15.11.2017 12:51:44
|
MÄRKTE EUROPA/Euro-Sprung über 1,18 Dollar setzt DAX unter Druck
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Verluste an Europas Aktienmärkten verschärfen sich am Mittwochmittag noch einmal. Nach dem Bruch der 13.000er-Marke nähert sich der DAX rapide dem Bereich um 12.800 Punkte. Aktuell notiert er 1,2 Prozent tiefer bei 12.884 Zählern. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 0,7 Prozent auf 3.531 Punkte. Am Terminmarkt springen die kurzfristigen Optionsprämien über die langen, was als erstes Zeichen von Panik gewertet wird.
Euro baut Stärke drastisch ausGrund für die Verluste ist der feste Euro, der am Mittag auf rund 1,1840 Dollar springt. "Er reizt ausländische Anleger zu Gewinnmitnahmen", sagt ein Marktteilnehmer. So sitzen US-Anleger bei Aktien der Eurozone sowohl auf Kursgewinnen als auch auf Währungsgewinnen, ein doppelter Grund, um Richtung Jahresende Positionen abzubauen. Die extrem starken deutschen BIP-Daten vom Vortag haben zudem ein Umdenken bewirkt und untermauern nun die Ansicht der Marktteilnehmer, dass die Euro-Stärke fundamental gerechtfertigt ist.
Mit Sorge blicken Marktteilnehmer der Veröffentlichung der US-Konjunkturdaten am Nachmittag entgegen. Sollten vor allem die Verbraucherpreise einen weiteren Anstieg der US-Inflation zeigen, dürfte sich die Furcht vor stärkeren Zinserhöhungen in den USA verschärfen. Stark unter Druck stehen daher besonders Finanztitel. Für Commerzbank geht es fast 4 Prozent nach unten, für Deutsche Bank knapp 3 Prozent.
Rohstoff-Aktien unter fortdauerndem DruckDie Aktienmärkte werden auch von negativen Vorlagen aus Asien und den weiter fallenden Rohstoffpreisen belastet. Das WTI-Rohöl ist seit dem Wochenbeginn von über 57 auf 55 Dollar eingebrochen. Die Internationale Energie-Agentur hat am Dienstag ihre Prognosen für die Ölnachfrage für dieses und das kommende Jahr gesenkt. Zudem hat der Branchenverband API am Vorabend eine überraschende Zunahme der Öl- und Benzinvorräte in den USA für die Vorwoche bekannt gegeben.
Stark unter Druck geraten ist auch der Preis für Eisenerz, er verlor in China über 4 Prozent. Der Index der europäischen Rohstoffaktien bricht um 2,7 Prozent ein und liegt damit an der Spitze der Verliererliste unter den Branchenindizes. Der Index der Öl- und Gastitel folgt mit einem Minus von 1,6 Prozent.
Nur noch Telekom-Sektor im PlusSämtliche Sektoren in Europa notieren kräftig im Minus, außer dem Telekomsektor, der 0,3 Prozent zulegt. Hier stützen Kursgewinne von 3,6 Prozent bei Altice in Frankreich nach einer Kaufempfehlung von Bryan Garnier. Zudem steigen BT Group in London um 2,2 Prozent und Vodafone um 1 Prozent nach starken Zahlen am Vortag.
Airbus von Rekordauftrag beflügeltIn Deutschland verzeichnen Lanxess und K+S nach schwachen Zahlen Kursverluste von bis zu 5 Prozent. Airbus steigen dagegen um 2,8 Prozent, nachdem das Unternehmen den größten Auftrag der Geschichte eingefahren hat: Der US-Finanzinvestor Indigo Partners hat eine Absichtserklärung über den Kauf von 430 Flugzeugen unterzeichnet. Zum Listenpreis hat der Auftrag für die Flieger vom Typ A320neo und A321Neo einen Wert von 49,5 Milliarden Dollar, bei Großaufträge gibt es allerdings gewöhnlich deutliche Rabatte. Indigo Partners hält Anteile an vier Billigairlines: Frontier Airlines (USA), Jetsmart (Chile), Volaris (Mexiko) und Wizz Air (Ungarn).
Hapag-Lloyd beenden SchwächephaseHapag-Lloyd beenden die jüngste Schwächephase und steigen um 8 Prozent nach starken Quartalszahlen. Als positiv wird der Anstieg der Frachtraten herausgestellt. Der Zusammenschluss mit United Arab Shipping (UASC) zahle sich aus, heißt es.
Im TecDAX steigen S&T um 2,4 Prozent auf 16,60 Euro, obwohl der IT-Dienstleister das Kapital erhöht hat. Die neuen Aktien wurden zu 15,30 Euro verkauft. Ein Großauftrag für SLM Solutions treibt die Aktie des Herstellers von 3D-Druckern um 4 Prozent.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 3.530,66 -0,72 -25,72 7,30 Stoxx-50 3.116,57 -0,74 -23,11 3,52 DAX 12.883,69 -1,15 -149,79 12,22 MDAX 26.064,50 -1,12 -294,35 17,47 TecDAX 2.439,34 -2,09 -52,14 34,64 SDAX 11.575,70 -1,05 -122,71 21,60 FTSE 7.375,02 -0,53 -39,40 3,25 CAC 5.287,88 -0,52 -27,70 8,75 Bund-Future 162,91 0,49 1,76 DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 8:12 Di, 17.15 % YTD EUR/USD 1,1836 +0,21% 1,1811 1,1757 +12,5% EUR/JPY 133,50 -0,00% 133,51 133,39 +8,6% EUR/CHF 1,1680 +0,11% 1,1667 1,1663 +9,1% EUR/GBP 0,8995 +0,29% 0,8968 1,1163 +5,5% USD/JPY 112,79 -0,23% 113,05 113,46 -3,5% GBP/USD 1,3158 -0,11% 1,3172 1,3123 +6,7% ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 55,04 55,7 -1,2% -0,66 -3,5% Brent/ICE 61,39 62,21 -1,3% -0,82 +4,6% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.284,97 1.279,23 +0,4% +5,75 +11,6% Silber (Spot) 17,12 17,03 +0,5% +0,09 +7,5% Platin (Spot) 929,60 926,60 +0,3% +3,00 +2,9% Kupfer-Future 3,04 3,07 -0,8% -0,02 +20,5% ===Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/mod/cln
(END) Dow Jones Newswires
November 15, 2017 06:52 ET (11:52 GMT)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Nachrichten zu Commerzbank AG (spons. ADRs)mehr Nachrichten
Analysen zu Commerzbank AG (spons. ADRs)mehr Analysen
Aktien in diesem Artikel
Airbus SE (ex EADS) | 158,32 | 2,25% | |
Airbus Group NV Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1-4 Sh | 38,20 | -0,52% | |
BT Group plc | 1,75 | 1,74% | |
Commerzbank AG (spons. ADRs) | 15,20 | 0,00% | |
Commerzbank | 15,51 | -0,80% | |
Deutsche Bank AG | 16,51 | -0,84% | |
Hapag-Lloyd AG | 155,20 | -0,32% | |
K+S AG | 10,58 | 1,68% | |
Kontron | 19,84 | 2,16% | |
LANXESS AG Unsponsored American Deposit Receipt Repr 1/5 Sh | 4,50 | 0,90% | |
LANXESS AG | 23,38 | -0,55% | |
SLM Solutions AG | 19,16 | 1,38% | |
Vodafone Group PLC (spons. ADRs) | 8,15 | 2,52% | |
Vodafone Group PLC | 0,83 | 2,31% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 929,90 | 0,10% |