03.05.2016 12:47:51

MÄRKTE EUROPA/Euro drückt DAX deutlich unter 10.000 Punkte

   Von Herbert Rude

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der weiter steigende Euro und teilweise enttäuschende Quartalszahlen einiger Blue-Chips belasten am Dienstagmittag die Börsen. Der Euro hat am Vormittag erstmals seit August die Marke von 1,16 Dollar übersprungen, am Mittag liegt er mit 1,1589 Dollar ganz knapp unter diesem Niveau. Das belastet die Stimmung für die exportorientierten Werte. Der Dax bricht unter die 10.000er Marke weg. Er steht aktuell mit 9.943 Punkten 1,8 Prozent im Minus und nur knapp über seinem Tagestief. Der Euro-Stoxx-50 fällt um 1,7 Prozent auf 2.980 Punkte, damit notiert er erstmals seit knapp drei Wochen unter 3.000 Punkten.

   Marktteilnehmer halten nach dem deutlichen Sprung des Euro über den Widerstand bei 1,15 Dollar weitere Gewinne der Gemeinschaftswährung für möglich. Ein Analyst verweist auf zwei stützende Faktoren für den Euro. Erstens sei nach den zuletzt schwächeren US-Konjunkturdaten klar, dass sich die US-Notenbank mit weiteren Zinserhöhungen zurückhalten werde. An den Finanzmärkten wird nun nur noch ein Zinsschritt in diesem und einer im kommenden Jahr eingepreist, ursprünglich lag der Fahrplan der Fed bei vier Schritten für dieses Jahr.

   Zweitens akzeptiere die Europäische Zentralbank (EZB) mehr Euro-Stärke als in der Vergangenheit. Die Anleger dürften nun die Schmerzgrenzen der Zentralbanken austesten. Der Analyst rechnet nicht mit verbalen Interventionen der EZB, solange der Euro unter 1,20 Dollar notiere. Damit sei die Bahn nach oben für den Euro erst einmal frei.

Commerzbank und Lufthansa im Sinkflug - BMW im Rückwärtsgang Angeführt wird die Verliererliste im DAX von den Aktien der Commerzbank. Sie sacken um 9 Prozent ab. Zwar hat die Bank im ersten Quartal die Erwartungen von Analysten weitgehend erfüllt. Laut einem Recherche-Verbund aus Handelsblatt, Bayerischem Rundfunk, Washington Post und dem New Yorker Recherchebüro ProPublica sollen deutsche Banken mittels Aktiengeschäften Anlegern geholfen haben, Steuern in Milliardenhöhe zu sparen. Die Commerzbank soll bei diesen Deals besonders aktiv gewesen sein, heißt es. Die Rechtmäßigkeit solcher Geschäfte ist umstritten.

   Auch Lufthansa geben stark nach, der Kurs fällt um 7,5 Prozent. Die Fluggesellschaft will die Kapazitäten in diesem Jahr weniger stark erhöhen als ursprünglich geplant. BMW verlieren 3 Prozent. Der Umsatz ist im ersten Quartal um 7 Prozent unter der Konsensprognose zurückgeblieben. Infineon fallen um 4,1 Prozent, nachdem der Halbleiterhersteller die Umsatzziele für 2016 leicht gesenkt hat.

   Fresenius Medical Care (FMC) reduzieren sich um 2,1 Prozent. FMC müsse den Gewinn in den kommenden Quartalen noch erheblich steigern, um das Jahresziel zu erreichen, sagt Sven Kürten von der DZ Bank nach den Erstquartalszahlen. Der Kurs der Muttergesellschaft Fresenius gibt nach Quartalszahlen um 0,9 Prozent nach und hält sich damit vergleichsweise stabil. Prosieben geben nach ihren Quartalszahlen 0,9 Prozent ab und halten sich damit ebenfalls besser als der DAX.

   In Zürich büßen UBS 7,5 Prozent ein nach enttäuschenden Ergebnissen zum ersten Quartal. Die Investmentbank ist beim Gewinn um 20 Prozent unter der Konsensschätzung von Analysten geblieben. In Paris verteuern sich dagegen Papiere der BNP Paribas um 3,1 Prozent. Im ersten Quartal hat die französische Bank mit 2,64 Milliarden Euro über eine halbe Milliarde Euro mehr verdient als erwartet. Der Banken-Index im europäischen Stoxx-Index-Universum fällt trotzdem um 2,5 Prozent. Noch übertroffen wird sein Minus von dem des Index der Rohstoff-Aktien, der 4,5 Prozent verliert. Hier sprechen Händler von Gewinnmitnahmen nach der Rally der vergangenen Wochen und Monate.

=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.980,17 -1,73 -52,43 -8,79 Stoxx-50 2.807,81 -1,55 -44,29 -9,43 DAX 9.942,60 -1,78 -180,67 -7,45 MDAX 19.989,42 -1,38 -280,43 -3,78 TecDAX 1.610,24 -1,37 -22,41 -12,04 SDAX 8.671,20 -1,14 -99,60 -4,70 FTSE 6.186,30 -0,89 -55,59 -0,90 CAC 4.374,31 -1,54 -68,44 -5,67

Bund-Future 162,52 62 4,32

DEVISEN zuletzt +/- % Di, 11:23 Fr, 18:08 % YTD EUR/USD 1,1589 -0,01% 1,1591 Fr, 18.08 Uhr +6,7% EUR/JPY 122,56 -0,15% 122,74 1,1440 -3,9% EUR/CHF 1,0968 -0,08% 1,0976 122,30 +0,8% GBP/EUR 1,2671 -0,11% 1,2686 1,0985 -6,7% USD/JPY 105,76 -0,12% 105,88 1,2788 -9,9% GBP/USD 1,4685 -0,14% 1,4706 106,91 -0,4% 1,4630 ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 44,48 44,78 -0,67 -0,30 +9,3% Brent/ICE 0,00 48,13 0,00 0,00 +18,8%

METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.295,07 1.298,70 -0,3% -3,63 +22,1% Silber (Spot) 17,56 17,54 +0,1% +0,02 +27,0% Platin (Spot) 1.080,61 1.080,00 +0,1% +0,61 +21,2% Kupfer-Future 2,24 2,26 -1,1% -0,02 +4,5% === Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com

   DJG/hru/ros

   (END) Dow Jones Newswires

   May 03, 2016 06:17 ET (10:17 GMT)

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