erbitterten Spaltung im EZB-Rat führe. Der DAX gewinnt 0,3 Prozent auf 15.239 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es 0,5 Prozent auf 3.997 Punkte nach oben.

Starkes organisches Wachstum bei Nestle

Neben der EZB stehen eine Flut von Unternehmenszahlen im Blick. Ein laut Marktteilnehmern ungewöhnlich starkes Wachstum stützt Nestle (+3,6%). "Das Plus von 7,7 Prozent ist erstaunlich", so ein Marktteilnehmer mit Blick auf das organische Wachstum. Damit liege es etwa um das Doppelte über den Prognosen.

"Gar nicht so schlechte Zahlen ex-Archegos" hat die Credit Suisse (-3,0%) vorgelegt, sagt ein Händler. Der Nettoverlust im ersten Quartal fiel deutlich geringer als befürchtet aus. Auch andere Kennzahlen seien besser, was der Bank jedoch nichts nutzen dürfte. "Das ganz normale operative Geschäft wird von der Archegos-Krise überschattet", ergänzt der Händler. Als Folge drohten nun Kapitalmaßnahmen und möglicherweise aufsichtsrechtliche Konsequenzen für das unzureichende Risikomanagement.

Wie bereits einige Peers hat auch Volvo (+2,6%) die Analystenerwartungen geschlagen. Der Umsatz liegt leicht, die Gewinnkennziffern liegen deutlich über den Schätzungen. "Auch der Auftragseingang sieht gut aus", so ein Händler. Er hat sich gemessen an den Stückzahlen mehr als verdoppelt. Die Prognose für den chinesischen Lkw-Markt hat Volvo nun angehoben. Nach schwach eingestuften Zahlen geben Renault in Paris dagegen um 2,2 Prozent nach.

Für Hermes geht es nach Umsatzzahlen für das erste Quartal um 2,6 Prozent nach oben. Um Währungseffekte bereinigt stiegen die Erlöse um 44 Prozent, und damit deutlich stärker als die im Konsens erwarteten 29 Prozent. Die Aktie ist allerdings nicht mehr billig mit einem KGV von 50 auf Basis der Schätzungen für 2022. Besser als erwartet ist das Geschäft auch für Spirituosenhersteller Pernod Ricard (+2,2%) gelaufen. Wie auch schon die Zahlen von Bierhersteller Heineken gezeigt hatten, beleben sich die Umsätze nach der Coronakrise wieder.

Deutsche Börse nicht so schlimm wie befürchtet

Über den Erwartungen liegen die Zahlen der Deutschen Börse (+0,2%). Zwar wurde das extrem starke Vorjahresquartal nicht erreicht, die Schätzungen wurden aber übertroffen. Den Ausblick hat der Börsenbetreiber bekräftigt. Während die Erträge aus dem Xetra-System und der Eurex die Erwartungen verfehlten, hätten IFS und Clearstream die Schätzungen übertroffen, so die Analysten der Citi. Nach Vorlage endgültiger Zahlen klettern SAP um 1,7 Prozent.

Als "schlecht, aber erwartbar" werden die Zahlen zum ersten Quartal von Accor (-0,5%) im Handel bezeichnet. Die französische Hotelkette litt weiter unter der geringen Geschäftsreisetätigkeit wegen Corona, der Umsatz halbierte sich rundgerechnet gegenüber dem Vorjahresquartal. "Das ist gar nicht mal so schlecht", sagt ein Händler. Hensoldt steigen um 2,3 Prozent. Der US-Finanzinvestor KKR will sich von weiteren Anteilen an dem deutschen Sensorspezialisten trennen. Hensoldt hatte am Vorabend entsprechende Medienberichte bestätigt.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.997,24 0,52 20,83 12,51

Stoxx-50 3.405,70 0,58 19,59 9,57

DAX 15.238,90 0,28 42,93 11,08

MDAX 32.652,67 0,33 106,91 6,03

TecDAX 3.502,18 0,62 21,49 9,01

SDAX 15.863,34 0,84 132,24 7,44

FTSE 6.907,59 0,18 12,30 6,73

CAC 6.240,87 0,49 30,32 12,42

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,28 -0,02 -0,52

US-Zehnjahresrendite 1,55 -0,01 -1,13

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:43 Uhr Mi, 17:39 % YTD

EUR/USD 1,2046 +0,08% 1,2042 1,2038 -1,4%

EUR/JPY 129,94 -0,10% 129,99 130,10 +3,1%

EUR/CHF 1,1024 -0,09% 1,1019 1,1032 +2,0%

EUR/GBP 0,8642 +0,03% 0,8638 0,8634 -3,2%

USD/JPY 107,87 -0,18% 107,96 108,08 +4,4%

GBP/USD 1,3938 +0,04% 1,3939 1,3942 +2,0%

USD/CNH (Offshore) 6,4833 -0,13% 6,4823 6,4900 -0,3%

Bitcoin

BTC/USD 54.286,51 -0,96% 54.553,22 55.976,49 +86,9%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 61,03 61,35 -0,5% -0,32 +25,5%

Brent/ICE 65,04 65,32 -0,4% -0,28 +26,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.792,65 1.794,10 -0,1% -1,45 -5,5%

Silber (Spot) 26,47 26,60 -0,5% -0,13 +0,3%

Platin (Spot) 1.212,65 1.216,20 -0,3% -3,55 +13,3%

Kupfer-Future 4,27 4,28 -0,1% -0,01 +21,3%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

April 22, 2021 03:50 ET (07:50 GMT)

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