01.12.2020 09:37:41

MÄRKTE EUROPA/Fester - Unicredit schwach mit CEO-Abgang

FRANKFURT (Dow Jones)--Mit Aufschlägen sind Europas Aktienmärkte am Dienstag in den letzten Handelsmonat des Jahres gestartet. Auslöser sind erneut gute Konjunkturdaten aus China. Dort kletterte der Caixin-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im November auf den höchsten Stand seit zehn Jahren. Zuvor hatte schon der staatliche Einkaufsmanagerindex im November zugelegt. Er liegt ebenfalls klar im expansiven Bereich. Damit bleibt China weiter der globale Wachstumsmotor. In Europa droht dagegen ein erneuter Rückfall in die Rezession wegen der neuen Lockdowns, die Anleger setzen jedoch auf eine starke Erholung im kommenden Jahr.

Stützend ist auch die Erwartung, dass die EZB in der kommenden Woche ein großes Lockerungspaket vorlegen dürfte. Im Handel wird nicht ausgeschlossen, dass sich einige Anleger bereits im Vorfeld positionieren werden. Sehr wahrscheinlich ist die Bekanntgabe einer deutlichen Aufstockung bzw. Verlängerung des PEPP-Pandemieprogramms sowie neuer TLTRO-Langfristtender. Aus Marktsicht ist erfreulich, dass die Maßnahmen vermutlich auch nach Abflauen der Krise Bestand haben werden.

Der DAX gewinnt im frühen Handel 0,8 Prozent auf 13.402 Punkte, für den Euro-Stoxx-50 geht es ebenfalls um 0,8 Prozent nach oben auf 3.519 Punkte.

Powell dürfte auf Notwendigkeit für Konjunktur-Paket verweisen

Am Nachmittag dürften die Anleger vor allem auf Aussagen von Fed-Präsident Jerome Powell zur Corona-Krise vor dem Senatsausschuss für Bank- und Wohnungswesen achten. "Der Fed-Chef wird sicher einmal mehr besonders auf die aktuellen Risiken für die US-Wirtschaft hinwiesen. Gleichzeitig wird er auf die Notwendigkeit weiterer staatlicher Konjunkturpakete eingehen. So kann Powell maximal Druck auf Republikaner und Demokraten aufbauen, endlich zu einer Einigung zu kommen", heißt es in einer Einschätzung von QC Partners.

Der Ölsektor legt um 1,2 Prozent zu. Nur für wenig Unsicherheit sorgt die Nachricht, dass die Opec+ die Beratungen über eine Verlängerung der bestehenden Förderkürzungen über das Jahresende hinaus, auf Donnerstag verschoben hat. Beobachter gehen weiter von einer Einigung aus. Der Ölpreis zeigt sich aktuell nur leicht im Minus. Ein derzeit aber noch deutlich unterschätztes Risiko für den Ölpreis sind laut CMC die zunehmenden Spannungen zwischen Israel und dem Iran. Nach der Tötung eines iranischen Atomphysikers könnte ein Vergeltungsschlag des Irans eine negative Reaktionskette auslösen.

Zerwürfnis über Unternehmensstrategie bei Unicredit

Nach dem überraschenden Rücktritt von Jean Pierre Mustier als CEO von Unicredit geht es für die Aktie um 7,2 Prozent nach unten. Hintergrund scheint ein Zerwürfnis zwischen Mustier und dem Aufsichtsrat hinsichtlich der Unternehmensstrategie gewesen zu sein. Streitpunkt sollen unter anderem der von Mustier favorisierte Verkauf von italienischen Geschäftsteilen gewesen sein. Mustier wird im April ausscheiden, einen Nachfolger gibt es noch nicht. Das Machtvakuum an der Spitze der Bank könnte bei Anlegern für Zurückhaltung sorgen. Wie ein Händler anmerkt, dürfte damit eine mögliche Fusion zwischen Unicredit und einer französischen Bank vom Tisch sein.

Der Erlös von 1,65 Milliarden US-Dollar aus der Platzierung von Elanco-Stücken setzt keine Impulse in der Bayer-Aktie, heißt es aus dem Handel. Die Stücke stammen aus dem Verkauf der Tierarznei-Sparte von Bayer an Elanco. Keine Rolle für die Aktie dürfte auch die Entscheidung eines US-Gerichts spielen, den Vorschlag einer Zahlung von 650 Millionen Dollar zur Beilegung einer von verschiedenen Städten geführten Sammelklage wegen PCB-Verunreinigungen abzulehnen. Wie es im Handel heißt, stehe und falle die Bayer-Aktie mit Glyphosat. Bayer gewinnen dennoch 2,0 Prozent auf 49,24 Euro, aber vor allem weil Bernstein die Aktie mit "Outperform" und einem Kursziel von 74 Euro eingestuft haben soll.

Für Infineon geht es dagegen im frühen Geschäft um 1,1 Prozent nach unten. Bank of America soll die Aktie auf "Neutral" von zuvor "Buy" gesenkt haben.

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Aktienindex zuletzt +/- % absolut +/- % YTD

Euro-Stoxx-50 3.519,07 0,76 26,53 -6,04

Stoxx-50 3.075,60 0,70 21,41 -9,62

DAX 13.402,18 0,84 111,02 1,16

MDAX 29.474,22 0,59 172,76 4,10

TecDAX 3.140,04 -0,21 -6,55 4,15

SDAX 13.899,03 0,85 116,84 11,09

FTSE 6.343,27 1,23 77,08 -16,92

CAC 5.559,10 0,73 40,55 -7,01

Rentenmarkt zuletzt absolut +/- YTD

Dt. Zehnjahresrendite -0,58 -0,01 -0,82

US-Zehnjahresrendite 0,84 0,00 -1,84

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 08:37 Uhr Mo, 17:30 Uhr % YTD

EUR/USD 1,1972 +0,33% 1,1972 1,1946 +6,7%

EUR/JPY 124,87 +0,29% 124,89 124,65 +2,4%

EUR/CHF 1,0853 +0,15% 1,0851 1,0827 -0,0%

EUR/GBP 0,8939 -0,15% 0,8945 0,8956 +5,6%

USD/JPY 104,30 -0,05% 104,38 104,35 -4,1%

GBP/USD 1,3394 +0,48% 1,3382 1,3340 +1,1%

USD/CNH (Offshore) 6,5639 -0,25% 6,5528 6,5826 -5,8%

Bitcoin

BTC/USD 19.502,50 -0,03% 19.464,50 19.506,56 +170,5%

ROHÖL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD

WTI/Nymex 45,29 45,34 -0,1% -0,05 -19,2%

Brent/ICE 47,74 47,88 -0,3% -0,14 -21,1%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD

Gold (Spot) 1.791,96 1.777,07 +0,8% +14,89 +18,1%

Silber (Spot) 23,09 22,75 +1,5% +0,33 +29,3%

Platin (Spot) 987,20 967,43 +2,0% +19,78 +2,3%

Kupfer-Future 3,44 3,42 +0,6% +0,02 +21,8%

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Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com

DJG/mpt/ros

(END) Dow Jones Newswires

December 01, 2020 03:37 ET (08:37 GMT)

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