20.05.2016 10:42:47
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MÄRKTE EUROPA/Erholung nach Ausverkauf
Von Manuel Priego Thimmel
FRANKFURT (Dow Jones)--Nach den Vortagesverlusten in Reaktion auf das falkenhafte Protokoll der US-Notenbank erholen sich die europäischen Aktienmärkte am Freitag. Stützend wirkt, dass die US-Börsen im späten Handel deutlich von den Tagestiefs zurückkamen. Hilfreich für die Stimmung ist auch die Erholung der Ölpreise - für die Sorte WTI geht es um 0,8 Prozent nach oben auf 48,53 Dollar.
Der Dax steigt um 1 Prozent auf 9.888 Punkte. Für den Euro-Stoxx-50 geht es sogar 1,3 Prozent auf 2.958 Punkte nach oben. Sämtliche Branchenindizes liegen im Plus, am stärksten erholen sich die Rohstoffaktien gefolgt von den Ölwerten.
Am Mittag könnte der kleine Verfall am Terminmarkt für eine steigende Volatilität am Aktienmarkt sorgen. Dann verfallen die Optionen auf die Aktienindizes. Am Abend laufen dann noch die Optionen auf Einzelwerte aus.
Daimler-Warnung für Lkw-Sparte belastet nicht Mit einer Warnung hat Daimler am Donnerstagabend aufgewartet. Wegen der andauernd rückläufigen Entwicklung in wichtigen Märkten erwartet Daimler Trucks nun einen Gewinn vor Steuern und Zinsen aus dem laufenden Geschäft und einen Absatz deutlich unter den Vorjahreswerten. Analysten geben allerdings Entwarnung. Die Rücknahme der Daimler-Erwartungen sei absehbar gewesen, die Konsensschätzung für den Gewinn im Lkw-Geschäft sei zuvor schon gesunken. Die Aufträge im ersten Quartal hätten die Entwicklung schon aufgezeigt. Deutlich unter Vorjahr dürfte etwa 10 Prozent weniger bedeuten, heißt es bei Evercore und der Credit Suisse. Goldman Sachs hat seine Kaufempfehlung für das Daimler-Papier bestätigt. Für die Daimler-Aktie geht es sogar ganz leicht nach oben.
Fiat geben dagegen um 2,3 Prozent nach, seit Monatsbeginn summieren sich die Abgaben auf 12 Prozent. Ein Händler begründet die aktuelle Kursschwäche unter anderem mit Medienberichten, denen zufolge sich Google gegen eine Ausweitung der Partnerschaft mit Fiat für den Bau selbstfahrender Fahrzeuge ausgesprochen haben soll. "Diese Spekulationen haben Ende April den Fiat-Kurs angetrieben, nun scheint man das wieder auszupreisen", sagt der Händler. "Seitdem lastet aber auch die Sorge um Abgasmanipulationen verstärkt auf dem Fiat-Kurs", ergänzt er. Der Auto-Index insgesamt rangiert mit einem Plus von 0,8 Prozent am Ende.
Luxus läuft in Asien weiter nicht Richemont verlieren nach einem noch deutlich schwächeren Start inzwischen nur noch gut 2 Prozent. "Die Ergebnisse liegen unter unseren Prognosen und der Ausblick klingt sehr vorsichtig", kommentiert ein Händler die Geschäftszahlen von Richemont. Der operative Gewinn liege mit 2,06 Milliarden Euro um rund 10 Prozent unter der Schätzung seines Hauses. "Der wichtigste Absatzmarkt Asien ist weiterhin sehr schwach, hier werden nach wie vor Lagerbestände abgebaut", sagt der Händler. Kurzfristig sei kaum Besserung in Sicht. Im Sog von Richemont verlieren Swatch 1,1 Prozent.
Größere Kursverluste bei Aktien aus der zweiten Reihe sind derweil den Dividendenabschlägen geschuldet. "Ex" werden am Freitag Hugo Boss, LEG Immobilien, Drillisch, United Internet, Telefonica Deutschland, Amadeus Fire und DATA MODUL gehandelt. LEG Immobilien leiden zusätzlich unter einer Verkaufsempfehlung durch JP Morgan. Für das Papier geht es um 2,8 Prozent nach unten.
Japan könnte auf G7-Treffen für expansivere Fiskalpolitik werben Am Devisenmarkt tut sich wenig, der Euro liegt bei 1,1215 Dollar bzw der Dollar bei 110,25 Yen. Am Freitag beginnt das Treffen der G7-Finanzminister und Zentralbanker im japanischen Sendai. Dort dürfte auch die Wechselkurspolitik zur Sprache kommen. Der japanische Finanzminister Taro Aso hatte in den vergangenen Wochen mehrfach gegen die aus seiner Sicht zu starke Aufwertung des Yen verbal interveniert.
Nach Einschätzung der Commerzbank könnten auch die für April 2017 geplante Mehrwertsteuererhöhung in Japan und ein mögliches Konjunkturprogramm thematisiert werden. Premierminister Abe habe bereits signalisiert, dass er für eine expansivere Fiskalpolitik werben wolle. Die Hoffnung, dass diese durch weitere geldpolitische Lockerungsmaßnahmen unterstützt werde, habe dazu beigetragen, dass der Dollar wieder bei knapp 110 handele, so die Analysten. Anfang Mai lag der Dollar noch bei knapp über 106 Yen.
INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD Euro-Stoxx-50 2.960,25 1,41 41,03 -9,40 Stoxx-50 2.825,11 1,29 36,07 -8,88 DAX 9.904,01 1,10 108,12 -7,81 MDAX 20.226,09 1,21 241,24 -2,64 TecDAX 1.661,58 0,88 14,43 -9,24 SDAX 8.981,61 0,62 55,55 -1,29 FTSE 6.147,67 1,56 94,32 -1,52 CAC 4.345,17 1,46 62,63 -6,29
Bund-Future 163,64 5 4,97
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8:29 Do, 17:12 % YTD EUR/USD 1,1210 +0,01% 1,1209 1,1207 +3,2% EUR/JPY 123,67 +0,13% 123,51 123,17 -3,0% EUR/CHF 1,1109 -0,03% 1,1112 1,1094 +2,1% GBP/EUR 1,2987 -0,35% 1,3033 1,3012 -4,4% USD/JPY 110,32 +0,11% 110,20 109,92 -6,0% GBP/USD 1,4557 -0,34% 1,4607 1,4582 -1,3%
ROHOEL zuletzt VT-Settl. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 48,64 48,16 +1,0% 0,48 +19,5% Brent/ICE 49,27 48,81 +0,9% 0,46 +19,1%
METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 1.253,84 1.256,10 -0,2% -2,27 +18,2% Silber (Spot) 16,53 16,49 +0,3% +0,04 +19,6% Platin (Spot) 1.019,18 1.013,50 +0,6% +5,68 +14,3% Kupfer-Future 2,06 2,06 +0,0% +0,00 -3,9% Kontakt zum Autor: manuel.priego-thimmel@wsj.com
DJG/mpt/gos
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May 20, 2016 04:11 ET (08:11 GMT)
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Aktien in diesem Artikel
1&1 AG (ex 1&1 Drillisch) | 11,98 | 1,87% | |
DATA MODUL AG | 27,80 | 6,92% | |
HUGO BOSS AG | 43,93 | 3,58% | |
LEG Immobilien | 79,86 | -0,65% | |
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) | 54,26 | 3,33% | |
Swatch (N) | 47,16 | 0,68% | |
Telefonica Deutschland AG (O2) | 2,10 | 0,38% | |
United Internet AG | 15,42 | 2,32% |