25.11.2015 16:09:51

MÄRKTE EUROPA/Erholung geht weiter - Euro und EZB-Spekulation

   Von Michael Denzin

   FRANKFURT (Dow Jones)--Auf deutlichem Erholungskurs zeigen sich Europas Aktienmärkte am Mittwochnachmittag. Fast alle Branche außer den Rohstoffwerten bauen ihr Plus weiter aus. Unterstützung kommt aus den USA von guten Konjunkturdaten, vor allem vom Anstieg der Auftragseingänge. Sie bestätigen dem Markt, dass eine US-Zinserhöhung angemessen ist und kein Problem für die Wirtschaft darstellt. Der Dax steigt um 1,8 Prozent auf 11.127 Punkte, der Euro-Stoxx-50 legt um 1,3 Prozent auf 3.455 Punkte zu.

   Die Erholung an den Aktienmärkten wird laut Händlern auch vom auf breiter Front abwertenden Euro genährt. Er fällt um über einen US-Cent und rutscht erstmals seit April unter die Marke von 1,06 Dollar. Aktuell baut er seine Verluste aus auf nunmehr 1,0588 Dollar. Hinter dem Schwächeanfall steht ein Bericht, demzufolge die Europäische Zentralbank (EZB) bei ihrer Sitzung kommende Woche die Anleihekäufe auch auf risikoreichere Papiere ausdehnen könnte, heißt es im Handel.

   Hinzu komme, dass die Türkei an einer Eskalation des Konflikts mit Russland kein Interesse zu haben scheint. "So kann man jedenfalls die Aussagen Erdogans werten", sagt ein Händler. Der türkische Präsident Recep Erdogan hat erklärt, die Türkei werde die Angelegenheit nicht eskalieren lassen. Noch nicht veröffentlicht sind noch US-Daten wie der Markit Service-Einkaufsmanagerindex sowie der Index der Verbraucherstimmung der Universität Michigan.

   Mit einem Plus von 7,2 Prozent stehen K+S mit erneuten Übernahmespekulationen an der DAX-Spitze. Der Platow-Brief schreibt, Potash könnte einen neuen Anlauf für eine Übernahme des deutschen Konzerns unternehmen. Seit dem Rückzieher von Potash Anfang Oktober war der Kurs von K+S stark gefallen. In einem Kommentar des Brokers Exane BNP werde die Möglichkeit eines erneuten Übernahmeangebots von Potash für K+S als realistisch eingeschätzt, sagt ein Händler. Dies treibe Leerverkäufer aus der Aktie, die zuvor noch auf weiter fallende Kurse gesetzt hatten.

   Aussagen zu Dividende und den Zielen für die nächsten Jahre treiben die Titel von LafargeHolcim um 4,8 Prozent nach oben. "Die Dividende liegt mit 1,50 Franken um 15 Prozent über der bisherigen Dividendenprognose", sagt ein Händler. Positiv sei auch, dass die angestrebten Synergien aus der Fusion früher als bislang erwartet erreicht werden sollen. Zudem lägen die für 2016 und 2017 angekündigten Kapitalausgaben unter den Schätzungen einiger Analysten.

   Auch bei METRO schicken Aussagen zur neuen Dividendenpolitik die Aktien um 5,1 Prozent nach oben. Metro hat die Bandbreite für die Ausschüttungsquote auf 45 bis 55 Prozent erhöht von bisher 40 bis 50 Prozent. Die angekündigte Dividende von 1,00 Euro je Stammaktie liegt deutlich über der Erwartung von 0,86 Euro, auch die Dividendenrendite von über 3 Prozent spricht für die Aktie.

   Mit einem Kurssprung von 9,6 Prozent reagiert die Aktie von Thomas Cook auf die Jahresergebnisse: "Der Markt war zuletzt extrem pessimistisch mit Blick auf die Auswirkungen der vielen Krisen auf den Tourismus", sagt ein Händler. Diese Skepsis habe sich als übertrieben erwiesen. Thomas Cook habe trotz vieler externer Belastungen im vergangenen Quartal das EBIT deutlich stärker erhöht als erwartet.

   Lufthansa steigen um 1,8 Prozent, nachdem die Flugbegleiter-Gewerkschaft UFO den für Donnerstag und Freitag geplanten Streik abgesagt hat. Auch andere DAX-Titel liegen deutlich über 1 Prozent im Plus. So klettern Allianz 3,1 Prozent, nachdem Credit Suisse das Kursziel erhöht hat. Unter dem Strich seien es die Aussagen vom Investorentag am Dienstag, die als Kurstreiber wirken, heißt es im Handel. Der Versicherer hatte angekündigt, rentabler werden zu wollen. Die Titel von HeidelbergCement steigen um 2,2 Prozent.

   In Madrid werden die Börsenkurse von einer drohenden Zahlungsunfähigkeit des Industriekonzerns Abengoa belastet. Der Zulieferer von Branchen wie Energie, Telekommunikation, Transport und Umwelt hat vorläufigen Gläubigerschutz beantragt. Seit dem Kurshoch Ende März waren die Aktien bereits um fast 70 Prozent eingebrochen, am Mittwoch geht es nun erneut um 45 Prozent nach unten.

   Auch die spanischen Bankenwerte drücken den IBEX-Index, der mit 0,4 Prozent die rote Laterne der europäischen Börsen trägt. Ein Madrider Händler weist darauf hin, dass die Bankenaufsicht EBA die Kapitalausstattung spanischer Banken als die schwächste in der Eurozone beschrieben hat. "Das sind die Gläubiger von Abengoa, aber wir wissen nicht, wieviele Kredite sie in ihren Büchern stehen haben". Santander und Banco Sabadell verlieren bis zu 2,6 Prozent, Banco Popular 5 Prozent, CAIXABANK 3 Prozent und BANKIA 2,6 Prozent.

   Leoni-Papiere erholen sich mit plus 0,7 Prozent von Verlusten wegen des Abstiegs aus dem Stoxx-600. Sie müssen den breiten Index am Abend des 18. Dezember verlassen. Zalando-Aktien als Aufsteiger gewinnen dagegen 2,9 Prozent.

=== INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 3.457,31 +1,40% Stoxx-50 3.271,28 +1,42% DAX 11.139,56 +1,88% FTSE 6.327,46 +0,80% CAC 4.889,58 +1,44% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 158,29% +59

DEVISEN zuletzt +/- % Mi, 7.52 Di, 17.52 Uhr EUR/USD 1,0580 -0,82% 1,0667 1,0653 EUR/JPY 129,95 -0,39% 130,46 130,48 EUR/CHF 1,0822 -0,10% 1,0833 1,0822 USD/JPY 122,86 0,46% 122,30 122,49 GBP/USD 1,5103 -0,04% 1,5110 1,5056 === Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

   DJG/mod/flf

   (END) Dow Jones Newswires

   November 25, 2015 09:39 ET (14:39 GMT)

   Copyright (c) 2015 Dow Jones & Company, Inc.- - 09 39 AM EST 11-25-15

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CAIXABANK S.A. 5,08 -0,47% CAIXABANK S.A.
Ceconomy St. 3,20 1,59% Ceconomy St.
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Holcim AG 42,85 -1,49% Holcim AG
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