14.01.2016 15:56:49

MÄRKTE EUROPA/Durchsuchungen bei Renault lassen Kurse einbrechen

   Von Benjamin Krieger

   FRANKFURT (Dow Jones)--Der Ausverkauf an Europas Aktienmärkten geht munter weiter. Der Dax fiel am Donnerstagmittag mit 9.615 Punkten vorübergehend auf den tiefsten Stand seit Anfang Oktober. Schwache Vorgaben aus dem späten Handel an der Wall Street und aus Asien, ein lethargischer Ölpreis und jüngst auch noch staatsanwaltschaftliche Ermittlungen gegen den Renault-Konzern lasten schwer auf den Börsen. Der DAX hat sich am Nachmittag wieder etwas berappelt und handelt 1,8 Prozent niedriger bei 9.782 Punkten. Der Euro-Stoxx-50, der vorübergehend unter die wichtige Unterstützung bei 3.000 Punkten gefallen war, liegt 1,7 Prozent niedriger bei 3.020 Punkten.

   Aktien von Renault brachen am Mittag um bis zu 23 Prozent ein und zogen den gesamten europäischen Automobilsektor und auch die Börsenindizes mit in die Tiefe. Medien berichteten über eine Razzia bei dem Konzern wegen des Verdachts möglicher Verstöße bei den Abgaswerten von Fahrzeugen. Der Konzern bestätigte mittlerweile Durchsuchungen mehrerer Niederlassungen in der vergangenen Woche. Anschließend machte die Renault-Aktie wieder Boden gut und verliert aktuell noch 8,9 Prozent.

   Angesichts der Erholung der Renault-Aktie vermutet ein Händler, dass sich nach den panikartigen Verkäufen zwischen 11.30 und 12.20 Uhr zunehmend die Ansicht am Markt durchgesetzt habe, dass ein mögliches Schadensausmaß für Renault mit dem bei VW "auch nicht annähernd zu vergleichen ist". Denn im Unterschied zu VW, für die aus dem Abgasskandal vor allem auf dem US-Markt hohe Kosten resultierten, sei Renault auf diesem Absatzmarkt gar nicht aktiv.

   Unter den Durchsuchungen bei Renault litt vor allem der Daimler-Kurs, der im Tief um mehr als 6 Prozent abrutschte. Daimler betreibt seit Jahren eine Kooperation mit den Franzosen und hat diese im vergangenen Jahr noch ausgeweitet. "Wir sind davon nicht betroffen", sagte eine Sprecherin des Konzerns auf Nachfrage. Auch Daimler haben sich etwas erholt und verlieren 3,3 Prozent. Europas Autosektor, der am Mittag im Tief um bis zu 7 Prozent absackte, gibt um 3,4 Prozent nach.

   Am deutschen Aktienmarkt halten sich im DAX die Aktien von K+S mit einem Plus von 1,7 Prozent mit Abstand am besten. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, trägt sich der Düngemittelkonzern mit dem Gedanken, das Salzgeschäft Morton Salt an die Börse zu bringen.

   Beiersdorf verlieren 1,9 Prozent. Der Hersteller von Tesa und Nivea hat die Prognose für die Gewinnmarge 2015 bestätigt. Das organische Wachstum liegt allerdings im vergangenen Jahr mit 3,0 Prozent unter der Analystenschätzung von 3,2 Prozent.

   Aktien von Bilfinger steigen um 2,4 Prozent. Der Baudienstleister prüft den Verkauf von Teilen des Geschäfts. "Die Nachricht sollte sich positiv auswirken, da sie die Hoffnung nähren könnte, dass Bilfingers Einzelteile einen höheren Wert haben als die aktuelle Marktkapitalisierung", sagt Thorsten Reigber von der DZ Bank.

   Der Kurs von Deutsche Wohnen behauptet sich gut, nachdem das Bankhaus Lampe die Aktie von "Halten" auf "Kaufen" erhöht hat.

   In London ziehen Tesco nach einem starken Weihnachtsgeschäft um 4,3 Prozent an. In Zürich fallen Richemont um 3 Prozent. Der Hersteller von Luxusprodukten hat im dritten Quartal 2015/2016 weniger umgesetzt, als erwartet worden war. Der britische Luxusgüterhersteller Burberry hat den Umsatz zuletzt stabil gehalten, während Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatten. Der Kurs legt um 1 Prozent zu.

=== INDEX Stand +-% EuroStoxx50 3.020,29 -1,72% Stoxx50 2.870,19 -1,56% DAX 9.782,41 -1,79% FTSE 5.902,28 -0,98% CAC 4.311,84 -1,82% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 159,95% -6

DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.06 Uhr Mi, 17.18 Uhr EUR/USD 1,0895 0,23% 1,0870 1,0848 EUR/JPY 128,34 0,16% 128,13 128,24 EUR/CHF 1,0943 -0,09% 1,0953 1,0933 GBP/EUR 1,3226 -0,23% 1,3257 1,3322 USD/JPY 117,79 -0,06% 117,87 118,21 GBP/USD 1,4412 0,00% 1,4412 1,4456 === Kontakt zum Autor: benjamin.krieger@dowjones.com

   DJG/bek/ros

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   January 14, 2016 09:26 ET (14:26 GMT)

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Beiersdorf AG 122,85 0,49% Beiersdorf AG
Bilfinger SE 46,15 0,65% Bilfinger SE
BMW AG 80,26 5,16% BMW AG
Burberry plc 11,27 -3,22% Burberry plc
Deutsche Wohnen SE 22,75 -0,44% Deutsche Wohnen SE
K+S AG (spons. ADRs) 5,50 6,80% K+S AG (spons. ADRs)
Mercedes-Benz Group (ex Daimler) 54,57 3,92% Mercedes-Benz Group (ex Daimler)
Renault S.A. 47,36 3,02% Renault S.A.

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